Hagen. Erste Märkte wurden bereits abgesagt. Ein Termin bei der Stadt steht noch aus. Die Hagener Schausteller arbeiten bereits an einem Hygienekonzept.

Der Dezember scheint noch in weiter Ferne. Während kaum jemand an den Weihnachtsmarkt denkt, beschäftigt das Thema die Hagener Schausteller bereits länger. Obwohl in anderen Städten die ersten Weihnachtsmärkte abgesagt wurden – unter anderem in Hohenlimburg – wollen die Schausteller die Flinte nicht ins Korn werfen. „Durch die Coronakrise sind wir Schausteller arg gebeutelt. Wir fürchten um unsere Existenz. Deswegen versuchen wir alles, um den 53. Hagener Weihnachtsmarkt stattfinden zu lassen. Auch, weil unsere Zukunft mit davon abhängt“, sagt Dirk Wagner, der die Großveranstaltung jedes Jahr organisiert.

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Wenn alles nach Plan läuft, soll der Weihnachtsmarkt in diesem Jahr vom 19. November bis zum 23. Dezember stattfinden. „Und derzeit gehen wir davon aus, dass das auch klappen wird“, sagt Dirk Wagner optimistisch. Er sitzt bereits an einem Hygienekonzept.

Keine Grundlage für Absage

Erst einmal das Positive vorweg: Großveranstaltungen sind zunächst nur bis Ende Oktober untersagt, betont Wagner. „Für eine Absage gibt es somit noch keine rechtliche Grundlage.“ Er weiß aber auch: „Es geht dabei nur um Momentaufnahmen. Es kann sich jeden Tag etwas an der Situation ändern. Die Durchführung hängt natürlich auch davon ab, wie sich die Corona-Fallzahlen weiter entwickeln.“

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Nach jetzigem Stand sieht er aber kein Problem. Trotzdem wolle man sich frühzeitig vorbereiten und auf Nummer Sicher gehen. Deswegen sitzt der Organisator seit einiger Zeit an einem Hygienekonzept. „In der kommenden Woche ist ein Termin bei der Stadt angesetzt. Dort wollen wir über die weitere Planung und die genauen Vorgaben sprechen.“ Deswegen gebe es auch noch nichts Spruchreifes. Fest stehe aber: „Der Weihnachtsmarkt wird auf jeden Fall anders sein, als wir ihn kennen.“

Gleichberechtigung gefordert

Bei der Planung hat Dirk Wagner immer die geltenden Sicherheits- und Hygieneregeln im Kopf. Und dass das funktioniert, sehe man auch an anderen Hagener Beispielen. Damit spielt der Organisator auf den temporären Freizeitpark „Hagorado“ auf dem Höing an, den die Schausteller auf die Beine gestellt haben. Vor Ort gibt es Laufwege, extra Desinfektionsmittelspender, eine Eingangsschleuse und Online-Ticket-Kauf. „Das funktioniert bislang super“, betont Wagner.

Zumal er den Hagener Weihnachtsmarkt vor allem „als Verkaufsmarkt“ sieht, bei dem an den Ständen geschlemmt oder auch eingekauft wird. Die Schausteller wollen Gleichberechtigung einfordern, betont er im Gespräch mit dieser Zeitung. „Hunderte Hagener können am Wochenende durch die Innenstadt spazieren und einkaufen, warum dann nicht auf dem Weihnachtsmarkt, wenn die Hygieneregeln eingehalten werden?“

Und positive Nachrichten habe er auch für alle Weihnachtsmarkt-Gänger. Nach jetzigem Stand soll auch der Glühwein-Ausschank möglich werden. „Wir haben dazu im Konzept etwas erarbeitet. Aber wir müssen jetzt die weiteren Abstimmungen und Auflagen abwarten. Näheres gibt es dann zu gegebener Zeit.“