Hagen. Das Hagener Ordnungsamt hat erste Maßnahmen gegen die Verschmutzung der Spielplätze durch menschliche Ausscheidungen ergriffen.

  • 50 Euro Strafe für Spielplatz-Ferkel
  • Ordnungsamt will konsequent durchgreifen
  • Spielplätze werden von Bewuchs befreit

Das Hagener Ordnungsamt hat erste Maßnahmen gegen die Verschmutzung der Spielplätze durch menschliche Ausscheidungen ergriffen. So sollen Missetäter mit 50 Euro Verwarngeld bestraft und von der Polizei bzw. den Mitarbeitern des Ordnungsamtes an Ort und Stelle zur Kasse gebeten werden: „Das Geld muss direkt kassiert werden“, fordert Thomas Lichtenberg, stellvertretender Leiter des Ordnungsamtes: „Wenn man erst ein schriftliches Verfahren einleitet, ist bei diesen Leuten nichts mehr zu holen.“ Bislang ahndete die Polizei Koten und Urinieren in der Öffentlichkeit mit der verhältnismäßig geringen Summe von 20 Euro. Zum Vergleich: Das Befüllen eines Abfallcontainers nach 20 Uhr wird mit 25 Euro, das Wegwerfen einer Zigarettenkippe mit 30 Euro bestraft.

Zudem begrüßt Lichtenberg, dass die vollgekoteten Spielplätze an der Reh­straße (Wehringhausen), im Oedeweg und in der Erley­straße (Haspe), am Dreiecksplatz und an der Röntgenstraße (Altenhagen) sowie am Rastebaum (Ischeland) von Sträuchern, Büschen und anderem Bewuchs befreit wurden bzw. zurückgeschnitten werden sollen: „Die Anlagen müssen offen und gut einsehbar sein, damit dort niemand ungestört sein Geschäft verrichten kann.“

Entsetzen und Erschrockenheit

Heute treffen sich Mitarbeiter der Stadtverwaltung und des für die Spielplätze verantwortlichen Wirtschaftsbetriebes (WBH), um weitere Schritte gegen das widerwärtige Tun zu beraten. „Spielplatzpaten und Initiativen vor Ort, aber auch verschärfte Kontrollen kommen in Frage“, so Natalja Keller vom Fachbereich Jugend und Soziales. Dass seit Wochen menschliche Hinterlassenschaften auf Spielgeräten, in Holzbuden, auf Sitzbänken und in Sträuchern entdeckt werden, sorgt in der Stadt für eine Mischung aus Entsetzen und Erschrockenheit. „Es ist unfassbar“, so Arno Lohmann, Bezirksbürgermeister in Mitte: „Wer sich nicht an die hiesigen Normen und Gesetze hält, muss bestraft werden. Wir müssen jetzt durchgreifen.“

Auch Hagener Polizisten berichten von Zuständen, die man hierzulande eigentlich nicht für möglich gehalten hätte. „Es ist meist dieselbe Bevölkerungsgruppe, die dafür verantwortlich ist“, so Bezirksbeamter Carsten Rabenschlag: „Denen ist alles völlig egal.“ Neulich habe es einen Einsatz in der Altenhagener Friedensstraße gegeben, wo eine Gruppe Rumänen ungerührt ein Auto mit geöffneter Diesel-Leitung über einem Gully geparkt hätte. Der Treibstoff lief direkt in die Kanalisation. „Als wir sie zur Rede gestellt haben, grinsten sie nur.“ Hinterhöfe, in denen sich der Müll zwei Meter hoch türme, gebe es überall in der Innenstadt. Sichtlich bemüht, keine Nationalitäten zu diskriminieren, erklärte Rabenschlag, er erzähle wertneutral aus dem Leben eines Polizeibeamten: „Die Menschen, die auf die Spielplätze machen, kennen es nicht anders. Sie stammen aus regelrechten Slums.“

Zivilisatorische Gepflogenheiten

Auch die Bezirksvertretung Mitte beschäftigte sich inzwischen mit der Fäkalien-Problematik und forderte umgehende Maßnahmen gegen die Verkotung der Spielplätze. Hildegund Kingreen (Grüne) gab zu bedenken, dass es eine Zeitlang dauere, den Zuwanderern aus Südosteuropa zivilisatorische Gepflogenheiten zu vermitteln: „Aber wenn alles Erklären nichts hilft, muss scharf sanktioniert werden.“