Wehringhausen. . Mit mehr als 200 Besuchern startete das Kulturzentrum Pelmke wieder in einen Openair-Kino-Sommer. Bis Ende August sind noch weitere Streifen im Angebot.
- Das Pelmke-Kulturzentrum lädt wieder zum Openair-Kino ein
- Mehr als 200 Besucher kamen zur diesjährigen Premiere
- Die Reihe setzt sich im Wochenrhythmus bis Ende August fort
Was gibt es Schöneres, als an einem lauen Sommerabend einen Kinofilm im Freien zu genießen? Genau das Gleiche dachte sich das Kino Babylon und eröffnete am Freitagabend mit dem Film „Das brandneue Testament“ seine Open-Air Kino Reihe im Kulturzentrum Pelmke.
Mehr als 220 Gäste waren bereits vor Beginn des Films ganz gespannt, so auch Ingeborg Klante: „Freiluftkino ist einfach toll, auf den Film bin ich besonders gespannt“. Zum Glück zeigte sich der Wettergott gnädig und den ganzen Abend blieb es trocken. Durch die bunten Partylichter und die Teelichter entstand eine heimelige Gartenpartystimmung unter guten Freunden. „Für uns ist die Atmosphäre einfach unschlagbar.
Wir sind von Anfang an mit dabei gewesen. Hier werden Filme gezeigt, die eher unseren Geschmack treffen als im Cinestar“, erzählen Henriette und Gerd Nikischin. Sie haben sich mit Erdnüssen und Salzstangen für den Abend eingedeckt. „Chips darf ich nicht, die sind zu laut, sagt meine Frau“, witzelt Gerd Nikischin und zeigt auf seinen Vorrat in der Tasche. Es scheint, als sei der Film eher Nebensache und die Atmosphäre und das Beisammensein im Freien viel wichtiger. „Es ist schon sehr nett hier draußen. Der Film ist interessant, aber nicht ausschlaggebend, ob ich hier her komme oder nicht“, erklärt Tanja Smidt.
Kino-Sommer endet am 26. August
Weiter geht die Pelmke-Kinoreihe unter freiem Himmel am Freitag, 29. Juli, mit „Ewige Jugend“ mit Michael Caine.
Zu „Birnenkuchen mit Lavendel“, 5. August, gibt es die Leckerei begleitet zum Leinwandvergnügen auch frisch zubereitet vom Backblech.
„Heute bin ich Samba“ – ein Feel-Good-Movie mit gesellschaftskritischer Brisanz, läuft am 12. August.
Eine Woche später, 19. August, heißt es „Komm nach Hagen“. Die Musik-Doku lief im letzten Jahr beim Muschelsalat im Emster Park und beleuchtet die Musikszene der 80er-Jahre an der Volme. Direkt im Anschluss läuft der B-Movie „Lust und Sound in West-Berlin 1979 - 1989“, bevor der Abend in eine 80er-Jahre-Party mündet.
Zum Open-Air-Film-Finale am 26. August wird der schwedische Streifen „Ein Mann namens Ove“ mit Rolf Lassgard gezeigt.
Das Bild, das jedem Gast geboten wird, ist irgendwie romantisch. Gegen halb zehn hat sich der Himmel in rosa Wölkchen gehüllt und auch die Getränke-Bar findet einen regen Zulauf. Jeder redet mit jedem. Bereits seit 1998 werden im Sommer die unterschiedlichsten Filme im Freien gezeigt. „Wir haben die Erfahrung gemacht, dass aktuellere Filme besser als Klassiker ankommen. Der Film heute Abend soll ein guter Auftakt für die weiteren Abende sein“, sagt Alexander Thiel, der Mitarbeiter in der Pelmke ist.
Man kann sich kaum vorstellen, wie viel Arbeit hinter so einer Veranstaltung steckt: Die große Leinwand mit all der verbundenen Technik aufbauen, Kühlschränke für Getränke heraustragen und die vielen Stühle an Ort und Stelle platzieren.
Ehrenamtliche Unterstützung
Die meisten helfenden Hände sind die von Ehrenamtlichen. Sie sorgen dafür, dass jeder Besucher schnell versorgt wird und gerne wiederkommt. Selbst Ulla Schüßler, die früher ehrenamtlich mitgeholfen hat, kommt nun als Gast vorbei. „Der Ort ist einfach toll. Ich bin von Anfang an dabei gewesen. Freiluftkino gehört einfach mit zu einem guten Sommer“, erzählt sie gut gelaunt.
Um Punkt 22 Uhr beginnt die Vorstellung. Die rosa Wolken sind verschwunden und die Nacht bricht ein. Auf der Straße hört man fast keine Autos mehr und die Kino-Werbung setzt ein. Albert Jetter hat sich auf den langen Abend ideal vorbereitet, denn er hat seinen eigenen Klappstuhl im Gepäck. „Seit drei Jahren komme ich hier her. Den Stuhl habe ich immer dabei. Ich finde es so gemütlicher“, erklärt Jetter. Er ist nicht der Einzige, der es sich extra gemütlich macht. So mancher hat Wolldecken, Kissen, aber auch Pizza mitgebracht. Ganz nach dem Motto: Wenn schon, denn schon.
Komödiantischer Auftakt
Als der Film einsetzt, ist es schlagartig ruhig und alle schauen gespannt auf die Leinwand. In dem Film geht es um Gott, der in Brüssel mit seiner Familie lebt und eher aggressiv und cholerisch ist und den Menschen mehr Schaden als Gutes zufügt. Doch anstatt die Geschichte als Drama darzustellen, wird sie als amüsante Komödie gezeigt. Schnell gehen die Lichter des Kühlschranks, der Teelichter und der Partygirlande aus. Während der Komödie ist das Einzige was man ständig hört, das Lachen der Zuschauer. Ein gutes Zeichen für einen gelungenen Auftakt der kommenden Freiluftkino-Saison.