Hagen-Wehringhausen. . In der Pelmke in Hagen läuft am 13. Juli das Flüchtlingsprojekt „Wir machen Theater“ an. Theaterpädagoge Christian Haase sucht noch Teilnehmer.

  • Theaterprojekt in der Pelmke
  • Christian Haase probt mit Flüchtlingen
  • Noch Teilnehmer gesucht

„Wir machen Theater“ – wobei die Betonung auf „wir“ liegt – ist das Projekt überschrieben, das in der kommenden Woche startet.

„Der Inhalt des Stückes, um das es gehen soll, steht noch nicht fest“, sagt Christian Haase, „es ist gewollt, dass wir gemeinsam ein Thema finden und bearbeiten.“ „Wir“ bedeutet in diesem Zusammenhang der Projektleiter Christian Haase sowie Flüchtlinge und Menschen mit Migrationshintergrund, die schon länger in Hagen leben.

Grüne Plakate zieren seit einigen Tagen Wände und Schaufenster in Wehringhausen. Und die großen Info-Zettel hängen in Einrichtungen, in denen sich Menschen, die in Hagen erst noch eine Heimat finden möchten, aufhalten. In Kulturzen­tren, in Gängen von Behörden. „Wir haben die Plakate dreisprachig verfasst – auf Deutsch, auf Englisch und auf Arabisch“. Schließlich wolle man möglichst alle potenziellen Interessenten erreichen.

Schauspieler gesucht

Der Startschuss fällt am kommenden Mittwoch, 13. Juli, im Kulturzentrum Pelmke in Wehringhausen. Das erste Treffen des Projektes, das umschrieben ist mit „Refugees welcome“ („Flüchtlinge willkommen“) startet um 17 Uhr.

Geprobt wird künftig jeden Mittwoch im Saal der Pelmke

Das Projekt startet am Mittwoch, 13. Juli, in der Pelmke, Pelmkestraße 14. Los geht es um 17 Uhr, Ende ist gegen 19 Uhr.

Die zweistündigen Treffen sind künftig immer mittwochs angesetzt, da dort der Saal des Kulturzentrums nicht besetzt ist.

Das Projekt richtet sich an ältere Jugendliche und Erwachsene.

Wie groß die Gruppe wird, steht noch in den Sternen. Ob fünf oder 30 Personen am Projekt teilnehmen, ist egal; das Stück wird der Teilnehmerzahl entsprechend konzipiert.

Geprobt wird im Saal der Pelmke; dort finden später auch die Aufführungen der Projektgruppe statt. Der bestuhlte Saal fasst 120 Besucher.

Beim „No border“-Festival im Oktober präsentiert sich die Gruppe erstmals auf der Pelmke-Bühne.

„Derzeit suchen wir noch Schauspielerinnen und Schauspieler für unser Theaterprojekt“, sagt Christian Haase. „Vorerfahrungen sind nicht notwendig“, betont Haase, der in seiner Funktion als Schulseelsorger an der Hildegardisschule vielen Hagenern bekannt ist. Und durch sein Engagement im Bündnis „Hagen ist bunt“.

„Dieses Projekt betreue ich aber als Privatperson Christian Haase“, betont der 38-Jährige. Und konkretisiert: „Im April hab’ ich meine Fortbildung zum Theaterpädagogen abgeschlossen. Das Projekt ­,Refugees welcome’ wird meine ­erste Arbeit in diesem Bereich sein“, freut sich der Hagener auf das Neuland, das er nun betritt.

Seine Intention? „Die Menschen, die zu uns kommen, müssen nicht nur der deutschen Sprache mächtig werden, sondern sie müssen auch Deutsch im Alltag anwenden.

Deshalb wählen wir gemeinsam beim ersten Treffen ein Thema aus, das jeden der Anwesenden – ob aus Syrien, Afghanistan oder Eritrea – interessiert.“

16-jähriger Syrer als Dolmetscher

Wichtig: Auch jene, die (noch) kein Deutsch sprechen, sind beim Theaterprojekt gern gesehen. Der 16-jährige Fahd Dawd aus Syrien wird als Dolmetscher fungieren, vieles vor Ort funktioniert aber auch durch Gestik, Mimik und Musik. „Außerdem betreibt Fahd mit mir gemeinsam die Facebook-Seite ,Wir machen Theater’. Eine praktische Sache, denn Fahd schreibt und spricht ja Arabisch“, erläutert Christian Haase.

Jürgen Breuer, Geschäftsführer des Pelmke-Kulturzentrums, unterstützt das Bühnenprojekt. „Beim ,No border’-Festival im Oktober präsentiert sich die Gruppe erstmals. Die erste ,richtige’ Aufführung wird dann im nächsten Frühjahr auf unserer Bühne gezeigt“, blickt Jürgen Breuer optimistisch in die Zukunft.