Hagen. Bei der Stadtteilkonferenz geht es um die Zukunft von Hagen-Wehringhausen. An bisher umgesetzten Projekten gibt es auch Kritik.

Mitreden, Meinungen einbringen, sich austauschen – all das konnten Bürger aus Wehringhausen bei der Stadtteilkonferenz im Pfarrheim St. Michael am Samstag. Mitarbeiter der Stadtverwaltung und des Quartiersmanagements standen zu Gesprächen bereit. Dabei ging es sowohl um Projekte, die gerade umgesetzt wurden oder noch werden als auch um Perspektiven für den Stadtteil.

Schwerpunkte waren „Perspektiven für das ,untere’ Wehringhausen“, „Kreativ. Quartier Wehringhausen“ und „Soziale Angebote und aufsuchende Arbeit im Stadtteil“. „Wehringhausen ist in verschiedenen Teilen benachteiligt. Unser Hauptantrieb ist es, den Stadtteil für die unterschiedlichen Lebensgruppen interessant und lebenswert zu machen“, sagt Tanja Körfer vom Fachbereich Stadtentwicklung, -planung und Bauordnung der Stadt Hagen. „Die Bürgerbeteiligung ist hier ganz wichtig.“

Kritik an Gestaltung des Bodelschwinghplatzes

Barrierefreiheit steht im Fokus

Auch behindertengerechte sowie barrierefreie Neuerungen sollen am Wilhelmsplatz vorgenommen werden.

So entstehen im Bereich des Cafés Europa zwei Behindertenstellplätze (plus ein Taxistellplatz).

Im Café wird eine neue barrierefreie und somit behindertengerechte WC-Anlage errichtet. Die ist künftig über eine Rampe zu erreichen.

Ein Projekt, das derzeit umgesetzt wird, ist die Umgestaltung des Wilhelmsplatzes. 1,7 Millionen Euro fließen in das aufwendige Bauprojekt im Herzen des Stadtteils, das im Mai abgeschlossen sein soll. In der Mitte des Platzes entsteht eine neu gepflasterte Fläche, die von einer umlaufenden Treppenanlage mit Sitzstufen eingefasst wird. Hinter dem Café Europa werden ein Boulefeld, ein Wasserspiel mit Fontänen, Sitzsteine, Bänke und interaktive Spielgeräte errichtet, die die Aufenthaltsqualität des Platzes steigern sollen. Während der Parkraum auf dem Wilhelmsplatz entfällt, werden entlang der Kottmann- und Bismarckstraße Stellplätze errichtet.

Auch interessant

Aber auch bislang umgesetzte Projekte (Bodelschwinghplatz, Freizeitareal Bohne) stehen bei der Stadtteilkonferenz im Fokus. Und nicht alle Wehringhauser sind restlos zufrieden: „Ich höre oft Kritik gegenüber den Bauprojekten, weil der Lenkungskreis Empfehlungen abgegeben und die Stadt diese nicht angenommen hat“, sagt Silvia Loosen, „es wird viel versucht, um diesen Stadtteil lebenswert zu machen, aber am Bodelschwinghplatz gibt es meiner Meinung nach zu viel Beton. Ich finde es natürlich super, dass mehr für Barrierefreiheit getan wird und der Verkehr rund um Spielplätze abnimmt. Aber ich fände es schön, wenn aus dem Schlachthofgelände zum Beispiel etwas gemacht werden würde.“

Fünf Wehringhauser Bürger im Lenkungskreis

Bei der Stadtteilkonferenz im Pfarrheim St. Michael bringen sich Bürger aus Wehringhausen ein.
Bei der Stadtteilkonferenz im Pfarrheim St. Michael bringen sich Bürger aus Wehringhausen ein. © Michael Kleinrensing

Bei der Stadtteilkonferenz wurden fünf Bürger in den Lenkungskreis Wehringhausen gewählt. Dort haben sie die Möglichkeit, über Stadtteilthemen sowie Projekte im Rahmen des Programms „Soziale Stadt“ zu entscheiden. Die Bürgervertreter des Lenkungskreises Wehringhausen tagen viermal im Jahr und werden für zwei Jahre gewählt.

Der Wehringhauser Cihan Housseinoglou ist schon länger Mitglied im Gremium und möchte dafür sorgen, dass der Stadtteil sich weiterentwickelt. „Wehringhausen genießt derzeit gewisse Privilegien durch Fördergelder. Das sollte man ausschöpfen“, erklärt Housseinoglou. „Ich finde die Projekte, die umgesetzt und vorgeschlagen werden, sehr gut. Wehringhausen hat eine bewegte Geschichte. Die kann man mit den neuen Projekten verbinden.“

Vorträge und Austausch an den Ständen

Nach den Vorträgen hatten die Wehringhauser noch die Möglichkeit, sich an den Ständen mit den Vertretern der Stadtverwaltung und des Quartiersmanagements auszutauschen sowie weitere Fragen zu stellen.