Hagen . Der Freizeitpark auf dem Höing startet unter besonderen Bedingungen und soll Urlaubsgefühl für Familien bieten. Einblick in erste Öffnungstage.
Der erste Schritt auf dem Otto-Ackermann-Platz. Der Geruch von leckerem Essen in der Nase. Im Hintergrund läuft der Hagorado-Song von Simone Stiers. Der temporäre Freizeitpark ist im vollen Gange.„Für die Kinder ist es super und für mich auch“, sagt Droboca Ionot. Er genehmigt sich ein kühles Getränk, während sein Sohn gerade auf einem der drei Fahrgeschäfte im Kinderbereich ist.
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Dort sind auch eine Hüpfburg und eine Bühne, auf der es am Wochenende unterschiedliche Vorstellungen für die Kids gibt. „Es fühlt sich an wie auf einer normalen Kirmes“, erzählt Antonia Schwingel kurz nachdem sie von einem der sieben weiteren Fahrgeschäfte kommt. Daraufhin läuft sie direkt zum nächsten Karussell. Dabei ist es eigentlich nicht, wie eine normale Kirmes.
110 Tonnen Sand auf dem Platz
Sie muss nicht jedes mal ein Ticket kaufen, denn im Freizeitpark zahlt man nur einen einmaligen Eintrittspreis. Damit kann man den ganzen Tag so viel Karussell fahren, wie man will.
Nicht umsonst lautet das Motto „Einmal zahlen, endlos Fahren“. „Das ist gut, denn ein Kirmesbesuch ist viel teurer“, findet Anna Nakou. Der Vorsitzende der Hagener Schausteller, Andreas Alexius, sieht noch einen weiteren Unterschied.
„Wir haben die Bereiche mit Fahrgeschäften und Essen und Trinken nicht auf einem Haufen“, so können sich Eltern zum Beispiel ein Getränk an der Beach-Bar genehmigen, während die Kinder auf den Karussells sind.
Der 600 Quadratmeter große Bereich der Beach-Bar wurde für das Sommergefühl mit 110 Tonnen Sand und mehreren Liegestühlen versehen. Direkt daneben ist ein Bereich mit Tischen und Bänken und drum herum verschiedenste gastronomische Angebote.
Betreiber wünschen sich Normalität
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„Wir haben jeden Bereich des Parks barrierefrei gemacht“, sagt Andreas Alexius. Der Bereich zum Essen und Trinken ist mit Rampen und Tischen ohne Bänke ausgestattet. Und auch die Fahrt im Autoscooter ist für Menschen mit einer Gehbehinderung möglich. Ein paar der Wagen sind nämlich mit Handgas fahrbar. Doch so schön es für die Besucher des Parks ist, ist der Park für die Betreiber nur „ein Tropfen auf den heißen Stein“, erzählt Schriftführer Jörg Schapals.
Viele Firmen unterstützen den Park finanziell oder mit Sachgegenständen, doch der Schaustellerverein ist immer noch auf der Suche nach weiteren Sponsoren, denn „ohne Sponsoren funktioniert das ganze hier nicht“, erklärt Andreas Alexius. Unter anderem deshalb wünschen sich die Hagener Schausteller wieder eine normale Kirmes.
Strenge Maßnahmen
Denn die Maßnahmen, welche wegen der Corona-Pandemie gelten seien zum einen zu teuer, zum anderen
sei die Planung und Umsetzung sehr aufwendig. Auf dem gesamten Platz wurden zehn Wasserspender zum kontaktlosen Händewaschen aufgestellt, an jeder Ecke stehen Desinfektionsspender und die Abstände zwischen den einzelnen Geschäften müssen groß genug sein.
„Bei einer Kirmes auf derselben Fläche bekommen wir normalerweise das vierfache des jetzigen Angebotes hin“, so Andreas Alexius.
Der Schaustellerverein sieht das ganze dennoch positiv. Der 2. Vorsitzende, Daniel Gustik, sagt: „Uns sind die Hände gebunden. Dennoch denke ich, dass wir die goldene Mitte gefunden haben“.
Alexius betont:„Es ist wie beim Einkaufen. Natürlich muss an manchen Stellen eine Maske getragen werden, wir sind aber unter freiem Himmel, haben viel Platz und sind gut ausgerüstet. Es kann sich also jeder trauen zu uns zu kommen“.