Die Expressionisten des Osthaus-Museums sind wegen Corona nicht zu sehen. Die Ausstellung hat eine zweite Chance verdient – findet Jens Stubbe.
Manchmal gilt er ja nichts im eigenen Land, der Prophet. Vielleicht mag das auch auf jene Propheten ihrer Zeit zutreffen, die das Osthaus-Museum von Hagen aus vor einigen Jahren auf Reisen quer durch Europa geschickt hat. Die Hagener Expressionisten wurden bejubelt – in letzter Zeit vornehmlich jenseits der Stadtgrenzen.
Das soll – vielleicht besser – das sollte anders werden. 101 Meisterwerke aus dem eigenen Bestand haben Museumsdirektor Tayfun Belgin und seine Mitarbeiter deshalb quasi im eigenen Wohnzimmer gehängt. Eine ebenso simple wie großartige Idee, die zu einer Schau führte, wie sie in Hagen bislang noch niemand bewundern konnte.
Schätze nicht zu sehen
Führte – die Vergangenheitsform – eben wegen der Corona-Krise. Das mit dem Bewundern hat sich leider erledigt. Nichts ist nunmehr zu sehen von diesen farbenfrohen, diesen so individuellen Schätzen, die in dieser geballten Form schon etwas Einzigartiges haben. Das Museum ist dicht. Menschen dürfen sich nicht versammeln, sich nicht einmal ihre Nasen an den Fenstern platt drücken, um vielleicht doch noch einen Blick zu erhaschen.
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Zumindest einen kleinen Einblick will die Stadtredaktion Hagen in den nächsten Tagen ermöglichen und hat mit unserer Kulturredakteurin Dr. Monika Willer eine echte Expertin auf diesem Gebiet gewonnen. So kann ein kleiner Zeitungsdruck den Blick auf eines der Originale im Museum zwar nicht ersetzen, dafür stecken die Bilder und die Künstler, die sie geschaffen haben, voller Geheimnisse. Einige davon wollen wir in den nächsten Tagen verraten.
Meisterwerke und Hagener haben zweite Chance verdient
Wer weiß – vielleicht öffnet das Museum ja bis zum 3. Mai, dem offiziellen Ende der Ausstellung, noch einmal seine Türen. Auf jeden Fall möchte man den Machern schon jetzt zurufen: Diese Meisterwerke und die Hagener haben eine zweite Chance verdient.
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