Hohenlimburg. Wie erreichen Hohenlimburgs Gemeinden ihre Gläubigen während der Corona-Krise. Die Antwort liegt für alle im Internet.
Für die Kirchgänger in Hohenlimburg bietet sich in der Corona--Krise vor vielen Kirchengebäuden ein ähnliches Bild: Die Pforten sind geschlossen. Auch das gewohnte Gemeindeleben kommt zum Erliegen. Dennoch wollen sich die Kirchenvertreter weiter den Gläubigen zuwenden.
So werden ab morgen jeden Sonntag und Feiertag um 11 Uhr alle Kirchenglocken der christlichen Gemeinden in Hagen für fünf Minuten läuten, solange keine Gottesdienste stattfinden. Auch bieten einzelne Gemeinden an, die Kirche in Einzelfällen und im zulässigen Rahmen als Ort des Gebets und der Besinnung zu öffnen (Informationen hierzu in den Gemeindebüros).
„Dabei werden wir sehr darauf achten, dass die hygienischen Bedingungen eingehalten werden“ sagt Tabea Esch, Pfarrerin der Reformierten Gemeinde. Davon ab setzen die Gemeinden verstärkt auf digitale Kanäle, um mit den Menschen in Kontakt zu bleiben. So lädt die evangelisch-reformierte Kirche Hohenlimburg etwa für Ostersonntag, 12. April, zum ersten „Online-Gottesdienst“.
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Diesen können Interessierte über die Video-Plattform „Youtube“ kostenlos und ohne Anmeldung anschauen. „Sehr wahrscheinlich werden weitere Gottesdienste dieser Art dazu kommen“, so Pfarrerin Tabea Esch. „An diejenigen, die kein Internet haben, kann die Predigt auf Wunsch gesendet werden“, sagt Esch weiter und verweist für nähere Informationen auf die Gemeindebüros (Gemeindebüro Ev.-Ref. Hohenlimburg, 02334/2471, Gemeindebüro Ev.-Ref. Berchum, 02334/51339).
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Auch die freie Evangelische Gemeinde wird am Sonntag einen Gottesdienst über die Videoplattform „Youtube“ übertragen. „Daneben kommen in den nächsten Tagen noch einige Online-Angebote zur Gemeinschaft dazu“, sagt Pastor Jörg Hörster und verweist hierzu auf die Gemeindehomepage unter www.hohenlimburg.feg.de. Aktuelle Infos könnten zudem unter 02334/9207375 abgehört werden. Für Nachfragen ist Pastor Jörg Hörster unter 02334 440599 oder joerg.hoerster@feg.de zu erreichen. Für die Homepage der evangelisch-lutherischen Gemeinde www.elsey.ekvw.de bereitet Jugendreferent Jörg eigenes Material für Kinder und Jugendliche vor.
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Hohe Zugriffszahlen im Netz
Beim Thema Video-Gottesdienste könne die neuapostolische Gemeinde Hohenlimburg auf vorhandene Strukturen zurückgreifen, sagt Detlef Flügge, Sprecher der Gemeinde. „Bereits am letzten Sonntag hatten wir für unsere Gebietskirche Westdeutschland eine sehr kurzfristig eingerichtete Gottesdienstübertragung per Video, IPTV und Telefon“, sagt Flügge. Allein per YouTube seien dabei knapp 13.000 Einwahlen verzeichnet worden.
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Zentrale Video-Gottesdienste wird es auch an diesem und am nächsten Sonntag geben. Beide beginnen um 10 Uhr. Informationen zu den Video-Gottesdiensten unter www.nak-hagen.de.
Für katholische Gottesdienste verweist die Gemeinde St. Bonifatius auf die Internetseite des Erzbistums unter www.erzbistum-paderborn.de. Hier sind viele Übertragungen von überregionalen katholischen Gottesdiensten aufgelistet. Auf lokaler Ebene bietet das Pastoralteam an, dass Mitarbeiter auf Anruf eine Kerze in der Kirche anzünden.
Da die Osterfeierlichkeiten nicht in der Kirche stattfinden, sollen zudem „Wundertüten“ mit Impulsen, Gebeten und Anregungen verschickt werden, mit denen Gläubige die kirchliche Feier ums Osterfest auch zu Hause erleben können.
Neben den Gottesdiensten soll aber auch der persönliche Kontakt zu den Gemeindemitgliedern weiter aufrechterhalten werden. „Das Miteinandertelefonieren wird ein neuer Schwerpunkt des Kontakts werden“, sagt etwa Tabea Esch. Ältere Gemeindemitglieder sollen zudem Briefe oder Karten bekommen. Helfen wollen die Gemeinde auch denjenigen, die aktuell nicht das Haus verlassen können. Unter dem Motto „...dich schickt der Himmel“ organisiert die Reformierte Kirche Helfer, die Einkäufe, Apothekengänge und Ähnliches machen.