Hagen. Fondue, Pfefferpotthast oder Bohnehnsuppe – die Hagener haben uns ihre liebsten Traditionsgerichte genannt. Hier kommt eine Auswahl.

Es gibt Gerichte, mit denen verbindet man Rituale oder viele schöne Erinnerungen. Deshalb sind sie vom Esstisch nicht wegzudenken. Der Braten zu Weihnachten, die alte Speise, die man als Kind immer schon bei der Oma bekommen hat, oder die regionale Besonderheit: Wir haben uns bei Hagenern auf die Suche nach ihren Traditionsgerichten gemacht.

Dabei sind wir auf Dauerbrenner wie die Potthucke gestoßen, aber auch auf spannende Eigenkreationen. Hier finden Sie eine Auswahl besonderer Gerichte:

Shoutbox Grünkohl

Die Zutaten für sechs Personen

1,8 Kilogramm Grünkohl (frisch oder als Tiefkühl-Ware), 2 Zwiebeln, 1 Esslöffel Zucker, 200 Milliliter weißer Portwein,  1 Liter  aufgelöste Gemüsebrühe,  1 Esslöffel Senfkörner,  5 Lorbeerblätter, 200 g Schmalz, Salz und Pfeffer zum Abschmecken.

Fleischeinlage

Kassler am Stiel nach Bedarf, Pro Person eine abgehangene Mettwürstchen.

Die Zubereitung – Schritt eins

Die Zwiebel schälen und in Schmalz in einem großen Topf  anrösten. Den aufgetauten und abgetropften Grünkohl zufügen und kurz anschmoren. Mit Zucker karamellisieren und mit Portwein ablöschen. Mit der aufgelösten Gemüsebrühe auffüllen, Senfkörner, Lorbeerblätter zugeben und bei kleiner Hitze 30 min Kochen lassen.

Die Zubereitung – Schritt zwei

Mettwürstchen dazu und weiter bei geschlossenen Topf 50 min garen.

Die Zubereitung – Schritt drei

Das Fleisch extern nach belieben zubereiten. Vom Knochen lösen und in Scheiben schneiden. Den Bratensaft unbedingt zum Grünkohl geben. Die Kasslerscheiben im Topf verteilen und mit etwas Kohl abdecken.

Tipp

Am Vortag kochen, dann schmeckt’s erst richtig. Bis zum nächste Tag kalt stellen. Erwärmen und eventuell abschmecken.

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Traditionsessen – das sagt die Expertin

ie wichtig kann das Essen für den Familienzusammenhalt sein? Wie sehr brauchen wir Traditionen? Geschmack und Geruch von Speisen sind verbunden mit Erinnerungen.

Gabriele Janthur, Ernährungsexpertin bei der Verbraucherzentrale NRW.
Gabriele Janthur, Ernährungsexpertin bei der Verbraucherzentrale NRW.

Kinder kennen es ganz sicher und Erwachsene auch: Man kommt nach Hause und riecht schon, was es zu Essen gibt. Es können gute oder schlechte Erinnerungen damit verknüpft sein, zum Beispiel der Geruch von gebackenen Pfannkuchen, den man mit Besuchen bei Oma oder Opa verbindet, oder der Geschmack der eigentlich geliebten Kartoffelsuppe bei der Freundin, die so ganz fremd und anders schmeckt. Erwachsene sind meist flexibler und gegenüber neuen Geschmacksrichtungen offener. Man geht ins Restaurant, probiert Neues und isst im Urlaub eventuell. auch mal Unbekanntes.

Essen ist Gefühl und Erinnerung

Essen ist sehr stark mit Erinnerungen und Gefühlen verbunden. Traditionen beim Essen entstehen auch aus dem Wunsch heraus, das einmal erlebte schöne Fest, zum Beispiel den Geburtstag oder das Weihnachtsfest, noch einmal in der Art und mit dem gleichen Gefühl zu erleben.

Wenn man in der Familie Traditionen und Rituale pflegt, verstärkt man auch den Kontakt und die Beziehungen untereinander. Die Familienmitglieder schenken sich Aufmerksamkeit und das geht beim Essen besonders gut. Das ein gemeinsames Essen in der Familie mit Zeit und Ruhe nicht immer klappt, ist unserem Alltag mit unterschiedlichen Anforderungen geschuldet.

Familien legen Traditionen fest

Man sollte es aber auf keinen Fall aus den Augen verlieren und sich als Familie dazu eine Tradition festlegen: etwa ein ausgiebiges Frühstück oder ein Brunch am Sonntag. Das kommt auch Jugendlichen eher entgegen. Mit kleineren Kindern ist eine gemeinsame Mahlzeit mit den Familienmitgliedern am Tag sehr gut. Das kann zum Beispiel das Frühstück oder das Abendessen sein. Auch ohne Kinder im Haushalt werden Traditionen gelebt, die entweder aus der eigenen Kindheit mitgebracht, oder neu festgelegt wurden. Traditionen sind etwas typisch Menschliches