Eppenhausen. . In der Hohenhof-Villa in Hagen wird derzeit eine 45-minütige Dokumentation über den Kunstmäzen und Sammler Karl Ernst Osthaus gedreht.

  • Dreharbeiten im Hohenhof
  • Doku über Karl Ernst Osthaus
  • Aufwändige Arbeiten mitten im Kunstwerk

Das Ausleuchten ist extrem aufwändig. Schließlich soll eine Atmosphäre, wie sie um die Jahrhundertwende (etwa 1905) herrschte, entstehen. „Wir haben die modernen Energiesparlampen gegen alte Birnen ausgewechselt, um die damalige Zeit nachzuempfinden“, erzählt Thomas Moormann.

Er ist nicht nur Kameramann, sondern auch detailverliebt. „Der Betrachter des Films soll Eintauchen in das Leben des Protagonisten. Er soll praktisch fühlen, wo und wie er gelebt hat.“

Der Protagonist, der selbst keine Rolle besetzt (er ist bereits 1921 gestorben), sondern um dessen Wirken es in der Dokumentation geht, ist Karl Ernst Osthaus. Der 45-minütige Film, der derzeit im Hohenhof gedreht wird, beleuchtet den Kunstmäzen und Sammler – einen der berühmtesten Söhne der Stadt Hagen – seine damaligen Ansichten zur Architektur und zu Bauprojekten.

Filmemacher stammt aus Hagen

„Mittlerweile drehen wir in der vierten Woche, allerdings nicht nur hier in der Hohenhof-Villa am Stirnband, sondern auch im Osthaus-Museum, am Krematorium sowie in den Riemerschmid- und Lauweriks-Häusern“, erläutert Birgit Schulte. Die stellvertretende Direktorin des Osthaus-Museums und Expertin rund um die Reformbewegung „Hagener Impuls“ (1900 - 1921) begleitet die Dreharbeiten.

„Chef am Set“ ist Harald Sontowski. Der freiberufliche Filmemacher ist gebürtiger Hagener und hat für das Medienzentrum des Landschaftsverbandes Westfalen Lippe (LWL) schon etliche Dokumentationen erstellt. Sontowski hat für die Osthaus-Arbeit – eine Kooperation zwischen LWL und Stadt Hagen/Osthaus-Museum – das Drehbuch verfasst, Motive ausgewählt, Dokumente, die eine Rolle im Film spielen, gesichtet und Interviewpartner gefunden.

Premiere des Films am 7. Dezember im Museum

Der Dokumentarfilm wird erstmals am 7. Dezember im Osthaus-Museum gezeigt. Ab 8. Dezember kann die DVD dann für 14,90 Euro u.a. im Museums-Shop und im Buchhandel erworben werden.

Die Interviews seien ein Gewinn für den Streifen, da Experten zu verschiedenen Themen rund um die Person Osthaus zu Wort kämen, „außerdem drehen wir ja keinen Spielfilm, doch die befragten Personen bringen Leben in den Film“, ist sich Sontowski sicher.

Neben Expertin Birgit Schulte kommen u.a. auch Historiker Ralf Blank und Museumsleiter Tayfun Belgin zu Wort.

Die Drehzeit wird insgesamt fünf bis sechs Wochen dauern. „Im August kommen die Außenaufnahmen dran“, erläutert Birgit Schulte. Das Drehen im stattlichen Hohenhof sei schon etwas besonderes, versichern Sontowski und Moormann. „Wir sind hier ja mitten drin in einem Kunstwerk. Einerseits ist es fantastisch, zwischen den kostbaren Kunstwerken zu arbeiten, andererseits mühsam. Original-Teppiche dürfen nicht verschoben werden, die Fliesen, Kacheln und Mosaike spiegeln und glänzen stark, wir brauchen viel Zeit.“

Als Dauerschleife im Hohenhof

Doch jene, die den fertig erstellten Film später ansehen, kommen in den Genuss, die Kulturstätte aus anderen Perspektiven als ihnen bis dato bekannt, zu erleben.

Die Dokumentation wird als DVD erstellt und läuft als Dauerschleife ab Dezember im Hohenhof und im Osthaus-Museum. „Das Medium kann als Gesamtfilm oder in Ausschnitten gezeigt werden. Die Doku richtet sich auch an Schulen sowie an Bildungs- und Kultureinrichtungen“, ergänzt Claudia Landwehr vom LWL-Medienzentrum.