Breckerfeld. . Die Ortsumgehung Breckerfeld ist auf die Stufe 1 des Landestraßenbedarfsplans gerückt. Bis 2022 soll Klarheit über die Trassenführung bestehen.
Der Bau einer Ortsumgehung Breckerfeld rückt in greifbare Nähe. Das Projekt ist auf die Stufe 1 des Landestraßenbedarfsplans vorgerückt. „Die Planungen für das Projekt werden wieder aufgenommen“, so Bodo Middeldorf, FDP-Landtagsabgeordneter für den Ennepe-Ruhr-Kreis und verkehrspolitischer Sprecher seiner Fraktion. „Die neue Straße wird eine erhebliche Entlastung des Verkehrsaufkommens im historischen Stadtkern ermöglichen.“
Historischer TagHistorischer TagMit dieser Entwicklung könne man hochzufrieden sein, so Bürgermeister André Dahlhaus (CDU): „Der Beschluss zeigt, dass sich die diversen Gespräche und der Einsatz für die Umgehungsstraße gelohnt haben.“ Vertreter der Stadt hatten persönlich im Ministerium vorgesprochen, Landespolitiker hatten sich auf Höhe des Hotels Böving von der ebenso katastrophalen wie gefährlichen Lage ein Bild gemacht und letztlich hatte der Stadtrat in seiner letzten Sitzung mit breiter Mehrheit eine Resolution verabschiedet.
Planungen wieder aufgenommen
„Die Planungen sollen noch in dieser Legislaturperiode wieder aufgenommen werden“, so André Dahlhaus. Das bedeutet: Bis 2022 könnte Klarheit darüber bestehen, wie die Trasse genau verlaufen soll. „Ziel ist es, die Planfeststellung abzuschließen. In einem nächsten Schritt geht es darum, die notwendigen Gelder vom Land zu erhalten.“ Zuletzt war von Kosten in Höhe von 20 Millionen Euro die Rede gewesen – Tendenz steigend.
Immerhin: Die Landesregierung in Düsseldorf hat gestern mitgeteilt, dass sich der Etat für den Aus- und Neubau im nächsten Jahr um 10 Millionen auf dann 47 Millionen Euro erhöhen wird. „Wir fangen viele Maßnahmen wieder von vorne an. Rot-Grün hatte die Mehrzahl 2011 eingefroren“, so Verkehrsminister Hendrik Wüst (CDU). „Wir tauen die Maßnahmen jetzt Schritt für Schritt auf und setzen sie strukturiert um.“
Gehwege viel zu schmal
11.152 Fahrzeuge rauschen täglich über die Frankfurter Straße durch den Ortskern. Für Kinderwagen, Rollatoren und Rollstuhlfahrer seien, so steht es in der Resolution, die nach Düsseldorf geschickt wurde, die Gehwege mit teilweise nur einem halben Meter Breite viel zu schmal. Die Stadtverwaltung geht davon aus, dass sich durch eine Ortsumgehung der Pkw-Verkehr um 50 Prozent, der Lkw-Verkehr sogar um 85 Prozent und mehr verringern würde.
Auch im Zusammenhang mit dem Lärmaktionsplan hatte Gutachterin Antje Jansen auf die Problematik in der Innenstadt hingewiesen: „Die Ortsumgehung ist eine wichtige Perspektive.“
Von Brauck bis Wengeberg
Die Umgehungsstraße – die sogenannte Landstraße 528n – soll aus nördlicher Richtung betrachtet in Höhe Brauck von der Bestandstrasse abzweigen und hinter der Wohnbebauung Frankfurter Straße weitergeführt werden. Von dort verschwenkt sie über das Steinbachtal, verläuft westlich des Baugebiets Wengeberg und schließt kurz vor dem Abzweig Dahlerbrücker Straße an die bestehende Trasse an.