Hohenlimburg. . Die heimische Politik verlangt schnelle Lösungen, um Wartezeiten beim Straßenverkehrsamt zu verkürzen. Ein App-System könnte helfen.

Gestern gegen 11 Uhr warten vor der Zulassungsbehörde im Hohenlimburger Rathaus etwa 30 Menschen. Die Sitzmöglichkeiten reichen schon nicht mehr aus. Einige Wartende haben sich auch schon nebenan an das Eiscafé gesetzt. Bezirksbürgermeister Hermann-Josef Voss drängt auf schnelle Lösungen. Denn auf seinem Arbeitsweg muss er täglich an Leuten vorbeigehen, die aufgrund der langen Wartezeit verärgert sind.

„In der nächsten Sitzung der Bezirksvertretung soll uns die Verwaltung Lösungsmöglichkeiten präsentieren“, so Hermann-Josef Voss. Bereits im Mai haben die Politiker über Maßnahmen diskutiert, die geeignet sind, die Situation an Tagen mit hohem Besucheraufkommen in der Zulassungsbehörde zu entschärfen. „Im September wollen wir Ergebnisse haben“, so Voss.

Einen Tag zuvor war es aus Sicht der Stadt Hagen relativ ruhig. „Vormittags waren maximal 15 Wartende vor Ort und ab 12.30 Uhr nur noch zwei bis fünf Wartende und zwischendurch sogar niemand, der warten musste“, sagt Clara Berwe, Sprecherin der Stadt Hagen. Beschwerden an die Verwaltung hat es vereinzelt in jüngster Zeit gegeben.

14 Mitarbeiter arbeiten insgesamt in der Zulassungsstelle im Hohenlimburger Rathaus. „Die Mitarbeiter besetzen die Information, das Info-Telefon und bearbeiten auch die Zulassungsvorgänge“, so Clara Berwe. Berücksichtigen muss man, so Berwe, momentan die Urlaubszeit. Krankheitsbedingt kommt es auch zu Ausfällen.

6 bis 8 Mitarbeiter sind durchschnittlich für die Annahmesachbearbeitung, für Aufrufe von Privaten und Zulassungsdiensten eingeteilt. „Durch die hohe Fluktuationsrate der letzten Jahre ist zu berücksichtigen, dass die Stellen nicht zeitnah besetzt werden konnten und die Einarbeitung der neuen Kollegen zeitintensiv ist und sich somit auf die Wartezeit schlägt“, sagt Clara Berwe.

286 Aufrufnummern werden maximal pro Tag in der Zulassungsstelle ausgegeben. Die Besucherzahlen spiegeln nicht die Zulassungsvorgänge wider, da ein Besucher meistens mehrere Vorgänge hat.

406 Zulassungsvorgänge sind es maximal am Tag, welche die Behörde im Hohenlimburger Rathaus verzeichnet. „Regelmäßige Statistiken führen wir aber nicht“, so Clara Berwe.

Die Lösung

Ein Lösungsansatz wäre die Einführung eines App-basierten Systems. Das wäre mit der neuen Aufrufanlage, die vor über einem Jahr bestellt wurde, auch durchaus möglich. Mit dieser Aufrufanlage wäre es möglich, mittels eines QR-Codes seine Wartenummer anhand des Smartphones zu scannen, und somit ist für den Wartenden per Handy ersichtlich, wann mit dem Aufruf der Wartenummer gerechnet werden kann. Die Kunden hätten also die Möglichkeit, sich außerhalb des Gebäudes aufzuhalten und müssten nicht zwingend den Wartebereich nutzen. Der Hersteller der Aufrufanlage hat nach Gesprächen mit dem Hagener Betrieb für Informationstechnologie (HABIT) ein Update zur Nachbesserung geliefert. Wenn dieses Update durch den HABIT installiert und geprüft wurde, kann es eingesetzt werden. Ralph Schinski, Bereichsleiter für Fahrerlaubnisse und Zulassung, weilt derzeit im Urlaub, sodass es noch keine aktuelle Info über den Einsatz gibt.