Hagen. TWB-Hauptkunde Ford äußert sich vielsagend zu den Vorgängen in Eckesey. Die Mitarbeiter wissen derweil nicht, wie es Montag weitergeht.

Die rund 140 Beschäftigten des Hagener Automobilzulieferers TWB schweben weiter völlig im Ungewissen. „Auch am Freitag hat sich niemand bei uns gemeldet“, so Betriebsratsvorsitzender Orhan Aksu. „Wir wissen noch nicht mal, woher wir denn am Montag die weiteren Informationen bekommen sollen. Wir werden aber zur Frühschicht zum Betrieb fahren.“ Unterdessen äußert sich Hauptkunde Ford so zu den Vorgängen, dass viel Interpretationsspielraum bleibt.

Am Donnerstag hatte die – nach dem schon Anfang des Jahres vollzogenen massiven Stellenabbau verbliebene – Restbelegschaft vor verschlossenen Werkstoren in der Sedanstraße gestanden. Die Geschäftsführung hatte das Betreten des Werksgeländes untersagt und erst für Montag Informationen angekündigt. Doch wie und wo diese erteilt werden sollen, ist völlig ungewiss.

„Wir sind aber auch heute hingegangen und haben uns in Listen eingetragen und unsere Arbeitsbereitschaft dokumentiert“, sagt Orhan Aksu, der von einer wütenden und enttäuschten Belegschaft berichtet. Am Freitag waren auch einige Beschäftigte am Arbeitsgericht, um dort einen weiteren der vielen Prozesse zu verfolgen, die gekündigte Kollegen gegen TWB führen. „Der Richter wollte natürlich auch wissen, wie es bei TWB weitergeht“, sagt Orhan Aksu. „Aber dazu wussten auch die TWB-Anwälte nichts zu sagen.“

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Nachdem bereits Kunde BMW erklärt hatte, dass die Produktion durch die Schließung des TWB-Zuliefererwerks in Hagen (hier werden Rücksitzlehnen gefertigt) nicht gefährdet sei, man aber über ein „Risikomanagement“ verfüge, äußert sich Hauptkunde Ford vielsagend. „Wir haben einen Vorrat, so dass unsere Produktion derzeit nicht betroffen ist. Gleichzeitig arbeiten wir mit dem Management von TWB an einer Lösung, so dass deren Produktion möglichst weiterlaufen kann“, erklärt Ford-Sprecherin Ute Mundolf. Wo oder wann das sein kann, darüber gibt Ford keine Informationen. Auch zur generellen Lage bei TWB werde man sich nicht äußern.

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