Hohenlimburg. Kurz nach dem Bau sind die Lärmschutzwände in Hohenlimburg schon vereinzelt mit Graffitis besprüht. Wie umgehen mit der Kritzelei?

Erste Schmierereien am Neubau: Kaum stehen im Hohenlimburger Ortskern die ersten drei Streckenabschnitte der Lärmschutzwand, sind bereits vereinzelt Graffitis auf den Wänden zu sehen. Erste Befürchtungen in dieser Hinsicht waren bereits vor dem Bau der Wände aus Politik und Bürgerschaft zu hören. Nun sind die Schmierereien schwarz auf weiß zu sehen – oder auch in Farbe. Ein Ärgernis für viele Hohenlimburger. Es stellt sich also die Frage nach dem Umgang. Was sagt der Eigentümer? Nachgefragt bei dem Bauherren, namentlich der Deutschen Bahn.

Vandalismusdelikt

„Graffiti ist bei der Deutschen Bahn Schwerpunkt der Vandalismusdelikte“, so eine Sprecherin auf Anfrage unserer Zeitung. Und weiter: „Die Bahn erstattet grundsätzlich bei jedem Vandalismusdelikt Strafanzeige.“ Entfernt werden die Graffitis allerdings nicht, da dies „extrem aufwendig und kostenintensiv“ sei. Zudem hätten die Graffitis „keine akustischen Auswirkungen auf das hochabsorbierende Lärmschutzelement“. Derweil sei man offen gegenüber möglichen städtischen Projekten, die die Lärmschutzwände verschönern, „sofern die technische Machbarkeit und die Finanzierung gesichert sind. Der Deutschen Bahn stehen für solche Projekte leider keine Mittel zur Verfügung.“

Wenn es um die Frage nach dem Umgang mit Graffitis an der Lärmschutzwand geht, verweist auch die Stadt Hagen auf die Zuständigkeit der Bahn. „Es handelt sich bei der Lärmschutzwand nicht um städtisches Eigentum“, sagt Clara Berwe, Sprecherin der Stadt Hagen. „Wir werden deshalb dort nicht tätig“.

Anders sei es dagegen etwa in der Bahn-Unterführung, wenige Meter von der Lärmschutzwand an der Bahnstraße entfernt. Hierbei handele es sich um den Zuständigkeitsbereich der Wirtschaftsbetriebe Hagen – und Graffitis werden dort etwa ein bis zwei Mal im Jahr im Rahmen einer „Intervallreinigung“ entfernt, so Berwe. „Darüber hinaus greifen wir bei gravierenden Schmierereien, wie etwa Hakenkreuzen, sofort ein“.

Bauarbeiten im Zeitplan

Derweil liegen die Bauarbeiten an der neuen Lärmschutzwand laut Deutscher Bahn im Zeitplan. Drei Lärmschutzwände mit einer Länge von insgesamt 1835 Meter konnten bereits fertiggestellt werden. Dazu gehören der Abschnitt von der Bundesstraße 7 (B7) bis zur Jahnstraße, auf der anderen Seite von der B7 bis zur Herrenstraße sowie der Abschnitt Sundernstraße bis Hohenlimburger Straße. Im nächsten Schritt ist nun die Errichtung der Lärmschutzwände Feldstraße bis Oststraße und Oeger Straße geplant. Ausstehende Gesamtlänge hier: 1503 Meter. Der Bau beginnt laut Deutscher Bahn im Dezember 2019 und soll im März 2020 abgeschlossen werden. Mit den Schallschutzwänden vermindere sich der Lärm um bis zu 12 Dezibel. Zum Vergleich: Eine Abnahme um 10 Dezibel entspricht in etwa der Halbierung des Lärms.