Breckerfeld. Der nächste Schritt in Richtung Ortsumgehung Breckerfeld ist getan. Das Ministerium hat den Landesbetrieb Straßen mit der Planung beauftragt.
Die Realisierung der Ortsumgehung Breckerfeld rückt ein großes Stück näher. Der Landesbetrieb Straßen NRW hat jetzt den Planungsauftrag aus dem Verkehrsministerium in Düsseldorf bekommen. Das bestätigt die Stadt auf Anfrage unserer Zeitung.
„Das ist wirklich eine positive Botschaft“, so Bürgermeister André Dahlhaus, „sie zeigt, dass sich der Einsatz vieler Fraktionen vor einigen Jahren gelohnt hat.“ Gleichzeitig macht Dahlhaus aber deutlich: „Die Nachricht ist noch ganz frisch. Es gibt derzeit noch keinen genauen Zeitplan, wie es weitergeht. Aber der Landesbetrieb hat gegenüber dem Ministerium signalisiert, dass man nun Kapazitäten für die weiteren Planungen der Ortsumgehung frei habe.“
Politiker überzeugen sich vor Ort von Gefahr durch Lastwagen
Neuer Abschnitt zwischen Brauck und Wengeberg
Die Ortsumgehung Breckerfeld soll Brauck und Wengeberg miteinander verbinden.
Sie soll aus Fahrtrichtung Hagen kommend in der Senke hinter Brauck abzweigen und dann westlich des Ortskerns über das Steinbachtal und entlang des Wohngebietes Wengeberg führen.
Hinter dem Wengeberg trifft sie wieder auf die jetzige L528.
Erkundigt nach dem Stand der Dinge hatte sich unlängst auch der FDP-Ratsherr Ulrich Ferron (FDP). Auch er hatte von seinem Parteifreund Bodo Middeldorf, seines Zeichens verkehrspolitischer Sprecher der FDP-Fraktion im Düsseldorfer Landtag, die positive Botschaft bekommen. „Damit“, so Ferron, „ist dieses für unsere Stadt so wichtige Projekt noch einmal einen Schritt nähergerückt.“
Einen ersten großen Schritt hatte die Umgehung im Herbst 2018 zurückgelegt. Damals war Politprominenz – neben Middeldorf war auch der CDU-Landtagsabgeordnete Thorsten Schick zugegen – angerückt und hatte sich an der Engstelle Frankfurter Straße bei vorbeidonnernden 40-Tonnern selbst einen Überblick verschafft, welche Entlastung eine Ortsumgehung für das Zentrum bringen könnte. Ergebnis all dieser Bemühungen: Das Projekt, die sogenannte L528n, war in der Prioritätenliste des Landes auf die Stufe 1 gesetzt worden.
Politik bringt schon 2018 eine Resolution auf den Weg
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Zuvor hatte die Breckerfelder Politik eine Resolution für die Ortsumgehung verabschiedet. Zurückhaltend gegenüber dem Projekt zeigten sich damals und zeigen sich auch jetzt noch die Grünen: „Wir fordern die Erstellung eines überregionalen Verkehrsführungskonzepts mit der Zielsetzung, den Schwerlastverkehr aus Breckerfeld und den Ortsteilen herauszuhalten“, so Wolfgang Duchscherer. „Eine Umgehungsstraße, mit einer notwendigen Flächenversiegelung von mindestens 50 Fußballfeldern, bekämpft nur die Symptome und nicht die Ursache und muss verhindert werden.“
Die Resolution selbst hatte noch einmal hervorgehoben, dass 11.152 gezählte Fahrzeuge innerhalb eines Tages eine enorme Belastung für den Ortskern seien. Für Kinderwagen, Rollatoren und Rollstuhlfahrer seien die Gehwege mit teilweise nur einem halben Meter Breite viel zu schmal.
Verkehr im Zentrum soll sich reduzieren
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Die Stadtverwaltung geht davon aus, dass sich durch eine Ortsumgehung der Pkw-Verkehr um 50 Prozent, der Lkw-Verkehr sogar um 85 Prozent und mehr verringern würde. Durch eine geplante Umgehung in Kierspe rechnen die Verantwortlichen bei der Stadt sogar noch mit einer Zunahme von Lastwagen, die über Breckerfeld die Autobahn 1 in Schwelm erreichen wollen. Das Gefälle vom Wengeberg bis in den Ortskern hinein erhöhe die Gefahr zusätzlich. Auch im Lärmaktionsplan, den die Stadt Breckerfeld jüngst vorgelegt hat, werde die Umgehungsstraße als einzig sinnvolle Maßnahme beschrieben.