Hohenlimburg. . Eine mögliche Erweiterung des Lidl-Marktes in Elsey sorgt für Zündstoff. Die Werbegemeinschaft der Innenstadt ist damit nicht einverstanden.

Welche Auswirkungen hat eine Erweiterung des Lidl-Marktes auf die Hohenlimburger Innenstadt? Diese Frage wird aktuell heiß diskutiert, denn die Werbegemeinschaft befürchtet dadurch einen weiteren Abfluss von Kaufkraft in Richtung Elsey. Und, dass bei einer Realisierung der Pläne die Dämme aufgebrochen werden und sich weitere Discounter in Elsey ansiedeln könnten. Deshalb hatte der Vorstand der Werbegemeinschaft vor der Sitzung der Bezirksvertretung eine Unterschriftensammlung gemacht, um den Unmut über die kommunalen Pläne deutlich zu machen. Nach der Devise: Wehret den Anfängen.

Die Ausgangssituation

Der Lidl-Markt möchte am Gotenweg 7 seine Angebotsfläche auf ca. 1300 Quadratmeter erweitern und ins angrenzende Gebäude der ehemaligen Federnfabrik umziehen, gleichzeitig möchte der sich am Gotenweg 7 befindende KiK-Markt ebenfalls seine Verkaufsflächen vergrößern. Zusätzlich soll sich dort ein „nicht zentrenrelevanter Einzelhandel“ ansiedeln. Das könnte möglicherweise ein Fachgeschäft für Tierbedarf und Tiernahrung sein.

Als Ausgleich für die Erweiterung am Gotenweg soll der am Alemannenweg bestehende Netto-Markt schließen, so dass die Angebotsfläche in Elsey insgesamt nicht vergrößert wird.

Die Werbegemeinschaft

Diese Pläne sind der Werbegemeinschaft der Innenstadt ein Dorn im Auge. Für sie ist ein Verrechnen von Handelsflächen unzulässig.

Darüber hinaus fürchtet der Vorstand, dass aufgrund möglicher Aktivitäten in Elsey zukünftig keine Fördermittel in die Hohenlimburger Innenstadt fließen könnten, denn für Elsey besteht seit dem Jahr 2015 eine Veränderungssperre, so dass Politik und Verwaltung für das aktuelle Bauvorhaben eine Ausnahme erteilten müssten.

So entscheidet die Politik

Dennoch sprach sich die Bezirksvertretung nach intensiver Diskussion mit den Stimmen der CDU, der Bürger für Hohenlimburg und von Hagen aktiv für die Lidl-Erweiterung aus. „Nach einer Schließung des Netto-Marktes haben wir in Elsey rund 100 Quadratmeter Verkaufsfläche weniger“, begründete Peter Leisten für die CDU sein Ja. Mit dem Hinweis, eine Umsetzung der Pläne sei nicht problematisch. „Dort existiert noch das alte Baurecht. Deshalb kann man da installieren, was man will.“ Anders sah es Mark Krippner für die SPD: „Die Verwaltungsvorlage ist schwammig. Eine Lidl-Erweiterung kann Auswirkungen auf die Innenstadt haben.“ Deshalb sprachen sich Sozialdemokraten und Grüne gegen eine Erweiterung aus.

Richtig ist nach Information dieser Zeitung, dass es für den Netto-Markt am Alemannenweg einen Hohenlimburger Unternehmer gibt, der das Gebäude nutzen möchte. Vorausgesetzt, der Marken-Discounter zieht dort aus.

Netto antwortet nicht

Setzt Netto weiterhin auf den Standort Alemannenweg? Gibt es dazu eine Alternative? Oder gibt es Netto zukünftig ausschließlich an der Esserstraße? Diese Fragen stellten wir gestern an die Pressestelle des Unternehmens. Eine Antwort gab es bislang nicht.

Neue NRW-Geschäftsstelle ab Sommer

Der „Cochlea Implantat Verband“- NRW richtet ab Sommer in Hohenlimburg eine Geschäfts- und Beratungsstelle ein. Und zwar an der Herrenstraße 18. „Verkehrsgünstig am Bus- und DB-Bahnhof und direkt an einem Parkplatz gelegen, ist die Geschäftsstelle des Verbandes gut erreichbar“, liefert Peter Hölterhoff, der für die Pressearbeit verantwortlich zeichnet, die Begründung, warum sich der NRW-Verband unterm Schlossberg ansiedelt.

Mitglieder dieses Verbandes sind Kinder, Jugendliche, Frauen und Männern, deren Hörsinn schwer geschädigt ist und die deshalb mit einem Implantat leben, um die Taubheit oder die Schwerhörigkeit zu beheben. „Das ist kein Hörgerät“, betont Peter Hölterhoff, „sondern eine Elektrode, die Impulse auf den Hörnerv gibt.“

Nach langer Vorplanung und der Suche nach geeigneten und bezahlbaren Räumen, die auch Lagermöglichkeiten für Informationsmaterialien und die technische Ausstattung bieten, wurde der Verband jetzt an der Herrenstraße fündig. Dort stehen nun 60 Quadratmeter für Geschäfts- und Beratungsstelle, Sitzungsbereich, Lagerraum und Sozialräume zur Verfügung. Ende April wurden dem Verband die Räume übergeben, so dass nun mit deren Ausstattung begonnen werden kann.

„Für den Verband ist die Geschäfts- und Beratungsstelle ein weiterer Meilenstein in der Vereinsentwicklung“, so Peter Hölterhoff.