Hagen-Mitte. . Drei Monate lang konnten die Besucher des Kunstquartiers die 150 Arbeiten des 56-jährigen Künstlers betrachten.
- 4500 Besucher besuchten Ausstellung
- Belgin nennt Schau einen Erfolg
- Nächste große Ausstellung am 28. Mai
Die „Pflanzenmenschen“ sind abgerückt – am Sonntag schloss die Ren-Rong-Ausstellung im Osthaus-Museum. Drei Monate lang konnten die Besucher des Kunstquartiers die 150 Arbeiten des 56-jährigen Künstlers betrachten. Die Retrospektive, die frühe, noch in China entstandene Arbeiten sowie aktuelle Werke zeigte, geht nun über Österreich zurück nach China.
Hundertwasser lockte 65.000 Besucher
Die große Friedensreich-Hundertwasser-Ausstellung im Osthaus-Museum lief im Frühjahr 2015. In den 100 Ausstellungstagen kamen mehr als 65 000 Besucher. Damit war die Werksschau die erfolgreichste, die das Osthaus-Museum jemals kuratiert hat.
Tayfun Belgin bewertet die Ausstellung „Lasst hundert Blumen blühen“ als gelungen und erfolgreich, „wenngleich man sie mit der Hundertwasser-Werkschau natürlich nicht vergleichen kann“. Zur Ren-Rong-Ausstellung (21.Februar – 15. Mai) kamen an die 4500 Besucher, zur Hundertwasser-Schau in 100 Tagen 65.000. Der Österreicher Friedensreich Hundertwasser ist ein international bekannter „Mainstream“-Künstler und seine auffallend bunten Bilder, Wandteppiche und architektonischen Modelle zogen auch Schulklassen und junge Leute magisch an.
Zweiterfolgreichster chinesischer Künstler nach Ai Weiwei
„Wobei Ren Rong nach dem weltbekannten Künstler Ai Weiwei der zweiterfolgreichste chinesische Künstler ist“, unterstreicht Belgin. Die Retrospektive sei ein schöner Anschluss an die Kooperations-Ausstellung „China 8“, an der sich im vergangenen Sommer neun Ruhr-Museen in acht Städten (darunter Hagen) beteiligt haben.
Er, Belgin, habe Ren Rong vor mehr als 20 Jahren in Peking getroffen, „ich war damals in seinem Atelier und von seinen Arbeiten begeistert“. Seit 30 Jahren lebt Rong einen Großteil des Jahres in Deutschland – in Bonn in der „Villa Friede“, er kehrt aber auch immer wieder in seine alte Heimat Peking zurück. „Rong ist ein schönes Beispiel für künstlerische Integration“, sagt Belgin, „er hat seine Karriere in Deutschland begonnen und hat sich hier enorm entwickelt“.
Seine Arbeiten, häufig Metallskulpturen, sind eindeutig, sprechen den Betrachter direkt an. Mao-Porträts hat Ren Rong etliche erstellt, ein überdimensionales wurde draußen vor dem Kunstquartier platziert. „Das Mao-Bild hat hier in Hagen zu keinen politischen oder gesellschaftlichen Verwicklungen bzw. Irritationen geführt“, resümiert der Museumsdirektor, „das Porträt wurde vielmehr als Ikone des Künstlers akzeptiert - das wäre vor 20 Jahren noch anders gewesen“.
Und was folgt Ren Rong?
Noch bis 12. Juni läuft eine Ausstellung mit Werken von Herbert Brandl und seinem ehemaligen Schüler Julian Khol. Parallel dazu (bis 5. Juni) stellt die 1979 in Istanbul geborene Malerin, Zeichnerin und Objektkünstlerin Ardan Özmenolu Bilder aus dem Alltag Istanbuls aus. Die nächste große Ausstellung wird am 28. Mai um 16 Uhr im Osthaus-Museum eröffnet: Vier figurativ arbeitende Künstler zeigen dann Werke „von geheimnisvoller Schönheit“.