Hagen. . Düstere Aussichten für die Zukunft der Stadt. Das Institut Prognos ordnet Hagen in seinem Zukunftsranking auf Rang 339 von 402 Städten und Kreisen ein. Ein bitteres Zeugnis für Hagen.

  • Bittere Zukunftsaussichten für die Stadt Hagen
  • Platz 339 von 402 untersuchten Städten und Kreisen
  • Stadtredaktion arbeitet Ergebnisse in Serie auf

Hagen ist eine Risiko-Stadt. Zumindest, wenn es um die Zukunft geht. Zu diesem für Hagen schlechten Ergebnis kommt der Prognos-Zukunftsatlas 2016, der 402 Kreise und kreisfreie Städte auf ihre Zukunftschancen überprüft hat. Hagen landet bundesweit auf einem schlechten 339. Rang.

Der Arbeitsmarkt

„Die Arbeitslosenquote in Hagen ist zu hoch“, sagt Peter Kaiser von Prognos, „was Hagen in der Rubrik Arbeitsmarkt auf den 377. Rang bringt.“ Zum Vergleich: Der NRW-Schnitt liege bei 7,7 Prozent, bundesweit bei 6,4 Prozent. Positiv in Hagen sei, dass nur drei Prozent der Ausbildungsstellen unbesetzt seien (Rang 25 in Deutschland).

Wohlstand und soziale Lage

Von den 402 Städten und Kreisen landet Hagen im Bereich Wohlstand und soziale Lage auf einem erschreckenden 388. Rang. Der Kaufkraftindex liege in Hagen nur bei 93,9. Der Kaufkraftindex einer Stadt gibt ihre Kaufkraft pro Einwohner im Vergleich zum nationalen Durchschnitt an. Der nationale Durchschnitt ist der Normwert 100. Hagen liegt also unter dem Bundesdurchschnitt.

© Manuela Nossutta/Grafik

In NRW liegt die Kaufkraft durchschnittlich bei 99,9. Ein wichtiger Indikator in diesem Zusammenhang ist das verfügbare Einkommen der privaten Haushalte. Es ergibt sich aus den Einkommen nach Abzug der laufenden Kosten wie zum Beispiel der Miete. In Hagen liegt es pro Haushalt bei rund 19.300 Euro jährlich pro Einwohner.

„Die Kriminalitätsrate ist mit 8680 polizeilich gemeldeten Fällen zudem hoch“, sagt Kaiser. Die recherchierte Zahl stamme aus dem Jahr 2014. Hagen liegt in diesem Bereich bundesweit auf Rang 323. Hinzu komme, dass der Anteil der Bedarfsgemeinschaften in Hagen um 6,6 Prozent gestiegen sei. Das können einzelne Personen, aber auch Familien sein, in denen eine oder mehrere Personen Arbeitslosengeld II bzw. Hartz IV beziehen. „Der Anteil der Hagener Bevölkerung, die in so einer Gemeinschaft lebt, beträgt 12,8 Prozent. Bundesweit liegt der Schnitt bei sieben Prozent und ist sogar um 0,9 Prozent gesunken, während er in Hagen steigt“, so Kaiser.

Die Wirtschaft

Nicht immer nennt Prognos präzise Daten. So auch bei der Investitionsquote der Industrie. Die sei in der hoch verschuldeten Stadt Hagen unterdurchschnittlich schwach. Auch die Gründungsintensität, die angibt, wie viele neue Firmen vor Ort entstehen, müsse steigen. Kaiser: „Unterdurchschnittlich ist auch die Anzahl der angemeldeten Patente in Hagen.“ Wirtschaftlich müsse der Standort insgesamt stärker werden.