Hohenlimburg. Die Lärmschutzwand an der Bahnstrecke Hagen - Siegen nimmt immer deutlichere Formen an. „Sie teilt die Stadt“, mahnte jetzt Frank Schmidt (BfHo).

Es ist unübersehbar. Fast täglich wächst zwischen der Hünenpforte und der Innenstadt an der Bahnstrecke Hagen - Siegen die Lärmschutzwand. „Sie hat aufgrund des Lärmschutzes sicherlich für viele Anwohner eine segensreiche Wirkung“, sagte jetzt Frank Schmidt (Bürger von Hohenlimburg). Doch sind für ihn damit auch negative Aspekte verbunden. „Diese drei Meter hohe Wand wird nach ihrer Fertigstellung das Stadtbild verändern. Hohenlimburg präsentiert sich zukünftig als zweigeteilte Stadt“, weist er auf die für ihn optischen Nachteile hin. Gleichzeitig warnt er vor Verschandelung. „Diese Wand wird schnell von Graffitis verunstaltet sein. Gibt es deshalb einen besonderen Schutz gegen mögliche Schmierereien?“

Deshalb regt Schmidt an, die Lärmschutzwände, wo es möglich ist, zu bepflanzen. Das habe zwei Vorteile: einerseits einen optischen, weil eine Begrünung schöner aussehe als das eher triste Grau; andererseits werde diese mögliche Graffiti-Sprayer abhalten, ihre Schmierereien an die Wände zu bringen.

Transparente Elemente kommen

Auf Anfrage teilt die Hagener Verwaltung jetzt mit, dass die Deutsche Bahn als Auftraggeber einen Anti-Graffiti-Schutz vorgesehen habe, der möglichen Sprayern die Lust auf eine „künstlerische Gestaltung“ der Wände vermiesen könne. Eine Bepflanzung sei jedoch nicht vorgesehen. Allerdings, so die Verwaltung, werden die grauen Schallschutzwände im Bereich des ehemaligen Bahnübergangs Herrenstraße bis zum Haltepunkt Bahnhof Hohenlimburg durch transparente Elemente ersetzt.

Hagens Kämmerer Christoph Gerbersmann machte jetzt deutlich, dass die Frage der Begrünung der Wände eigentlich zu spät aufgekommen sei. Diese Anregungen hätten beim Planungs- und Genehmigungsverfahren vorgebracht werden müssen. Dennoch nahm er den Hinweis von Frank Schmidt als positive Anregung entgegen. „Wir können gucken, ob auf städtischem Gelände eine Bepflanzung möglich ist.“ Eine notwendige Voraussetzung dafür ist jedoch, dass zwischen Lärmschutzwand und Bürgersteigen ausreichend Grund und Boden zur Verfügung steht und die Frage der Finanzierung geklärt werden kann.

Nur eine Fluchttür eingebaut

Beim Lärmschutz-Hersteller Heberger sagte ein Unternehmenssprecher auf Anfrage, dass die noch fehlenden Flächen zwischen den fünf Meter großen Wänden, Passfelder genannt, individuell ausgemessen und danach gefertigt werden. „Diese werden dann zum späteren Zeitpunkt eingesetzt.“

Und wie sieht es mit Fluchttüren aus, durch die bei einem Unglück die Zuginsassen im schlimmsten Fall gerettet werden können? „Diese sind nur bei langen Wänden erforderlich Das ist in Hohenlimburg nur einmal der Fall.“

Der Lärm nimmt ab

Die Deutsche Bahn geht davon aus, dass sich die Lärmbelastung für die Anwohner deutlich reduzieren wird. Sie spricht von Werten zwischen fünf Dezibel (Jahnstraße) und elf Dezibel (Oststraße).