Hohenlimburg. Die Sparkasse ist Hauptsponsor der Schlossspiele Hohenlimburg. Jetzt stellt deren Chef eine klare Forderung auf – auch in Richtung Fürstenhaus.
Diese Zahl drückt Kontinuität aus. Auch in diesem Jahr besuchten rund 5000 Gäste die Hohenlimburger Schlossspiele. Dabei gab es rückblickend auf die 64-jährige Geschichte zwei Alleinstellungsmerkmale: erstmals fanden die Spiele im Schlossgarten statt. Und erstmals blieben die Toilettenanlagen im Schloss-Innenhof für die Besucher verschlossen. Denn der Hausherr, Fürst Maximilian zu Bentheim-Tecklenburg, gewährte keinen Zutritt.
Dabei hatte die Sparkasse Hagen-Herdecke, treuer Sponsor der erste Stunde des bedeutenden Kulturspektakels, diese im Jahr 2012 für den Freundeskreis Schlossspiele und somit für die Schlossspiel-Besucher saniert (siehe Info-Box). Mit einer Gesamtsumme in Höhe von 50 000
Euro. „Wir haben damals gemäß unserer Satzung in einem vertretbaren Rahmen den Freundeskreis Schlossspiele unterstützt, der im Schlosshof und im Fürstensaal die Schlossspiele durchführt. Wir haben damals nicht einer Privatperson die Toilettenanlagen finanziert“, betont Frank Walter, Vorstand der Sparkasse Hagen-Herdecke. Deshalb hat er kein Verständnis dafür, dass das Fürstenhaus in diesem Jahr den Zugang zum Schlosshof und somit auch zu den Toilettenanlagen verwehrte. „Das sorgt bei uns für Verärgerung“, versichert der Sparkassen-Chef.
Denn die Konsequenz aus der Nicht-Öffnung des Schlosshofes war, dass
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die Besucher, die im Schlossgarten vom Freundeskreis aufgestellten Dixi-Toiletten nutzen und insbesondere in den Abendstunden mit eher bescheidenen Möglichkeiten Vorlieb nehmen mussten – schließlich verfügen solche Plastik-Häuschen unter anderem nur über eine Mini-Beleuchtung.
Der Sparkassen-Chef macht im Gespräch mit dieser Zeitung auch deshalb deutlich, dass er für das kommende Jahr eine klare Erwartungshaltung an das Fürstenhaus richtet. „Die Schlossspiele müssen in den Schlosshof und den Fürstensaal zurückkehren. Und die Toilettenanlagen wieder für die Besucher zugänglich sein.“
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Deshalb solle, so ein Vorschlag von Frank Walter, der Hausherr transparent machen, welche Mindereinnahmen er bei den Schlossbuchungen externer Gäste für den Zeitraum der Schlossspiele reklamiere, wenn er Fürstensaal und Innenhof nicht nutzen kann, weil dort Schlossspiele stattfinden. Er selbst sei gerne bereit, für sein Institut als einer der Hauptsponsoren an einem klärenden Gespräch teilzunehmen. „Dann werden wir deutlich machen, wie die Erwartungshaltung eines Hauptsponsors ist.“
Das sagt Fürst Maximilian
Und was sagt das Fürstenhaus zur Nicht-Öffnung der Toilettenanlagen? „Die Schlossspiele und die Schloss Hohenlimburg gGmbH bieten im gleichen Zeitraum Verstaltungen auf Schloss Hohenlimburg an. Uns ist es wichtig, dass sich die Veranstaltungen nicht stören. Das geht nur mit einer räumlichen Trennung.“
Und zum Schlossgarten sagt er. „Der wurde seinerzeit gebaut, um einen neuen Veranstaltungsort zu schaffen. Auch für den Schlossspielverein. Wünschenswert wäre, wenn vor Ort auch Toilettenanlagen wären. Wir denken über den Bau einer WC-Anlage am Gartenparterre nach. Die Finanzierung der Maßnahme steht noch nicht.“
Aber der Hausherr gibt sich auch versöhnlich: „Ich habe mich sehr über den erfolgreichen Verlauf der Schlossspiele 2018 gefreut.“
Botschaft an den Verein
Ist es deshalb denkbar, dass die Sparkasse Hagen-Herdecke noch einmal mit einer bedeutenden Finanzspritze eine Baumaßnahme im Schloss
fördert? „Ein klares Nein“, versichert Frank Walter, um dann zu ergänzen: „Wir unterstützen weiterhin die Schlossspiele im bewährten Umfang. Wir schätzen das außergewöhnliche Engagement der Helfer und wir wissen, dass die Arbeit beim Vorstand um Maria-Theresia Konder (Vorsitzende) und Elke Adomeit (Geschäftsführerin) in guten Händen liegt.“
„Der Freundeskreis wurde während der zweiwöchigen Spielzeit häufig von Gästen angesprochen, warum die öffentlich geförderten Toiletten nicht zugänglich sind“, berichtet Maria-Theresia Konder. „Unsere Erklärung hat immer wieder zu Unverständnis geführt. Aber eine andere Möglichkeit als die Dixi-Toiletten-Variante gab es für unseren Verein nicht.“