Hagen. . Hohe Besucherzahlen haben zum Umenken geführt: Die Ausstellung „Hagen Popstar Glück“ mit 400 Exponaten zur neuen Deutschen Welle wird verlängert.

Im Osthaus-Museum lassen sich dieser Tage deutlich mehr Besucher blicken als sonst. Das Publikum unterscheidet sich zudem von den Kunstbegeisterten, die sich bei den herkömmlichen Kunstschauen ein Stelldichein geben.

Das liegt am Neue-Deutsche-Welle-Festival „Hagen, Popstar, Glück“, das ganze Scharen von Interessierten ins Museum zieht, obwohl oder gerade weil es eine zeitgeschichtliche und keine Kunstausstellung ist. „Allein am

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vergangenen Samstag und Sonntag hatten wir 600 Besucher“, berichtet Museumschef Tayfun Belgin: „Seit Ausstellungseröffnung vor gut eineinhalb Wochen mögen es über 2000 gewesen sein.“

Das ist ein Grund dafür, dass die von Heike Wahnbaeck, Ex-Frau des verstorbenen Grobschnitt-Gitarristen „Hunter“, betreute Ausstellung, die ursprünglich am 22. September enden sollte, bis zum 4. November verlängert wurde.

Nitsch-Schau verlegt

Der zweite Grund: Belgin hat sich mit der Agentur des österreichischen Malers und Aktionskünstlers Hermann Nitsch (80) darauf verständigt, dass dessen Werke erst ab Mitte Oktober in Hagen gezeigt werden. Das sei Nitsch sehr recht gewesen, da er dadurch mehr Zeit für die Vorbereitung seiner Werkschau gewinne: „Und wir haben Platz für das Festival“, sieht Belgin hier eine Win-win-Situation.

Talkrunde mit Prominenz

Das Osthaus-Museum lädt am Freitag, 21. September, zu einer Talkrunde mit den Filmemachern bzw- Musikverlegern Jörg Hoppe und Hartwig Masuch ein. Beide stammen aus Hagen. Beginn: 18 Uhr, Eintritt: frei.

Mitdiskutieren werden auch Inga Humpe (Neonbabies, 2raumwohnung) und der Promi-Fotograf Jim Rakete.

Also bleiben einige Wochen mehr Zeit, um die 400 Exponate, die an die wohl aufregendste Zeit in der Hagener Musikgeschichte erinnern, zu bestaunen. Nur drei Euro kostet der Eintritt. „Wir wollen jedem Hagener ermöglichen, die Ausstellung zu besuchen“, begründet Heike Wahnbaeck den niedrigen Preis – eine Strategie, die sich im wahrsten Sinne des Wortes bezahlt gemacht hat. Denn es seien auch viele junge Besucher gesichtet worden, die normalerweise wohl keinen Fuß über die Schwelle des Museums setzen würden.

Aufbruchstimmung erzeugen

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Die Absicht der NDW-Schau ist es ja gerade, nicht in Nostalgie zu baden, sondern eine Aufbruchstimmung zu erzeugen – wie damals, als Extrabreit, Nena, die Humpe-Schwestern und trittsichere Musikmanager Hagen für ein knappes Jahrzehnt zum Liverpool Deutschlands machten. „Wir wollen einen Impuls setzen“, sagt Heike Wahnbaeck.

Die Zukunft wird zeigen, ob das Festival junge Musiker der heutigen Generation tatsächlich zu neuen Taten inspiriert.