Die verliehenen Meisterwerke aus dem Osthaus-Museum schauen sich europaweit 240.000 Menschen an. In Hagen werden sie wenig beachtet.
Ich habe von Kunst so wenig Ahnung wie eine Kuh von der Raumfahrt. Vielleicht sind Hagener wie ich aber auch genau die richtigen Adressaten für das, was die Verleih-Tournee der expressionistischen Meisterwerke offenbart: Der Schatz fristet in Hagen ein stiefmütterliches Dasein.
Neben dem Tournee-Erfolg gehört auch zur Wahrheit, dass er in Hagen nicht genug beworben wird. Ich kann mich an keine offensivere Marketing-Kampagne erinnern, die mich irgendwie angeregt hätte, fernab von Gast-Ausstellungen, den Blick auf das zu werfen, was die Osthaus-Sammlung international bemerkenswert macht.
Das ist kein Vorwurf an jene, die im Hagener Museum wertvolle wissenschaftliche Arbeit leisten und eben wie Kunsthistoriker auf die Sammlungen blicken. Mit Expertise, mit Kontext-Wissen und mit forschendem Ansatz.
Aber vielleicht braucht es Menschen, die beginnen, die passenden Geschichten zur Sammlung nach draußen zu erzählen. Wenn man möchte, dass die ewige Hagener Nörgelei an den bescheidenden Besucherzahlen der Museen aufhört, dann muss die beeindruckende und wertvolle eigene Sammlung doch viel mehr ins Schaufenster gehängt werden als bisher.
Forschung ist wichtig, Öffentlichkeit aber auch. Die Heimkehr der Meister ist eine gute Gelegenheit, auch den letzten Museumsmuffel für einen Besuch zu begeistern.