Hagen. Hier kommen Menschen hin, die sich auf die letzten Meter des Lebens begeben. Doch ihre Angehörigen dürfen sie in der Coronakrise nicht besuchen.

Vor dem Hintergrund der Corona-Krise gilt ab dem heutigen Freitag ein generelles Betretungsverbot für alle Besucher auch im Hagener Hospiz an der Rheinstraße. Das soll vor allem die Mitarbeiter schützen.

Das sagt der Träger

„Der Entschluss, für das Hospiz in der Rheinstraße bis auf Weiteres ein generelles Betretungsverbot für alle Besucher auszusprechen, ist uns nicht leicht gefallen“, versichert Fabian Tigges. Der Sprecher der Diakonie – Betreiber des Hospizes Hagen ist die Stationäres Hospiz Hagen gem. GmbH, deren Gesellschafter die Diakonie Mark-Ruhr, Wohlbehagen und der Förderverein für ein stationäres Hospiz in Hagen sind – sieht die Maßnahme, die ab heute gilt, jedoch als unausweichlich.

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Das vor gut zwei Jahren eröffnete Hospiz am Ischeland – in dem Haus finden sterbende Menschen ihre letzte Ruhe und können in Würde sterben – verfügt über acht Gästezimmer; 17 Pflegefachkräfte sind dort beschäftigt.

Blick in eines der Zimmer des Hospizes.
Blick in eines der Zimmer des Hospizes. © Michael Kleinrensing

Der sagt der Geschäftsführer

Auf Nachfrage unsere Zeitung teilt Martin Wehn, Geschäftsführer des Hagener Hospizes, mit: „In Absprache mit der Einrichtungsleitung haben wir entschieden, dass Besuche im Hospiz von nun an nur noch in Ausnahmefällen gestattet werden können. Angesichts rasant zunehmender Infektionen mit dem Corona-Virus hat der Schutz unserer Mitarbeiterinnen höchste Priorität.“

Damit die Versorgung der Gäste im Hospiz sichergestellt werden könne, habe man sich auf ein generelles Besuchsverbot verständigt“, so der Pfarrer weiter. Menschen, deren Angehörige tatsächlich im Sterben liegen oder die sich in einem Ausnahmezustand befinden, beruhigt Wehn: „Ausnahmen vom generellen Besuchsverbot sind möglich, allerdings nur für jeweils eine Bezugsperson und nur in Absprache mit der Einrichtungsleitung.“ Bei diesen Ausnahmeregelungen seine selbstverständlich die vorgeschriebenen Hygienestandards einzuhalten. Der Geschäftsführer unterstreicht, dass das gesamte Team alles daran setze, um auch in diesen schwierigen Zeiten für die Gäste da zu sein und auf Sorgen und Wünsche der Gäste und ihren Zugehörigen einzugehen.

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Das sagt die Einrichtungsleitung

Merle Schüpphaus ist Einrichtungs- beziehungsweise Pflegedienstleiterin des Hospizes und empfindet das Besuchsverbot für Angehörige natürlich in besonderem Maß als tragisch. „Doch wir ermöglichen allen Hospizgästen, via Skype den Kontakt zu ihren Zugehörigen zu halten“, versichert Schüpphaus. Das Pflegepersonal werde gegebenenfalls am Pflegebett ein Tablet oder Smartphone platzieren und den Gästen beim „Telefonieren mit Blickkontakt“ helfen“, ergänzt Fabian Tigges. Außerdem werde gerade daran gearbeitet, Angehörigen Besuche im Garten zu ermöglichen, erklärt Merle Schüpphaus. Der Garten ist von der Straße her zu erreichen; das Wohnhaus muss dazu nicht betreten werden. Die Terrassen vor jedem Zimmer bieten die Möglichkeit für Besuche. Auch auf den Gäste-Terrassen muss auf die Einhaltung des Sicherheitsabstandes geachtet werden.