Hohenlimburg. . Ziel des Freundeskreises Schlossspiele Hohenlimburg ist es, im kommenden Jahr wieder in den Schlosshof zurückzukehren.
Die 64. Hohenlimburger Schlossspiele sind Geschichte. Zwei ebenso aufregende wie arbeitsintensive Wochen liegen hinter dem Freundeskreis Schlossspiele. Die WESTFALENPOST sprach dazu mit Maria-Theresia Konder, Vorsitzende des Vereins.
Wie fällt für den Freundeskreis die Bilanz der 64. Spielzeit aus?
Maria-Theresia Konder: Insgesamt sind wir mit dem Ergebnis 2018 zufrieden, zumal wir großes Glück mit dem Wetter hatten. Bei der Besucherzahl konnten wir an die Zahlen der Vergangenheit anknüpfen und kommen auf fast 5000 Besucher. Genaue Zahlen werden erst in den nächsten Tagen vorliegen. In diesem Jahr haben die Veranstaltungen erstmals komplett im Schlossgarten stattgefunden. Es ist uns mit sehr aufwendigen Installationen gelungen, den Garten ansprechend, stimmungsvoll und gemütlich herzurichten. Die von Marco Nowak installierte Illumination war abends wunderschön. Das Publikum hat uns dafür gelobt und sich für die gute Organisation und die freundliche Atmosphäre bedankt. Wir haben E-Mails erhalten, in denen sich Besucher für „fantastische Abende“ bei den Schlosssielen bedanken. Sie möchten im nächsten Jahr wiederkommen.
Was waren für Sie die herausragenden Veranstaltungen?
Insgesamt hatten wir ein sehr ansprechendes und abwechslungsreiches Programm, das zum größten Teil von Humor, Spaß und guter Stimmung gekennzeichnet war. Für mich waren „Der zerbrochene Krug“, La Signora, Jini Meyer und die Celtic Night sowie der Jazz die persönlichen Highlights. Aber auch alle anderen Vorstellungen hatten ihren Reiz.
Einige Veranstaltungen waren nicht so gut besucht wie erhofft. Worin sehen Sie dafür die Ursa
che?
Insgesamt war die Resonanz durchgängig gut. Gleichwohl sind wir uns bewusst, dass wir noch Potenzial nach oben haben. Um dieses Potenzial zu stemmen, brauchen wir aber grundsätzlich und frühzeitig Planungssicherheit und auch den Spielort „Schlosshof“.
Auch Jini Meyer oder die Celtic-Night hatten mehr Besucher verdient gehabt. Sind die Schlossspiele für das jüngere Publikum nicht mehr interessant?
Mehr als 1500 Kinder und Jugendliche haben unsere Schul- und Kindertagesstätten-Veranstaltungen besucht. Darauf sind wir mächtig stolz. Auch auf den Lesewettbewerb für Grundschüler. Sowohl bei Jini als auch bei der Celtic Night hatten wir jüngere Besucher, die ich bisher noch nicht bei den Schlossspielen gesehen habe. Dass ein Klassiker wie „Der zerbrochene Krug“ eher die älteren Semester reizt, war unserem herausragenden Schlossspiel-Intendanten Dario Weberg von vornherein klar. „Ein Käfig voller Narren“ und „Hexenjagd“ in den vergangenen Jahren zeigen, dass unser Programm gerade auch von der Abwechslung und Vielfalt geprägt ist.
Fühlt sich der Verein insbesondere von Hohenlimburgern „im Stich gelassen“?
Wir fühlen uns keineswegs im Stich gelassen. Viele treue Schlossspiel-Freunde haben wieder den Weg zu uns gefunden und unterstützen uns. Ich kann allerdings nicht so ganz nachvollziehen, wenn einige Hohenlimburger sagen, ich habe mich über den Fürsten geärgert. Deshalb werde ich das Schloss nie mehr betreten und somit auch nicht zu den Schlossspielen kommen. Aber die überwiegende Mehrheit der Hohenlimburger spricht uns Mut zu und bittet, für die Schlossspiele zu kämpfen. Diese Kulturreihe einzustampfen, wäre für die kulturelle Vielfalt in der Region Hagen ein wirklich herber Verlust.
Sie haben am Sonntag angekündigt, für die 65. Spielzeit wieder in den Schlosshof ziehen zu wollen. Wird es somit auch im Jahr 2019 wieder Schlossspiele geben?
Die Schlossspiele im Schlossgarten durchzuführen ist mit einem sehr hohen Arbeits- und Kostenaufwand verbunden. Diese Kosten können wir nicht jedes Jahr aufbringen und hoffen daher, im nächsten Jahr wieder den Schlosshof bespielen zu können. Zusatzkosten sind entstanden durch das Anmieten eines Festzeltes, der mobilen Toiletten, für einen Security-Dienst, der vom Auf- bis zum Abbau nachts den Garten bewacht hat. Wir mussten Zusatztontechnik anmieten, weil unsere vorhandene Technik für den Garten nicht ausreichte. Zwei Endstufen sind durchgebrannt, was wohl auf Stromschwankungen zurückzuführen war. Da kommen noch einmal Zusatzkosten auf uns zu. Durch die Windanfälligkeit des Gartens wurden drei Zelte entweder zerstört oder beschädigt. Nicht auszudenken, wenn wir in der Schlossspielzeit wirklich schlechtes Wetter gehabt hätten …
Wie wollen Sie erreichen, dass der Hausherr, Fürst Bentheim, dem Verein im Jahr 2019 wieder das Schlosstor zum Innenhof und zum Fürstensaal öffnet. Denn das war in diesem Jahr stets verschlossen?
Weil die bisherigen Verhandlungen und Gespräche nicht zu einem befriedigenden Ergebnis geführt haben, haben wir bereits vor den Schlossspielen eine Feststellungsklage beim Landgericht eingereicht, um Vertragsklarheit zu bekommen. Schließlich ist in dem Nutzungs- und Gestattungsvertrag zwischen dem Fürsten und dem Schlossspiele-Verein geregelt, dass unser Verein den oberen Schlosshof zur jährlichen Durchführung der Schlossspiele nutzen darf. Ein Terminierung steht noch nicht fest.