Hagen-Mitte. . „Reisebilder aus dem Orient“ heißt die Ausstellung, die am Sonntag, 3. Juli, um 11.30 Uhr im Emil-Schumacher-Museum in Hagen eröffnet wird.

  • Neue Ausstellung im Kunstquartier
  • Ab Sonntag „Reisebilder im Orient“
  • 100 Werke von Emil Schumacher zu sehen

Einige der Stätten sind heute nicht mehr zugänglich oder komplett zerstört. Weltbedeutende Orte, die damals wie heute einen überwältigen Eindruck auf den Betrachter machten bzw. machen, hat Emil Schumacher auf seinen Reisen festgehalten. Als Skizzen, Zeichnungen, Gouachen und Gemälden. Die ersten Reisebilder sind 1965 in Tunesien entstanden, die Marokko-Impressionen hat der bekannte Hagener Maler 1983 auf Papier gebracht, und die Irak-Bilder zeigen Motive, die Schumacher 1988 bewegten.

Mehr als 100 Arbeiten sind ab Sonntag im Emil-Schumacher-Museum zu sehen, außerdem Fotografien, die den informellen Künstler vor Ort zeigen. „Die Fotos – ursprünglich private Souvenirs, die auf den Reisen entstanden sind – werden erstmals in einer Ausstellung gezeigt“, unterstreicht Rouven Lotz, wissenschaftlicher Leiter des Museums.

Landschaften und Architektur

„Reisebilder aus dem Orient“, so der Titel der Werkschau, präsentiert eine repräsentative Übersicht aller Serien, die nach jenen Ländern Nordafrikas und Vorderasiens benannt wurden, in denen der Maler sie schuf: Tunesien, Marokko, Irak.

Vernissage mit Musik am Sonntag um 11.30 Uhr

Die Ausstellung „Reisebilder aus dem Orient“ wird am Sonntag, 3. Juli, um 11.30 Uhr im Emil-Schumacher-Museum im Kunstquartier eröffnet.

Musikalisch wird die Vernissage von Kristine Larissa Funkenhauser (Mezzosopran) und Ismail Seyhan (Klavier) begleitet. Gäste sind willkommen.

Ulrich Schumacher, Sohn des Künstlers und Direktor des Museums, hat die Zeichnungen gesichtet und ausgewählt. „Für meinen Vater gab es keinen Urlaub. Er hat überall gearbeitet – in seinem Atelier in Wehringhausen, später auf Ibiza oder auf seinen etlichen ­Reisen“, erinnert sich Ulrich Schumacher. „Baden am Strand wäre für ihn der Horror gewesen.“ Sein Vater sei ein Augenmensch gewesen, der sich von Landschaften und Architektur faszinieren ließ.

Im ersten Raum – „Tunesien“ – fällt auf, dass Emil Schumacher vom rein abstrakten abgerückt ist. Erklärung dafür: Die Kunstrichtung Pop Art feierte in den 1960er Jahren Erfolge. Auch Schumacher befreite sich in dieser Zeit vom abstrakten und „erlaubte sich“ abbildende Zeichnungen orientalischer Architektur. Gemeinsam mit seiner Frau reiste er nach Djerba (Ulrich Schumacher: „Damals natürlich noch keine Touristen-Hochburg“) und zeichnete vor Ort Gewölbe, Plätze, Fassaden und Silhouetten von Moscheen mit kleinen Türmen.

Seine Marokko-Eindrücke – zum Beispiel kubische Sockelgebäude mit ausgeprägten Kuppeln oder Berberdörfer– hat der Künstler in Gouachen verarbeitet.

1988 reiste Emil Schumacher zur Biennale nach Bagdad. Auf besagter Irak-Tour, auf der er mehr und mehr zum zeichnerischen zurückkehrte, besuchte er auch die antiken Stätten von Hatra und Ninive. Die vor ­beinahe 30 Jahren entstandenen Zeichnungen wecken Assoziationen zu historischen Trümmerfeldern.