Hohenlimburg. . Die Bezirksregierung lehnt die Lidl-Vergrößerung in Elsey ab, die Stadt Hagen wird dem wohl folgen. Doch Investor Stefan Berlet will kämpfen.

Die Pläne für eine Erweiterung des Lidl-Marktes in der ehemaligen Hohenlimburger Federnfabrik am Gotenweg drohen zu scheitern. Die Bezirksregierung, so ihr Sprecher Christoph Söbbeler, habe sich im laufenden Planungsverfahren „sehr, sehr kritisch“ zu dem Vorhaben geäußert.

Stefan Berlet ist Geschäftsführer der Berlet Hausverwaltung. .
Stefan Berlet ist Geschäftsführer der Berlet Hausverwaltung. . © Bremshey

Zwar ist das formal noch nicht das Aus für das Projekt, die Stadt könnte das Verfahren weiter führen. „Aber es ist schlechterdings nicht denkbar, dass sich eine Kommune dann bei der entscheidenden Baugenehmigung tatsächlich über solch massive Bedenken der Fachplaner in der Bezirksregierung hinwegsetzt“, so Christoph Söbbeler.

Die Stadtverwaltung will sich wegen des laufenden Verfahrens nicht auf WP-Anfrage äußern. Martin Bleja aus dem Bau-Fachbereich hatte in der Bezirksvertretung Hohenlimburg aber durchblicken lassen, dass die Stadt wohl keine Baugenehmigung werde erteilen können.

Stefan Berlet will rechtliche Schritte prüfen

Investor Stefan Berlet, Geschäftsführer der Berlet Hausverwaltung, hat dagegen andere Erwartungen: „Wir sehen das Vorhaben am Gotenweg nicht als gescheitert an und gehen davon aus, dass weitere rechtliche Schritte überprüft werden müssen.“ Zuletzt habe das Oberverwaltungsgericht Münster Entscheidungen getroffen, die diese

Ladengemeinschaft Elsey ist erfreut

Die Ladengemeinschaft Elsey begrüßt die ablehnende Haltung der Bezirksregierung. „Der Einzelhandel außerhalb erzeugt eine Sogwirkung aus der Innenstadt heraus“, so Vorsitzender Achim Flücken.

Lidl will sich zu den aktuellen Entwicklungen am Gotenweg nicht äußern. Nur soviel: „Auch in Hohenlimburg wollen wir unseren Kunden eine moderne Einkaufsstätte bieten.“

Sicht bestätigen würden. „Unabhängig davon überwiegen aber einfach die städtebaulichen Vorteile des Konzepts“, so Berlet. Deshalb sei er überzeugt davon, dass die Stadt den Weg weitergehen werde.

Berlet will mit seinem Unternehmen die beiden Discounter-Märkte vom Gotenweg (Lidl) und vom Alemannenweg (Netto) in der ehemaligen Hohenlimburger Federnfabrik am Gotenweg für einen Lidl-Markt bündeln. Dadurch würde die Gesamt-Angebotsfläche der Discounter in Elsey zwar von etwa 1400 Quadratmetern auf nur noch 1200 Quadratmeter am neuen Standort schrumpfen – Lidl könnte aber sein Sortiment auf der dann größeren Fläche erweitern.

Arnsberg: Stadt Hagen handelt nicht logisch

Eine politische Mehrheit in der Bezirksvertretung und auch die Verwaltung hatten diese Pläne bislang mitgetragen. Wohlwissend, dass das von der Stadt Hagen selbst verabschiedete Einzelhandelskonzept eigentlich vorsieht, nur noch die Zentren in den Stadtteilen zu stärken. Genau darauf hebt nun auch die Bezirksregierung ab: „Die Stadt Hagen handelt hier nicht logisch“, so Bezirksregierungs-Sprecher Söbbeler. Wenn in Elsey Einzelhandelsflächen abseits des unter vielen Leerständen leidenden Hohenlimburger Zentrums erweitert würden, „dann führt das zu einem unstrukturierten Stadtbild, mit dem am Ende keiner glücklich sein kann.“

Die Grafik verdeutlicht die Lage rund um den Gotenweg.
Die Grafik verdeutlicht die Lage rund um den Gotenweg. © Sascha Kertzscher

Die Stadt und die Lokalpolitiker hatten hingehen immer argumentiert, dass mit dem Netto-Markt im Allemanneweg ja ein noch viel dezentralerer Standort aufgegeben werde. So sieht es auch Stefan Berlet: „Die zentrenrelevante Verkaufsfläche an beiden Standorten wird reduziert. Und es wird nach dem beantragten Konzept keinen Drogeriemarkt am Gotenweg geben – um weiterhin eine Ansiedlung in der Hohenlimburger Innenstadt attraktiver zu machen.“

Federnfabrik abreißen und durch Neubau ersetzen

Die alte, leerstehende Federnfabrik könne zudem durch eine moderne, ansehnliche Immobilie ersetzt werden, so Stefan Berlet: „Vergleicht man hier die Situation dann noch mit der Situation an anderen Standorten in Hagen, – etwa mit der Brandt-Brache – an denen Flächenvergrößerungen stattfinden oder völlig neue Flächen entstehen, würde ein ablehnender Bescheid noch weniger einleuchten.“