Hagen. . Die Stadt und der Wirtschaftsbetrieb Hagen versprachen: wir reagieren. Zwei Monate später nehmen wir die Spielplätze wieder in den Blick. Was hat sich getan?

  • Noch im April waren sie übersät mit Kot und Urin
  • WBH und Stadt führen Verbesserungen herbei
  • Müll-Situation ist aber weiterhin schlecht

Bestandsaufnahme auf Hagens Problem-Spielplätzen. Noch im April standen sechs Spielplätze dicht vor der Schließung. Besonders ekelhaft: Sie waren übersät mit menschlichem Urin und Kot. Eltern und Anwohner schlugen Alarm. Die Stadt und der Wirtschaftsbetrieb Hagen versprachen: wir reagieren. Zwei Monate später nehmen wir die Spielplätze wieder in den Blick. Was hat sich getan?

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Am Rastebaum (Altenhagen)

Als wir uns gerade einen Blick verschaffen wollen, lässt eine Mutter ihr Kind mitten auf den Spielplatz im Herzen Altenhagens machen. Am anderen Ende des Spielplatzes erklärt eine Mutter: „So geht das hier jeden Tag. Ab nachmittags sei es eine öffentliche Toilette, junge Kinder würden bis 23 Uhr hier rumhängen und betteln. Der WBH hat ringsherum alles freigeschnitten, Sand getauscht, Spielzeuge ­repariert. Insgesamt sieht der Spielplatz jetzt ordentlicher aus.

Röntgenstraße (Altenhagen)

Der siffigste der sechs Spielplätze. Am Wegesrand liegen an diesem Tag übel riechende menschliche Hinterlassenschaften. Müll und Papier in allen Ecken. Auch hier hat der WBH die gleiche Arbeit gemacht. Nicht jeder scheint das im Viertel zu schätzen.

Dreieckstraße (Altenhagen)

Anderes Bild als an den anderen beiden Plätzen in Hagen. Der Platz wirkt sauber und gepflegt. Die Geräte sind stark abgenutzt, aber bespielbar. Kein Kot, wenig Müll.

Gebüsche freigeschnitten

Auf allen sechs Spielplätzen wurde der Sand getauscht, berichtete der Wirtschaftsbetrieb Hagen (WBH). Das ist allerdings reine Routine. Auch der Austausch kaputter Bretter oder Planken auf den Spielgeräten ist Standard. Daneben hat der WBH die Grünbereiche, die direkt an die Spielplätze grenzen, freigeschnitten, um keinen Raum mehr für wildes Koten und Urinieren zu lassen. „Wir können zudem nicht mehr machen, als regelmäßig zu kontrollieren“, sagt Gerald Fleischmann vom WBH. Sein Betrieb reinigte bis Ende Mai unter der Woche täglich auf den Plätzen.

„Es hat sich sehr viel getan“, sagt Gabriele Schwanke vom Fachbereich Jugend und Soziales. Für jeden der sechs Problem-Spielplätze sei ein Pate gefunden worden – entweder eine Privatperson oder eine Einrichtung. Jede Patenschaft werde individuell vereinbart. Fester Bestandteil der Patenschaft: Die Augen offen halten, Schäden und Verunreinigungen melden. Und beim Saubermachen selbst Hand anlegen. So würden zum Beispiel die Kinder des Friedenshauses Altenhagen jeden Freitag mithelfen, den Spielplatz an der Röntgenstraße zu reinigen.

Am 28. Juni, 16.30 Uhr, wird es im Haus für Kinder an der Potthoffstraße wieder eine Sitzung der Paten aller Hagener Spielplätze geben. Interessierte Neu-Paten sind dazu herzlich willkommen.

Oedeweg (Haspe)

Der Spielplatz ist stark frequentiert, in den Büschen liegt viel Müll, aber die Geräte sind sauber und es findet sich kein Kot. Durch den Freischnitt ist der Platz jetzt besser einsehbar.

Erleystraße (Haspe)

Ein viel genutzter Treffpunkt, nicht nur für Kinder. Der Spielplatz ist sauberer als vorher und besser zu überblicken. Von allen an diesem Tag überprüften Plätzen ist dies der sauberste.

Rehstraße (Wehringhausen)

Der Spielplatz läuft quasi außer Konkurrent. Denn hier entsteht ­aktuell ein sehr ansehnlicher neuer Platz mit freundlicher Optik. Der Spielplatz in Wehringhausen war zuvor übersät mit Fäkalien und Müll.

Bleibt zu hoffen, dass die Modernisierung eine Wirkung auf das Umfeld hat und der Ort pfleglich behandelt wird. Das Geld für die Modernisierung des Platzes wurde im Rahmen des Projektes „Soziale Stadt Wehringhausen“ generiert.