Herdecke. . Grundsteinlegung für den neuen Verwaltungsbau in der Wetterstraße: Mit einer Millionen-Investition bekennt sich Dörken zum Standort Herdecke.
Allein schon das Wort Grundsteinlegung bietet genügend Anlässe, bei einem Bauvorhaben über generelle Werte zu sinnieren. Am Donnerstag lud die Ewald Dörken AG viele Gäste auf den Platz ihres neuen Verwaltungsgebäudes an der Wetterstraße ein, um dort symbolisch auf ihre Firmen-Traditionen hinzuweisen. Mehrfach betonten Redner, dass dieses Projekt ein wichtiges Treue-Bekenntnis zum Stamm-Standort Herdecke sei und eine Investition in die Zukunft des Unternehmens darstelle.
Locker ging es bei dem Baustellen-Termin zu. „Gehen wir doch mal zum Grab“, hieß es etwa zur Begrüßung. Weitere morbide Scherze folgten. Gemeint war ein Loch in der Bodenplatte, in dem Ute Herminghaus und Karl E. Dörken als Mitglieder des Aufsichtsrats, Vorstand Thorsten Koch, Architekt Andreas Schüren sowie Bürgermeisterin Dr. Katja Strauss-Köster symbolische Gegenstände versenkten. In einem eigens dafür bedruckten Edelstahl-Behälter (Hobbock) befindet sich nun eine bald einbetonierte Zeitkapsel. Inhalt: eine Firmenchronik, Bauzeichnung, Darstellung der Stadt Herdecke, ein Satz Euro-Münzen, zwei aktuelle Lokalzeitungs-Ausgaben und das Firmenmaskottchen bzw. Stofftier „Dörki“.
Vorfreude auf Betriebskantine
Den Brückenschlag früher-heute bildeten zudem zwei Angestellte ab. Während Heinz-Peter Raidt nach 39 Jahren in dem 1892 gegründeten Betrieb an seinem letzten Arbeitstag eher an alte Strukturen dachte, steht Finn-Luca Strehl (16) als jüngster „Dörkianer“ für die Zukunft der Unternehmensgruppe. „Der Verwaltungs-Neubau soll für uns ein weiteres Argument sein, gute Mitarbeiter zu finden und sie an uns zu binden“, sagte Karl E. Dörken in seiner Ansprache. Dabei ging er kurz auf die wesentlichen Parameter des vierstöckigen Neubaus ein: Betriebsrestaurant („endlich“), Fertigstellung im Frühsommer 2020 („hoffentlich schon eher“) und Nachfolge des 1914 eingeweihten Verwaltungs-Gebäudes nebenan: „Bitte nicht abreißen, das brauchen wir noch! Wir platzen hier aus allen Nähten.“
Lücke zwischen Zentrale und Villa Frieda schließen
Nach einem Grußwort von Caroline von Möller, Geschäftsführerin der Fenne Baugesellschaft, begann der gemütliche Teil mit einem Umtrunk und Gesprächen.
In denen ging es auch um die Charakteristik des künftigen Verwaltungs-Gebäudes, das sich laut Dörken „mit seiner anspruchsvollen Architektur harmonisch in die Bestandsbebauung einfügen und die Lücke zwischen dem bestehenden Hauptgebäude und der Villa Frieda schließen“ soll.
Bis zum Frühsommer 2020 entstehen hier mehr als 100 neue Büroarbeitsplätze, Besprechungs- und Aufenthaltsräume sowie ein hauseigenes Betriebsrestaurant.
Transparent, hell und einladend soll das neue Gebäude sein. Zur Wetterstraße öffnet es sich mit einer Glasfassade, die im zweiten Obergeschoss durch einen bepflanzten Lichthof zusätzlich aufgelockert wird. Ein Ziel: den Westeingang der Stadt durch ein repräsentatives Entrée aufwerten.
Der Herdecker Architekt Andreas Schüren, der seit 20 Jahren für Dörken immer wieder Umbauten und Sanierungen plant, bezeichnete die Entscheidung zu dieser millionenschweren Neubau-Investition als „mutig“. Er habe angesichts der deutlichen Veränderungen in der Arbeitswelt ein flexibles Modell entworfen, so dass sich die offenen Büro-Treffpunkte („working lounges“) auf ca. 2.730 Quadratmetern eines Tages womöglich wieder umgestalten lassen.
Erfreut stellte die Bürgermeisterin nach zwischenzeitlicher Sorge fest, dass das Unternehmen mitsamt Mitarbeitern und der Stiftung trotz der kostspieligen Aufwertung des Dörken-Standorts in Hagen-Vorhalle weiter Herdecke prägen werde. Das Herz der Firma schlage weiter hier, so Katja Strauss-Köster mit Blick auf die nun zu schließende „Zahnlücke“ in der Baureihe an der Wetterstraße.
Kompetenzzentrum entsteht bald
In dem Zusammenhang kam Thorsten Koch auf das nächste Projekt zu sprechen. Während der Arbeiten für die künftige Verwaltungs-Zentrale soll auch schon das Kompetenzzentrum für alle chemischen Dörken-Produkte auf dem derzeitigen Führungskräfte-Parkplatz (Einfahrt zur Straße Auf der Helle) entstehen. „Wir wollen vor allem im Sinne unserer Mitarbeiter in Summe wachsen, um in allen Geschäftsbereichen zukunftsfähig zu bleiben“, sagte der Dörken-Vorstandschef und lobte seine Vorgänger, die sowohl als Gesellschafter die Entscheidung zur Umstrukturierung ermöglicht als auch für eine gute Kultur im Unternehmen gesorgt hätten. „Die Ankündigung von Investitionen sorgen für eine erfreuliche Aufbruchstimmung in der Belegschaft.“