Breckerfeld. Die Bauarbeiten rund um die Glörtalsperre in Breckerfeld haben begonnen. Gute Nachrichten gibt es auch für das Restaurant „Haus Glörtal“.
Jetzt soll es wirklich etwas werden. Und wer die Zufahrt zur Glör in diesen Tagen hinauf fährt, dem kann es passieren, dass er hinter einem Lastwagen landet, der gerade eine Sandladung in Richtung Talsperre fährt. Da wird nämlich gebaut. Unter anderem ein neuer Strand, der aus rechtlichen Gründen nur noch Badestelle genannt werden darf.
Aber das ist nur eine von vielen Maßnahmen, die Ulrich Wehmann, Geschäftsführer der Freizeitschwerpunkt Glörtalsperre GmbH kurz vor seiner Pensionierung noch in die Wege geleitet hat.
Der Badestrand
Eine Art Terrasse wird mit Kieselsteinen im Uferbereich rund um die DLRG-Station angeschüttet. Bei niedrigem Wasser sind die neuen Flächen sichtbar, bei höherem Pegel verschwinden sie unter der Oberfläche. Dazu kommen Sandinseln im Uferbereich.
Neu geregelt ist auch die rechtliche Situation. „Bislang war das Baden nur erlaubt, wenn die Station besetzt war“, sagt Ulrich Wehmann, „das war aber nur an den Wochenenden und – weil die Station ja ehrenamtlich betrieben wird – manchmal auch gar nicht der Fall.“ Jetzt wiederum hat es Gespräche mit Versicherungen gegeben, die Deutsche Gesellschaft für Badewesen hat ein Gutachten erstellt, der Strand ist formal zur Badestelle geworden, und fest steht: In einem abgesperrten Bereich darf auf eigenes Risiko geschwommen werden. Was nicht bedeutet, dass die DLRG-Station nicht mehr besetzt sein wird.
Der Spielplatz
Ganz in der Nähe des Badestrandes wird es künftig einen Spielplatz geben. Dazu kommt ein spezieller Bereich, der für Kinder unter drei Jahren geeignet ist. Und: Auch Geräte, an denen sich Erwachsene fit halten können, werden aufgestellt.
Das Haus Glörtal
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Für das Haus Glörtal – derzeit geschlossen – steht die Freizeitschwerpunkt Glörtalsperre GmbH in aussichtsreichen Verhandlungen mit einem neuen Pächter. In der nächsten Woche sollen die Gespräche abgeschlossen werden. Im Mai ist die Eröffnung geplant.
Hinzu kommt: Das Haus Glörtal, das vom Regionalverband Ruhr auf die Freizeitgesellschaft übertragen wird, wird in Richtung Grillstation um einen 12,50 mal 12,50 Meter großen Anbau für 60 bis 80 Personen erweitert. Auch eine weitere Terrasse mit Blick auf den See wird gebaut. Die Genehmigung des Kreises soll im Herbst vorliegen, die Arbeiten dann schnell starten.
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„Die Erweiterung hat den Vorteil, dass das Restaurant bei Veranstaltungen und Feiern nicht mehr geschlossen werden muss“, sagt Wehmann, „zuletzt ist es immer wieder vorgekommen, dass Besucher plötzlich vor verschlossener Tür standen.“
Das Entree
Millionen fließen in verschiedene Projekte
Insgesamt werden an der Glörtalsperre, die am südlichsten Zipfel des Regionalverbands Ruhr (RVR) liegt, mehrere Millionen Euro verbaut.
1,2 Millionen Euro sind in die Staumauer geflossen, 1,1 Millionen Euro sind für die Sanierung der Zufahrtsstraße fällig, 540.000 Euro sind für das Projekt Glör 365 (u.a. Wanderweg, Badestrand) fällig, 365.000 Euro für den Anbau ans Haus Glörtal.
Die Böschung zum Haus Glörtal wird neu gestaltet. „Da ist über Jahrzehnte hinweg nichts gemacht worden“, so Wehmann. Jetzt werden auch neue Treppen gebaut, über die man vom Bikerparkplatz auf kurzem Wege das Restaurant oberhalb erreichen kann. Dazu werden mehr Parkplätze für Motorräder geschaffen. „Es geht auch darum, für mehr Sicherheit zu sorgen“, so Wehmann. Auch eine Ladestation für E-Bikes wird aufgestellt.
Die Zufahrt
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Die Straße, die von der Dahlerbrücker Straße hoch zum Parkplatz führt und derzeit an eine Buckelpiste erinnert, wird saniert. Ein Streifen, auf dem sich Fußgänger und Radfahrer sicher bewegen können, wird markiert. „An der Finanzierung wird sich auch die Stadt Breckerfeld maßgeblich beteiligen“, erklärt Bürgermeister André Dahlhaus, „wir sind Baulastträger und auch Bauherr.“
Ergänzt wird die Deckensanierung durch eine Neugestaltung des Abzweigs. Die Schranke verschwindet, eine Mittelinsel wird gebaut.
Der Parkplatz
Ebenfalls Bestandteil des Projektes „Glör 365“ war die Erweiterung des Parkplatzes. Statt ehemals 290 Stellplätzen stehen seit drei Jahren schon 580 zur Verfügung. Freigegeben werden die neuen Plätze allerdings nur bei Bedarf.
Der Wanderweg
Auch der Weg um die Glörtalsperre soll so aufgewertet werden, dass es am Ende für eine Zertifizierung reicht. Die Beschilderung wird erneuert. Hinzu kommen Thementafeln, die Spaziergänger informieren – zum Beispiel über Fossilienfunde oder Umweltschutz.
Die Mauer
Bereits seit 2018 laufen durchaus komplexe Arbeiten an und in der Mauer der Talsperre. 48 Gewerke sind insgesamt beteiligt, ein Ersatzteil musste aus den USA beschafft werden. „Der Mauer ist jetzt noch einmal eine Standfestigkeit für mindestens 100 Jahre bescheinigt worden“, so Wolfgang Flender, ebenfalls Geschäftsführer der Freizeitschwerpunkt Glörtalsperre GmbH. „Für Schieber und Messtechnik gilt das nicht.“ Diverse Maßnahmen sind bereits abgeschlossen. Eine Leitung von der Staumauer zur Turbine muss noch erneuert werden.