Hagen. . Die katholischen Kliniken in Hagen, Iserlohn und Menden bekommen eine neue Verwaltungszentrale. Und zwar im Lennetal in Hagen.
Die Katholischen Krankenhäuser in Hagen und Iserlohn erhalten eine neue Unternehmenszentrale im Lennetal. Zwei Jahre nach dem Zusammengehen der beiden Gesellschaften sollen die wichtigsten Verwaltungseinheiten inklusive der Geschäftsführung in dem bisherigen Verwaltungsgebäude des Kaltwalzunternehmens Theis an der Bandstahlstraße zusammengefasst werden. Das bestätigt gestern Geschäftsführer Thomas Wülle auf Anfrage der WESTFALENPOST: „Wir wollen Synergien nutzen.“
Konkret sollen die Bereiche Personal, Finanzen, Marketing, technische Leitung und Controlling sowie die Geschäftsführung auf etwa 1300 Quadratmeter Bürofläche zusammengefasst werden. Bislang sind diese Abteilungen für die Krankenhäuser in Menden und Iserlohn am St- Elisabeth-Hospital in Iserlohn gebündelt. In Hagen sind sie auf die drei katholischen Krankenhäuser verteilt (St. Josef Altenhagen, St. Johannes Boele und St. Marien in der Innenstadt). An den Krankenhäusern bleiben laut Thomas Wülle die Verwaltungsmitarbeiter der so genannten patientennahen Dienstleistungen. Dazu gehört etwa die individuelle Leistungsabrechnung bei den Patienten. Aber auch die Elektronischen Datenverarbeitungen bleiben an den bisherigen Standorten. „Wir haben weiter zwei unterschiedliche EDV-Systeme“, begründet dies Wülle.
Schließung des Marienkrankenhauses soll bald erfolgen
Die Katholische Krankenhaus Gesellschaft Hagen (KKH mit St.-Marien-, St.-Johannes- und St.-Josefs-Hospital) und die Katholischen Kliniken im Märkischen Kreis (KKiMK mit St. Elisabeth Iserlohn uns St. Vincenz Menden) sollen trotz des gemeinsamen Verwaltungssitzes zwei eigenständige Gesellschaften bleiben. Die KKiMK halten die Mehrheit an der Hagener Gesellschaft.
Geschäftsführer Thomas Wülle sagte gestern, dass man weiter „mit Hochdruck“ an der geplanten, aber schon verschobenen Schließung des Marienkrankenhauses in der Innenstadt arbeite.
Insgesamt 67 Mitarbeiter sind betroffen. Sie müssen ihren bislang vertrauten Arbeitsplatz verlassen und in die neue Zentrale umziehen. Die gute Nachricht ist aber: Es wird trotz aller Synergiebemühungen keine Entlassungen geben. Das schließt Thomas Wülle jedenfalls im Gespräch mit der WP aus: „Ich kann allerdings nicht ausschließen, dass wir künftig nicht jede frei werdende Stelle wieder voll besetzen werden und so Arbeitsplätze abbauen.“ Der Geschäftsführer geht davon aus, dass zum 1. September die Mitarbeiter ihre neuen Räumlichkeiten beziehen können.
Noch weitere Mieter gesucht
Den Zeitplan haben auch die Investoren Werner Kemmerich und Rudolph Drechsler von der WEGA Bauträgergesellschaft aus Wipperfürth. Sie hat die Theis-Immobilie im vergangenen Dezember gekauft. Für das Stahl-Unternehmen, das nach der Insolvenz und Übernahme in den Jahren 2009/10 seine Verwaltung in Hagen verschlankt hat, war das Gebäude zu groß geworden. Bis auf die EDV-Abteilung, die als Mieter in dem Gebäude bleibt, sind alle anderen Hagener Verwaltungsbereiche nun nahe der Produktion angesiedelt.
Das Haus ist architektonisch durchaus ein Hingucker – zumindest von innen. Es strahlt das fortschrittliche Ambiente der 70er- und 80er-Jahre aus. „Metall-Tapete“, gift-grüne Teppiche oder die Kantine sind Zeichen davon. Bis vor wenigen Tagen waren hier noch Theis-Mitarbeiter beschäftigt. Jetzt wird ein Teil der Büros unter Leitung von Architekt Markus Meier für die Bedürfnisse der Katholischen Kliniken umgebaut: „Am 1. August soll alles fertig sein.“
In dem Gebäude stehen dann aber noch weitere 1000 Quadratmeter zur Vermietung bereit. „Für die ehemalige Kantinenfläche suchen wir auch gezielt eine Bäckerei, ein Café oder einen Caterer.“ Die Investoren der WEGA GmbH haben aber auch noch zwei je 4000 Quadratmeter große Gewerbeflächen direkt angrenzend gekauft, die sofort für produzierende Firmen zur Verfügung stehen.
Das hört auch Oberbürgermeister Erik O. Schulz gerne – leidet Hagen doch unter einem Mangel an sofort verfügbaren Gewerbeflächen ohne Restriktionen. Schulz hat gestern am späten Nachmittag das Gebäude mit den Investoren besucht. Er wertet die neue Krankenhaus-Zentralverwaltung sehr positiv: „Das ist ein Bekenntnis zum Standort Hagen. Und nach all den Diskussionen um die Zukunft der Krankenhaus-Landschaft ein gutes Signal. Man sieht: Hier passiert was.“