In Hagen nutzt niemand die Möglichkeit der Online-Zulassung von Autos. Und das ist auch nachvollziehbar, findet Mike Fiebig.
Man wolle weg vom Papierkram und lästigen Behördengängen hin zu einer „modernen, digitalen Verwaltung“, erklärte Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer im Januar, als die Online-Zulassung beschlossen wurde. Die neuen Regeln seien eine Erleichterung für den Neu- und Gebrauchtwagenmarkt.
Dass das Verfahren eine Erleichterung sein soll, diese Meinung hat Scheuer aber exklusiv. Für den Bürger ist es anstrengend und überhaupt nicht einfach und für die Behörden, wie das Hagener Beispiel zeigt, doppelte Arbeit. Das Online-Verfahren sorgt eher für den Gang in die Behörde, anstatt ihn zu verhindern. Da hat Scheuer sich und den Kommunen ein schönes Eigentor eingenetzt.
Die Lösung liegt vermutlich nicht in einer Eins-zu-eins-Übertragung des sperrigen hoheitlichen Akts der Zulassung ins Digitale, sondern in einer Vereinfachung des gesamten Verfahrens. Das wäre erleichternd.