Hohenlimburg. Der Bau der Lärmschutzwand in Hohenlimburg schreitet voran. Was tun mit der Fläche? Für professionelle Graffitis nennt die Bahn Bedingungen

Es bewegt sich was an den Bahngleisen in Oege: In dieser Woche sind die Bauarbeiten an der Lärmschutzwand in die nächste Phase getreten, die Wand schreitet voran. „Die einzelnen Elemente zwischen den Pfeilern werden zurzeit eingehängt, das geht sehr schnell“, sagt eine Sprecherin der Bahn. „Die Vorarbeiten waren das Aufwendigste.“

3,5 Kilometer Länge

Noch im Frühjahr dieses Jahres soll die Wand dann komplett fertig sein. Auf rund drei Kilometern Länge zieht sich dann ein aschgrauer Wall durch Hohenlimburg. Viel Fläche, die schon jetzt Sprayer anzieht. An vielen Ecken der Wand sind bereits Graffitis zu sehen, unter anderem im Bereich Bahnstraße und Hohenlimburger Straße. Nun meldet sich der Wesselbacher Peter Spohr mit Ideen zu Wort, wie die aschgraue Fläche anderweitig belebt werden kann. „Ich könnte mir gut vorstellen, dass man Motive aus Hohenlimburg professionell auf die Wände sprühen lässt“, schlägt er vor, „vielleicht vom Schloss Hohenlimburg oder vom Markt.“

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Zugegeben: Die Idee ist nicht neu. Erst im Sommer vergangenen Jahres hatte unsere Zeitung Hohenlimburger nach ihrer Meinung zu der Lärmschutzwand gefragt. Über Facebook schlug damals etwa Barbara Maus vor, professionelle Künstler für die Gestaltung der Lärmschutzwände zu engagieren. Spohr möchte nun konkreter werden und Mitstreiter suchen.

Bevor diese Euphorie im Sande verläuft, bleibt aber zunächst die Frage, wie der Eigentümer der Wand, die Deutsche Bahn, auf diese Initiative reagiert.

„Von unserer Seite aus ist die Bemalung grundsätzlich vorstellbar“, teilt die Sprecherin der Bahn auf Anfrage mit und nennt Voraussetzungen, die im Vorfeld zu klären seien. „Zunächst kommt es darauf an, wo genau die Bemalung angebracht werden soll.“ So gebe es an der Wand unterschiedliche Oberflächen, die teils eine besonderere Beschichtung haben, um den Schall zu absorbieren. An solchen Flächen sei das Überstreichen mit Farbe nicht möglich. Andere Oberflächen, wie sie etwa die Lärmschutzwand im Bereich Hohenlimburger Straße besitzt, seien dagegen für professionelle Bemalung geeignet. Und weiter: „Das Einverständnis von Anwohnern und Stadt sowie eine solide Finanzierung müssen gesichert sein, der Deutschen Bahn stehen für solche Projekte leider keine Mittel zur Verfügung.“

Zudem müsse der Entwurf vorgestellt, der Anlagenverantwortliche zustimmen und die Farbe spezielle Eigenschaften haben. „Unter diesen Bedingungen stehen wir Projekten offen gegenüber, die städtebauliche Verbesserungen zum Ziel haben.“

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Peter Spohr zeigt sich von der Antwort motiviert und will genauer in die Planung gehen. Er könne sich Kunstwerke über mehrere Meter Länge an der Lärmschutzwand vorstellen.

Sollten professionelle Künstler die Lärmschutzwand in Hohenlimburg gestalten? Schicken Sie uns Ihre Meinung per E-Mail an hohenlimburg@wp.de