Hohenlimburg. Der Wirtschaftsbetrieb Hagen sieht keine Möglichkeit für die Sanierung des baufälligen Pumpenhauses. Der Naturlehrpfad wurde erneuert

Der Boden ist morsch und viele Balken sind faul: Seit Jahren altert das Pumpenhaus am Koenigsee vor sich hin. Lang genug, findet der Wirtschaftsbetrieb Hagen (WBH) und will nun die Reißleine ziehen. „Wir wollen es abreißen“, sagt Gerald Fleischmann vom Wirtschaftsbetrieb Hagen. „Eine Sanierung ist im jetzigen Zustand gar nicht möglich. Dafür müsste das Gebäude neu aufgebaut werden.“

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Der Wirtschaftsbetrieb Hagen hat das Pumpenhaus und das Gelände am Koenigsee vor gut zwei Jahren vom Werkhof e.V. übernommen. Ein Gutachter habe sich das Haus angeschaut und den baufälligen Zustand bestätigt. Denkmalgeschützt ist es nicht, und für eine Sanierung müssten mehrere zehntausend Euro aufgebracht werden. „Wir müssen uns als WBH in dieser Frage positionieren und nach Lage der Dinge ist das Gebäude abrissfällig“, sagt Fleischmann. „Aber das letzte Wort ist sicher noch nicht gesprochen“, weiß er um die emotionale Bedeutung des historischen Gebäudes für Hohenlimburg.

Das Pumpenhaus in der Obernahmer ist baufällig. Eine Sanierung würde mehrere zehntausend Euro kosten.
Das Pumpenhaus in der Obernahmer ist baufällig. Eine Sanierung würde mehrere zehntausend Euro kosten. © Westfalenpost | Marcel Krombusch

Letzte Erinnerung an den Koenigsee

Wie wichtig das unscheinbare Fachwerkhäuschen in der Obernahmer ist, davon zeugen Menschen wie Monika Knipps. Die 77-Jährige ist in der Nahmer aufgewachsen und kann sich noch gut an die Zeit erinnern, als sich das Areal Koenigsee noch durch den großen Schwimmsee auszeichnete. Ein Naherholungsgebiet in der Nahmer. „Wir sind häufig in dem See geschwommen“, erinnert sie sich, „und mein Schulweg führte dort entlang.“ Erinnerungen, die mit dem Pumpenhaus bis heute weiterleben. „Das Häuschen ist das letzte Wahrzeichen, dass uns noch vom Koenigsee geblieben ist“, sagt sie und spricht sich deutlich gegen den Abriss aus. Auch Hohenlimburgs Bezirksbürgermeister Hermann-Josef Voss sieht einen Abriss kritisch. „Dieses Haus ist prägend für die Landschaft. Es gehört zum Koenigsee dazu.“

Potenzial für Erschließung

Zudem biete der Standort Potenzial, eingebunden in das Biotop Koenigsee und den Natur- und Erlebnispfad. Dessen Lerntafeln und Bänke bekamen kürzlich vom Wirtschaftsbetrieb Hagen in Kooperation mit der Biostation Umweltzentrum einen frischen Anstrich und glänzen nun wie neu.

„Wir haben dort ein ökologisches Gewässer von einer Qualität, wie es in Hagen einzigartig ist“, sagt Ralf Blauschek, Leiter der Biologischen Station. So könne sich die Natur auf dem Areal frei entfalten, der Bach fließe wo er will, das Gras sprieße wo es will. Die biologische Vielfalt: enorm. „Im Moment sind es aber größtenteils Hundehalter, die das Areal nutzen und dort mit ihren Tieren durchspazieren. Das sollte nicht der letzte Schluss sein.“

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Ideen gibt es zuhauf – auch für das Pumpenhaus. Das könnte etwa zum Standort einer kulturhistorischen Ausstellung werden, die über den Koenigsee und die Industrie im Nahmertal informiert. Entsprechende Pläne wurden von der Politik bereits mehrfach formuliert. Umgesetzt wurden sie nicht.