Hagen. Reichlich Wärme und viel zu wenig Niederschlag – so stellte sich das Juni-Wetter in Hagen dar. Viele Hagener suchten Abkühlung.

Die anhaltende Trockenheit ist das große Thema. Längst nicht nur Land- und Forstwirte klagen darüber, dass es nun im zweiten Sommer hintereinander viel zu trocken ist. Freibadbetreiber wiederum freuen sich.

Was vielen auffällt, belegen die Statistiken von „wetternetz-hagen.de“. Daraus geht hervor: Der Juni lag mit einer Durchschnittstemperatur von 19,8 Grad an der Sternwarte am Eugen-Richter-Turm um 3,6 Grad deutlich über dem langjährigen Mittel der international gültigen Referenzperiode von 1961 bis 1990.

Drittwärmster Juni seit 1961

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Es war damit der drittwärmste Juni seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1956. Das Flächenmittel im Stadtgebiet, ermittelt durch die zwölf Wetterstationen im Verbund vom Wetternetz-Hagen, lag mit 20,2 Grad acht Zehntel über dem NRW-Durchschnitt. Am kühlsten war es in Dahl mit 19,2 Grad und am wärmsten im Innenstadtbereich mit 21,0 Grad. Wärmster Ort in NRW war Köln-Stammheim mit 21,3 Grad.

Der Monat startete nach dem zu kalten Mai sommerlich. Die Höchstwerte erreichten Temperaturen von oft mehr als 25 Grad. Am 2. Juni wurde der erste heiße Tag (Maximum größer 30 Grad) in diesem Jahr registriert.

Einige Juni-Nächte frisch

Sonnenbaden im Hengsteybad: Diese Jugendlichen haben ihren Spaß.
Sonnenbaden im Hengsteybad: Diese Jugendlichen haben ihren Spaß. © WP | Michael Kleinrensing

Die Nächte waren vor allem in der ersten Juni-Hälfte noch recht frisch. In Dahl fiel die Temperatur am Morgen des 7. auf bis zu 6,6 Grad. Zum Ende des Monats erreichte die Stadt die erste Hitzewelle des Jahres, die in unserer Region jedoch deutlich schwächer ausfiel als beispielsweise im Osten Deutschlands. Rekorde wurden nicht gebrochen. Abkühlung tat trotzdem gut.

Die Temperatur stieg am 25. mit 36,2 Grad auf für Juni ungewohnt hohe Werte. Bis zum Monatsende wurden in den klimatisch begünstigten Lagen des Stadtgebiets 20 Sommertage (Maximum größer 25 Grad) und neun heiße Tage ermittelt. An der Sternwarte gab es sogar drei Tropennächte, an denen die Temperatur in der Nacht nicht unter 20 Grad fiel.

Nur ein Drittel des üblichen Regens

Mit einer Niederschlagsmenge von 33 Liter pro Quadratmeter, gemessen an der Sternwarte am Eugen-Richter-Turm, wurde der langjährige Mittelwert nur zu etwa einem Drittel erreicht. An zwölf Tagen wurde messbarer Niederschlag beobachtet. In Dahl wurde mit 51 Litern pro Quadratmeter der meiste Niederschlag im Stadtgebiet gemessen, im Innenstadtbereich mit 27 Liter pro Quadratmeter der wenigste. Im Rheinland wurde mit 81 Liter pro Quadratmeter der meiste Niederschlag in NRW gemessen.

Mit 291 Sonnenstunden gab rund fünfzig Prozent mehr Sonne als im langjährigen Mittel zu erwarten gewesen wäre. Zum Vergleich: Der NRW-Durchschnitt lag bei 290 Sonnenstunden mit einem Maximum von 323 Stunden im südlichen Rheinland.

Kaltfronten und starke Gewitterböen

Im Juni gab es beim Durchzug von Kaltfronten wiederholt teils kräftige Gewitterböen. An 16 Tagen wehte der Wind stark (mehr als Windstärke 6) und an sieben Tagen stürmisch (mehr als Windstärke 8).

Die Spitzenböen erreichten mit 82 Kilometer pro Stunde Windstärke 9. In Köln/Bonn traten mit 94 Kilometer pro Stunde die stärksten Böen in NRW auf.

Aktuelle Wetterdaten und Wetterkameras aus der Stadt gibt es unter www.wetternetz-hagen.de und www.sternwarte-hagen.de (Quelle NRW-Vergleich: Deutscher Wetterdienst).