Hagen. . Die Hagener Polizei verschärft den Kontrolldruck in Kückelhausen und Vorhalle bei Immobilien mit Zuwanderern. Aber auch die Bürger können unterstützen.

  • Die Polizei intensiviert ihren Kontrolldruck
  • Immobilien in Vorhalle und Kückelhausen im Visier
  • Auf Unterstützung aus der Bürgerschaft angewiesen

Die Polizei hat ihre Präsenz vor den problematischen, von großen Rumänen-Clans bewohnten Häusern in der Bebelstraße (Kückelhausen) und der Reichsbahnstraße (Vorhalle) deutlich erhöht. „Die Gebäude stehen nicht nur bei den Bürgern, sondern auch bei uns im Fokus der Aufmerksamkeit“, sagte Uli Hanki, Sprecher des Hagener Polizeipräsidiums. Details zu den Observationsmaßnahmen wollte er aus ermittlungstaktischen Gründen nicht nennen.

Zwar gebe es auch in anderen Stadtteilen Häuser, die überwiegend von bestimmten Nationalitäten bezogen worden seien, Ärger bereiteten aber vor allem die Bewohner der beiden genannten Örtlichkeiten, so Hanki. Und auch hier könne man keineswegs alle Hausinsassen über einen Kamm scheren, sondern auffällig im ordnungs- und möglicherweise strafrechtlichen Sinne seien häufig nur einzelne Familien. Ralf Gajewski, Wachleiter auf der Hoheleye und damit zuständig für Vorhalle, hat in der vergangenen Woche das Gespräch mit den Anliegern in Vorhalle gesucht: „Es ist vor allem eine Familie mit drei Kindern, über die uns die meisten Beschwerden erreichen.“

Bedrohungen und Beschimpfungen

Insgesamt sind derzeit 33 Menschen in der Reichsbahnstraße 13 gemeldet. Gajewski bestätigte, dass ihm Nachbarn berichtet hätten, sie seien von einigen Bewohnern des Hauses bedroht und beschimpft worden. Zugleich bemängelte er, dass es zu wenige konkrete Ermittlungshinweise gebe und forderte die Bevölkerung auf, bei verdächtigen Beobachtungen umgehend die Polizei zu verständigen: „Wenn es uns gelingt, jemanden auf frischer Tat zu ertappen bzw. vor Ort zu überführen, können wir weitergehende Maßnahmen ergreifen.“ Doch auch Ordnungsregeln setzt die Polizei rigoros durch. Zwei Autobesitzer, deren Wagen auch nach einem Jahr in Hagen immer noch ein rumänisches bzw. spanisches Kennzeichen besaßen, wurden wegen Verstoßes gegen das Kraftfahrt-Steuergesetz angezeigt. Prompt wurden die Autos umgemeldet. Und eine Couch, die sich die Rumänen offenbar zum Gedankenaustausch auf den Bürgersteig gestellt hatten, ließen die Beamten kurzerhand vom Hagener Entsorgungsbetrieb (HEB) abholen. „Dass diese Leute viel Zeit auf der Straße verbringen, ist für uns sicherlich irritierend“, so Gajewski.

Verfolgungsjagd und Prügeleien

Ähnlich konsequent geht Gajewskis Kollege Franz Gruß, Wachleiter in Haspe, mit seinen Beamten gegen Missstände in der Bebelstraße vor. Dort war es vor drei Wochen zu einer wilden Verfolgungsjagd, bei der sich zwei Frauen nur durch einen Sprung zur Seite vor einem heranbrausenden Auto retten konnten, mehreren Prügeleien auf offener Straße und weiteren Rechtsbrüchen gekommen.

Die Bewohner der beiden Problemhäuser, in denen über 70 Menschen gemeldet sind, werden im Rahmen von Personenkontrollen, an denen bisweilen auch Ausländeramt und Jobcenter beteiligt sind, regelmäßig überprüft. Auch Parkverstöße werden von den Beamten jetzt umgehend geahndet, um den Clans den Glauben zu nehmen, sie könnten im Viertel tun und lassen, was sie wollen. Allerdings sei die Situation in den Häusern bisweilen unübersichtlich, so Gruß: „Weil sehr viele Leute ein- und ausgehen, die dort nicht gemeldet sind.“

Ziel sei es letztlich nicht, die zugezogenen Südosteuropäer zu schikanieren, sondern sie an Normen und gesellschaftliche Regeln zu gewöhnen, so Gruß: „Die Polizei wird die Aufgabe der Integration sicherlich nicht lösen können, aber wir können dazu beitragen, die notwendigen Voraussetzungen zu schaffen.“