Hagen. Er will es noch einmal wissen: Josef Bücker tritt als Oberbürgermeister-Kandidat an und formuliert für Hagen Aktiv ein ehrgeiziges Wahl-Ziel.

Nach Amtsinhaber Erik O. Schulz (parteilos) und SPD-Herausforderer Wolfgang Jörg steht jetzt ein dritter Kandidat für die Oberbürgermeisterwahl in Hagen fest: Dr. Josef Bücker, seit Jahren der Frontmann der Wählervereinigung Hagen Aktiv, tritt nach 2004, 2009 und 2014 im kommenden Jahr ein viertes Mal an. Das hat eine Mitgliedervollversammlung beschlossen.

Bei der wurde auch die stellvertretende Hagen-Aktiv-Vorsitzende, Karin Nigbur-Martini, als Kandidatin für das höchste Amt in der Stadt als weitere Option vorgeschlagen. Nach Aussprache im Plenum fiel die Entscheidung nach Angaben der Wählervereinigung aber schließlich auf den Vorsitzenden. Nigbur-Martini betonte im Verlauf der Diskussion, dass sie ihre Stärken mehr in der Fraktionsgeschäftsführung als im Amt einer Oberbürgermeisterin sieht.

Bücker: OB muss auch Experte für Luftreinhaltung sein

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Bücker führte nach seiner Wahl aus, dass die Schwerpunktqualifikation eines zukünftigen Hagener Oberbürgermeisters über Erfahrungen in der öffentlichen Verwaltung hinaus auch fundiertes Fachwissen in den aktuell anstehenden, hochkomplexen Problemfeldern Luftreinhaltung sowie den Klima- und Artenschutz umfassen müsse.

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Damit warb er quasi auch für sich selbst: Er ist Diplom-Biologe und hat im Bereich der Luftreinhaltung promoviert. Er war von 1998 bis 2000 Mitglied der Gutachterkommission an der Europäischen Akademie zur Erforschung von Folgen wissenschaftlich-technischer Entwicklungen und unterrichtet seit 2001 Biologie und Chemie an der Gesamtschule Haspe. In seiner Freizeit beschäftigt er sich mit der Schmetterlingsfauna im Stadtgebiet von Hagen und wurde zur Mitwirkung an der Neuauflage der Roten Liste der Schmetterlinge Nordrhein-Westfalens 2020 gerufen.

Bücker führt Hagen Aktiv seit Jahren an, ist aktuell auch der Fraktionsvorsitzende im Stadtrat. Seine Wahlergebnisse bei den vergangenen Oberbürgermeisterwahlen blieben zwar einstellig, immerhin konnte er sich aber von Wahl zu Wahl steigern: Von 2,3 Prozent bei der Wahl 2004 über 7,6 Prozent im Jahr 2009 auf zuletzt 8,8 Prozent im Jahr 2014.

Hagen Aktiv will bei Ratswahl zweistelliges Prozent-Ergebnis

Hagen Aktiv war vor 16 Jahren am 3. Oktober gegründet worden. Traditionell findet an dem Tag nun auch immer die Mitgliedervollversammlung statt. Diesmal wurden den Anwesenden auch die voraussichtlichen Kandidatinnen und Kandidaten der 26 Wahlbezirke des Hagener Stadtgebiets vor- und zur Diskussion gestellt. „Es geht darum, mit dem vorgeschlagenen Kandidatenteam das Wahlergebnis von 2014 noch einmal deutlich zu verbessern“, so der Hagen-Aktiv-Vorsitzende, Dr. Josef Bücker.

Um die Geschicke Hagens besser in die richtigen Bahnen lenken zu können, brauche man am 13. September 2020 ein deutlich zweistelliges Ergebnis, so der Hagen-Aktiv-Chef weiter. Dazu sei ein geschlossener und kompetenter Wahlkampfauftritt erforderlich, bei dem die Aktiven den Wählerinnen und Wählern ihre Grundüberzeugung von einer verbesserten Bürgerbeteiligung bei wichtigen Entscheidungsprozessen der Stadt nahe brächten.

Inoffizielles Mitglied der „Allianz der Vernunft“

Bei den vergangenen Wahlen war Hagen Aktiv stets im einstelligen Prozentbereich geblieben – allerdings auch mit steigender Tendenz: 2004: 2,3 Prozent, 2009: 7,7 Prozent und 2014: 8,8 Prozent. Im Vorfeld der vergangenen Kommunalwahl hatte Hagen Aktiv nicht zur „Allianz der Vernunft“ (CDU, FDP, Grüne) gehört, die Erik O. Schulz als OB-Kandidaten unterstützt hatte. Im Laufe der Wahlperiode hatte Hagen Aktiv aber immer wieder Absprachen mit der Allianz getroffen - gilt somit als inoffizielles Mitglied des Bündnisses.