Hagen. . Sowohl auf der A 45 als auch auf der A 46 werden weitere Brücken-Baustellen eingerichtet – wir zeigen sie auch im Film. Knapp 200 Mio. Euro werden investiert .
- Im kommenden Jahr werden weitere Brücken auf den Autobahnen 45 und 46 erneuert
- Der Staat investiert rund ums Hagener Kreuz fast 200 Millionen Euro
- Zahlreiche Menschen besuchen die Baustelle an der Lennetalbrücke
Autofahrer müssen sich darauf einstellen, dass der Autobahn-Verkehr rund um Hagen noch mehrere Jahre lang durch Großbaustellen behindert wird. Sowohl auf der A 45 als auch auf der A 46 werden weitere Baustellen eingerichtet. Es sind Brückenneubauten und -instandsetzungen, die dazu führen, dass an sechs Baustellen rund um das Hagener Kreuz knapp 200 Millionen Euro verbaut werden. Zwar treten immer mal wieder Staus auf, doch angesichts der vielen Baustellen fließt der Verkehr bislang erstaunlich flüssig. Der Überblick:
1. Lennetalbrücke: „Königin“ der Baustellen bleibt natürlich der Neubau der 980 Meer langen Lennetalbrücke auf der A 45, die die Lenne, eine Bahnstrecke, ein Firmengelände und zwei Straßen auf einer Höhe von 20 bis 30 Metern überquert. Die Arbeiten haben bereits im September 2013 begonnen und werden sich noch bis ins Frühjahr 2018 hinziehen.
Ihre Erfahrungen mit den Baustellen sind gefragt
Wir sind an Ihrer Meinung interessiert. Trotz der vielen Baustellen läuft der Verkehr derzeit relativ reibungslos – von zeitweiligen Staus an der Auffahrt zur A 45 am Kreuz Hagen abgesehen. Oder haben sie ganz andere Erfahrungen gemacht? Ärgern Sie sich über Staus oder Verkehrsführungen. Schildern Sie uns Ihre Erfahrungen.
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Kein Wunder, denn die Brücke ist nicht nur außerordentlich lang, sondern die vom Landesbetrieb Straßen angewandte Technik – die Fahrbahnen werden im Taktschiebeverfahren von zwei Widerlagern aus auf die neuen Pfeiler geschoben – stellt den größten Quereinschub einer Brücke in Deutschland dar, den es je gegeben hat. „Es handelt sich zwar um eine erprobte Technik, doch in dieser Größenordnung ist das eine Herausforderung für unsere Ingenieure“, so Michael Overmeyer, Sprecher der Behörde. Noch in diesem Jahr könnte, wenn alles gut vorangeht, der Abriss der alten Brücke beginnen.
Die Baustelle stößt auf ungebrochenes Interesse der Bevölkerung. Monatlich vier bis sechs Besuchergruppen lassen sich vor Ort die Fortschritte beim Bau und die faszinierende Verfahrenstechnik erklären. „Eine solche Resonanz haben wir noch nie erlebt“, staunt Overmeyer.
Kosten: 115 Millionen Euro
2. & 3. Talbrücken Kattenohl und Brunsbecke: Zwar wird die Lennetalbrücke erst 2018 fertig gestellt sein, doch schon im Sommer 2017 beginnt der Landesbetrieb mit der Erneuerung der Talbrücken Kattenohl und Brunsbecke. Die nur 200 Meter auseinander liegenden Bauwerke stammen aus den 1960er Jahren, ihre Zeit ist wegen des seit damals stark erhöhten Verkehrsaufkommens abgelaufen. Zweieinhalb Jahren lang wird deshalb zwischen Hagen-Süd- und Lüdenscheid-Nord eine weitere Großbaustelle eingerichtet. Kosten: Kattenohl 19 Millionen Euro, Brunsbecke 52 Millionen Euro
4. Brücke Berchumer Straße: Bereits seit Mai arbeitet der Wirtschaftsbetrieb Hagen an der zum Autobahnzubringer (Saarlandstraße) gehörenden Brücke über die Berchumer Straße, die marode ist. Seit Beginn der Bauarbeiten müssen Lastwagen, die aus der Innenstadt kommen, Umwege in Kauf nehmen. Sie werden über die Feithstraße zu den Auffahrten Hagen-Süd bzw. Hagen-Nord (an der A1) geleitet. Die Brückenkonstruktion wird verstärkt, um sie an das heutige Verkehrsaufkommen anzupassen, im Zuge der Bauarbeiten werden Lärmschutzwand, Fahrbahnbeläge und Brückendrainage erneuert.
Ende dieses Jahres sollen die Arbeiten in Richtung Autobahnkreuz fertiggestellt sein, bereits im Frühling 2017 beginnen die gleichen Arbeiten auf der Gegenseite.
Kosten: 3,6 Millionen Euro
5. „Kleine Lennetalbrücke“: Auch in Höhe der Anschlussstelle Hohenlimburg wird eine Brücke saniert, die so genannte kleine Lennetalbrücke, die die Verbands- bzw. Elseyer Straße überquert. 5,8 Millionen Euro investiert der Landesbetrieb hier in eine neue Fahrbahndecke, eine neue Abdichtung, neue Schutzplanken, ein neues Geländer, neue Brückenränder sowie neue Fahrbahnübergänge. Zudem wird das Bauwerk durch mehrere in Längsrichtung angeordnete Spannglieder im Hohlkasten der Brücke sowie durch senkrecht angeordnete Spannstahlstäbe verstärkt. Hierzu werden die Fahrbahndecke und der darunter liegende Brückenkörper senkrecht durchbohrt. In diese Bohrungen werden paarweise Stabspannglieder eingeführt und unterhalb der Brücke verschraubt. Die auf einer Länge von 1,4 Kilometern eingerichtete Baustelle soll Ende November aufgehoben werden.
Kosten: 5,8 Millionen Euro
6. Neubau Hammacher Straße „Lego-Brücke“: Bei der Brücke der Hammacher Straße, die im nächsten Jahr erneuert werden soll, handelt es sich um ein Bauwerk, das über die Autobahn führt. Obwohl die Brücke als wichtige Verbindung zwischen zwei Gewerbegebieten gilt, ist sie für Lastwagen über 20 Tonnen Gewicht gesperrt. Um sie schnell wieder befahren zu können, wird hier ein Modellprojekt für ganz NRW getestet, eine sogenannte Lego-Brücke. Sie besteht aus vorgefertigten Elementen und soll das alte Bauwerk innerhalb weniger Monate Bauzeit ersetzen. Die meisten Brücken in Deutschland sind dagegen Maßanfertigungen, deren Teile an Ort und Stelle gegossen und verschraubt werden. Die Lego-Brücke, in Holland längst Standard, könnte den Brückenbau schneller und kostengünstiger machen.
Kosten: 1,4 Millionen Euro