Hagen. Anders als im Gutachten angeregt und von der SPD favorisiert, wird das Ricarda-Huch-Gymnasium in Hagen nicht für eine Gesamtschule aufgelöst.
Lehrer, Schüler und Eltern am Ricarda-Huch-Gymnasium können aufatmen: Der Schulausschuss hat der Lehranstalt, deren Fortbestand im Schulentwicklungsgutachten des Bonner Biregio-Instituts in Frage gestellt worden war, eine Bestandsgarantie gegeben. „Aufgrund der mittel- und langfristigen Entwicklung der Schülerzahlen in Hagen bleiben alle sechs städtischen Gymnasien erhalten“, lautet der zentrale Beschluss, der am Dienstagabend auf Vorschlag von CDU, Grünen, Hagen Aktiv, FDP und Piraten verabschiedet wurde.
Zwar werden konkrete Entscheidungen über die Zukunft der Sekundarstufen in Hagen erst nach den Sommerferien getroffen, wenn sich Schulpolitiker und Schulvertreter zu einem Werkstattgespräch treffen wollen, doch nach Meinung der Antragsteller war es angebracht, diesen Grundsatzbeschluss bereits jetzt zu fassen, um den Schulen Planungssicherheit zu gewährleisten. Denn die zu erwartenden Schülerzahlen erlaubten die Aussage, dass die Existenz der sechs städtischen Gymnasien in Hagen nicht bedroht sei.
Suche nach Gebäude für FESH
Damit ist das SPD-Konzept, die Liselotte-Funcke-Sekundarschule vom Remberg ins Gebäude des Ricarda-Huch-Gymnasium zu verlagern und dort unter Einbeziehung des benachbarten Berufskollegs Kaufmannsschule I in eine sechszügige Gesamtschule umzuwandeln, vom Tisch. Diese von allen Fraktionen als notwendig erachtete vierte städtische Gesamtschule soll nach dem Willen der Allianz vielmehr im Schulzentrum Wehringhausen entstehen.
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Für die dort derzeit noch beheimatete Freie evangelische Gesamtschule Hagen (FESH) soll stattdessen ein neuer Standort gefunden werden. „Die Suche nach einem Alternativgebäude für die FESH ist die absolute Gretchenfrage in der Schulentwicklungsplanung“, sagte Jochen Becker, Leiter des Fachbereichs Bildung. Das ehemalige Telekom-Gebäude auf dem Höing, in dem drei Jahre lang das Hildegardis-Gymnasium untergebracht war, komme jedenfalls dafür nicht in Frage: „Von der Lage her wäre dieser Standort traumhaft. Aber die Bezirksregierung, deren Zustimmung wir benötigen, beurteilt diese Lösung skeptisch“, so Becker.
Einstimmige Entscheidung
Eine Abfuhr holte sich die Allianz mit ihrem Wunsch, die Klassengröße in den Grundschulen zukünftig auf maximal 24 Kinder zu begrenzen. „Das wäre mit dem Schulgesetz nicht vereinbar“, klärte Becker die Ausschussmitglieder auf. Deshalb einigte man sich auf die Formulierung, den Sozialindex bei der Klassenbildung stärker zu berücksichtigen, Schulen in Brennpunkten also mit möglichst kleinen Klassen auszustatten. Diese Entscheidung fiel ebenso einstimmig wie der Beschluss zum Bau einer neuen Grundschule samt Lehrschwimmbecken für 300 Schüler im Block 1 in Wehringhausen.
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Politiker der Allianz betonten, dass im Vordergrund ihrer Betrachtungen ein möglichst geringer Eingriff in die Hagener Schullandschaft stehe. Das Konzept solle möglichst ohne Schulschließungen, Umzüge oder andere belastende Maßnahmen auskommen. Es ordne sich der Zielsetzung und dem Prinzip „kurze Beine, kurze Wege“ unter und solle erfolgreiche Schulstandorte stärken und ausbauen.