Hohenlimburg. Man kann sein Auto eigentlich bequem von daheim zulassen. Aber niemand in Hagen nutzt das. Warum warten alle lieber in der Zulassungsbehörde?
Mit der Kfz-Zulassungsstelle im alten Hohenlimburger Rathaus verbinden viele Bürger langes Warten auf alten Fluren, stoisches Blicken auf die Nummern-Anlage und viel Rennerei. Dabei könnte es viel einfacher gehen.
Schon seit 2015 gibt es in Hagen die Möglichkeit der Online-Außerbetriebsetzung und der Online-Wiederzulassung von Autos. Und seit dem 1. Oktober dieses Jahres die Online-Zulassung. Allerdings nutzt niemand den Service, der noch dazu für die Behörden alles umständlicher macht.
Es sieht fast so aus, als wäre der gute alte Gang zur Behörde in diesem Fall (noch) nicht vom digitalen Fortschritt zu verdrängen. Denn: Wer sein Fahrzeug neu zulassen oder umschreiben will, der muss eine aufwändige Online-Erfassung ausfüllen.
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Das komplizierte Verfahren geht so: Man muss im Besitz eines freigeschalteten Personalausweises und eines Lesegerätes sein. Daneben müssen die Fahrzeuge bereits Schilder mit neuen Plaketten mit den Sicherheitscodes sowie eine Zulassungsbescheinigung I (ZB I) und II (ZB II) mit Sicherheitscodes haben. Das Fahrzeug muss zudem nach dem 1. Januar 2015 zugelassen und noch angemeldet sein. Und: Das bisherige Kennzeichen muss übernommen werden. Dazu kommt, dass man nur mit Kreditkarte zahlen kann.
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Jetzt kann der neue Halter die Zulassung online „vorerfassen“. Dabei werden verschiedene Prüfungen durchlaufen (Steuerrückstände, offene Gebühren, HU-Fälligkeit, Versicherungsbestätigung, IBAN-Validierung). Wenn alles positiv verlaufen ist, müssen die Sicherheitscodefelder auf der Bescheinigung freigelegt werden. Die Codes müssen gelesen und eingetragen werden.
Nicht sofort losfahren
Der Bürger kann dann einen Zulassungsbescheid innerhalb von 30 Minuten abrufen und ihn ausdrucken. Damit kann er sofort losfahren. Die Zulassungsbescheinigungen werden postalisch versendet.
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Aber: Bei Neuzulassungen gibt es das „sofortige Losfahren“ nicht. Hier wird der Antrag durch einen Sachbearbeiter geprüft. Danach werden Bescheinigungen versendet. Dazu die Plakettenträger mit Stadtsiegel und HU zum Aufkleben.
Seit 2015 gibt es weniger als 20 Online-Außerbetriebsetzungen. Wiederzulassungen und Anmeldungen gab es online gar nicht. „Sämtliche Online-Vorgänge müssen in der Zulassungsbehörde wieder angefasst sowie Bescheide und Rechnungen erstellt werden. Die Online-Dienste verursachen mehr Aufwand als die Bearbeitung im Publikumsbetrieb“, erklärt Stadt-Pressesprecher Michael Kaub
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