Herdecke. Das international agierende Herdecker Unternehmen Dörken sagt wegen der Corona-Gefahr Auslandsaufenthalte ab. Mitarbeiter und Besucher befragt.

Das Corona-Virus ist derzeit fast überall das Gesprächsthema Nummer 1. Dementsprechend überlegen auch Arbeitgeber wie das Herdecker Traditionsunternehmen Dörken, wie sie mit der aktuellen Situation umgehen sollen.

Der Farben- und Lackhersteller veröffentlichte nun eine Pressemitteilung mit der Überschrift „Corona-Epidemie: Die Dörken-Gruppe ist vorbereitet“. Nach Angaben des zweitgrößten Arbeitgebers in Herdecke (nur das Gemeinschaftskrankenhaus beschäftigt hier mehr Menschen) plant das Unternehmen bereits seit Januar Maßnahmen zum Mitarbeiter-Schutz.

Asien und Italien sind tabu

Seit dem die Weltgesundheitsorganisation WHO im Januar eine gesundheitliche Notlage internationaler Tragweite ausgesprochen hat, bereitet sich die Dörken-Gruppe als global agierende Firma nach eigenen Angaben darauf vor, ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, deren Familien und das Unternehmen vor den Auswirkungen einer Corona-Epidemie zu schützen.

In Abstimmung zwischen Vorstand und Unternehmensstab wurden demnach inzwischen weitreichende Maßnahmen für die Standorte Herdecke und Hagen-Vorhalle sowie für alle Auslandsgesellschaften erlassen. „Reisen in den asiatischen Raum und nach Italien sind grundsätzlich verboten“, heißt es.

Auch Reisen in andere Länder oder die Teilnahme an internationalen Messen seien nur nach vorheriger Prüfung und Genehmigung gestattet. Und weiter: „Alle Besucher aus dem Ausland müssen 14 Tage vor dem Besuchstermin angemeldet werden. Diese werden dann zu ihren Aufenthalten in Risikogebieten und zu ihren Kontakten mit Menschen aus solchen Gebieten be-fragt. Erst danach kann gegebenenfalls der Besuch genehmigt werden.“ Alle Mitarbeiter, die aus Risikogebieten kommen oder Kontakt zu einer solchen Person haben, werden demnach zentral erfasst. Das Unternehmen behalte sich vor, diese Beschäftigten für 14 Tage im „Home-office“ arbeiten zu lassen.

Dörken biete auch eine kostenlose Grippeschutzimpfung durch den Betriebsarzt an. Diese schützt zwar nicht vor dem Coronavirus, verhindere aber mögliche falsche Verdachtsfälle durch allgemeine Grippeerkrankungen.

Alle Beschäftigten seien aufgefordert, die allgemeinen Hygienemaßnahmen einzuhalten und bei Anzeichen eines grippalen Infektes zu Hause zu bleiben.

„Diese Maßnahmen stören natürlich die Arbeitsabläufe und bedeuten einen erhöhten organisatorischen Aufwand für uns alle“, so Thorsten Koch, Vorstand der Dörken-Gruppe. „Die Sicherheit und die Gesundheit unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stehen für uns jedoch an erster Stelle. Da ist jeder noch so große Aufwand gerechtfertigt.“