Hagen. 850 Dörken-Mitarbeiter erhalten jeweils ein Geldgeschenk in Höhe von 1000 Euro. Damit will der Vorstand den Handel in Hagen und Herdecke beleben,

Wer hätte nicht gerne solch einen Arbeitgeber? Die Ewald Dörken AG will jedem Angestellten am heimischen Standort in Vorhalle sowie in Herdecke 1000 Euro überweisen. Von diesem „Corona-Bonus-Gehalt“ erfuhren die Mitarbeiter nun in 80 Fahrzeugen im Hagener Autokino oder per Liveschaltung zuhause am Computer. Und äußerten sich gleichermaßen beglückt wie überrascht.

Der Lack-, Farben- und Folienhersteller will damit die lokale Wirtschaft in Hagen sowie Herdecke unterstützen. Hier sollen die rund 850 Beschäftigten einkaufen, Essen gehen oder Dienstleister aufsuchen, um den Nettobetrag „bevorzugt“ vor Ort auszugeben. Das dazugehörige Motto „Wir.Ihr.Hier“ erklärte Dörken-Vorstand Thorsten Koch in einem Kurzfilm und sprach von „gelebter Solidarität“, die das Unternehmen nach außen tragen will.

Überlebenskämpfe durch die Pandemie

Hintergrund: Die Pandemie beschere vielen (lokalen) Akteuren finanzielle Überlebenskämpfe. Auch in der Dörken-Gruppe gebe es Kurzarbeit und somit Einkommenseinbußen. „Das Coronavirus hat unser aller Leben durcheinander gewirbelt. Privat und beruflich. Auch unser Unternehmen ist von der Krise betroffen, wir mussten unseren Beschäftigten einiges abverlangen.“

Mit der Geldspritze wolle der Vorstand den Mitarbeitern danken, die sich auch in dieser schwierigen Zeit engagiert für die Firma einsetzten, obwohl sie sich in „ihrem Lebensumfeld teils deutlich einschränken müssen“, so Koch und dachte auch an Homeoffice-Herausforderungen seit zwei Monaten. Insgesamt aber „haben wir – bei allen Problemen – noch riesengroßes Glück gehabt“.

Hilfe beim Neustart des Handels

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Der andere Aspekt: Auch das 1892 in der Wetterstraße gegründete Unternehmen sei auf die Einbindung in ein funktionierendes Gemeinwohl angewiesen. Mit dem fast tausendfachen 1000-Euro-Geschenk sollen die „Dörkianer“ beim hoffentlich erfolgreichen Neustart des Handels, der kleinen Geschäfte sowie der Gastronomie in Herdecke und Hagen mithelfen.

„Damit unsere kulturelle Vielfalt, wie wir sie kennen und lieben, erhalten bleibt und unser Leben auch in Zukunft bereichert.“ In dem professionell erstellen Sieben-Minuten-Video mit Sequenzen aus beiden Städten betonte Koch Werte wie Verlässlichkeit, Respekt oder Teamgeist. „Schließlich haben wir bei Dörken 2020 noch einiges vor“, sagte er in Anspielung an die Bauvorhaben am jeweiligen Produktionsstandort.

Zwei dankbare Stadtoberhäupter

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Mehrfach fiel das Wort Dankbarkeit, auch von Herdeckes Bürgermeisterin oder Hagens OB. Erik O. Schulz nannte in seiner Grußbotschaft die Dörken-Idee „genial“ und appellierte an die Mitarbeiter, das Geld wirklich vor Ort auszugeben. Katja Strauss-Köster lobte das verantwortungsvolle Vorgehen des Unternehmens zugunsten „des schwer gebeutelten Handels“.

Mit Licht- sowie Hupkonzerten sagten die Mitarbeiter im Autokino „danke“, grüßten den Vorstand und die Kollegen daheim. Dabei waren viele schon froh, einen Filmabend geschenkt zu bekommen.