Hagen. . Oberbürgermeister Erik O. Schulz hat die Spitzen wichtiger Fachbereiche und Ämter am Mittwoch zum Runden Tisch ins Rathaus geladen, um Strategien gegen die zunehmende Verschmutzung der Innenstadt zu entwickeln.
- OB beruft Runden Tisch zum Thema Müll ein
- Schulz macht Kampf gegen Müll zur Chefsache
- Auch langfristige Strategie zur Stadtsauberkeit geplant
Oberbürgermeister Erik O. Schulz hat die Spitzen wichtiger Fachbereiche und Ämter am Mittwoch zum Runden Tisch ins Rathaus geladen, um Strategien gegen die zunehmende Verschmutzung der Innenstadt zu entwickeln. An dem „Müll-Gipfel“ sind nicht nur der Hagener Entsorgungsbetrieb (HEB), der Wirtschaftsbetrieb (WBH) und die Gebäudewirtschaft (GWH) beteiligt, sondern auch der Fachbereich Immobilien, das Ordnungsamt, das Umweltamt, das Personalamt, der Fachbereich Jugend und Soziales, das Jobcenter, die Hagen-Agentur sowie die Polizei.
„Jeden Tag erreichen uns neue Meldungen über vermüllte Straßen, Wege und Plätze bis hin zu der Nachricht, dass Spielplätze wegen Verschmutzungen geschlossen werden müssten“, so der Oberbürgermeister: „Um es deutlich zu sagen: Mir geht es darum, auf ganz kurzem Wege aktiv und für jeden sichtbar etwas für eine merkliche Verbesserung des Stadtbildes zu unternehmen.“
Schulz will den Kampf gegen die Vermüllung von Teilen der Stadt offenbar zur Chefsache machen. Täglich würden ihm persönlich, per Mail oder per Facebook Beschwerden vorgetragen, teilte er mit.
Spielplätze als Toiletten
Doch bisher hat sich trotz des wachsenden Grolls in der Bevölkerung und zahlreicher Diskussionen in den politischen Gremien kaum etwas an der unzumutbaren Situation geändert. Aus manchen Häusern fliegt der Abfall durchs offene Fenster auf den Bürgersteig oder in den Hinterhof, Containerstandorte verkommen zu wilden Müllkippen, an denen unbelehrbare Zeitgenossen ihren Unrat tonnenweise abladen, Spielplätze werden als Toiletten missbraucht, Ruhestörungen und sozial unangemessenes Verhalten haben ein nicht mehr erträgliches Maß erreicht.
Angesichts der zunehmenden Vermüllung einiger Quartiere in Wehringhausen warnen Bewohner des Stadtteils vor zunehmender Fremdenfeindlichkeit und einer Verschlechterung des subjektiven Sicherheitsempfindens der Bevölkerung.
Druck erhöhen
Dem Oberbürgermeister ist die Dringlichkeit des Problems bewusst, am Runden Tisch will er die Situation aufarbeiten lassen und einen Aktionsplan aufstellen: „Zunächst stehen kurzfristige, konzertierte Aktivitäten an den Hotspots in Wehringhausen und Altenhagen im Fokus“, kündigte Schulz an. Im nächsten Schritt gehe es darum, die Initiativen aus der Politik – allen voran aus dem Arbeitskreis des Umweltausschusses – einzuflechten und mit mittelfristigen Schritten zu verzahnen. Bereits im Haupt- und Finanzausschuss am 28. April hatte der OB keinen Zweifel daran gelassen, dass der Druck auf die Müllferkel systematisch erhöht werde, die Stadt aber auch offensiver an Hausbesitzer herangehen und diesen auf die Füße treten werde.
Nach dem Willen des Oberbürgermeisters soll der Runde Tisch also einerseits Sofortmaßnahmen gegen die Vermüllung der Stadt beschließen, aber auch ein neues Konzept mit langfristiger Wirkung zum Thema Stadtsauberkeit entwickeln. Ergebnisse der Besprechung will er bereits am morgigen Donnerstagnachmittag in der Sitzung des Stadtrates vorstellen. „Ich denke, inzwischen ist ein Grad erreicht, der uns zu einem unmittelbaren Handeln verpflichtet“, so Schulz: „Das sind wir denjenigen Bürgern schuldig, die immer noch gern in dieser Stadt leben, die zugleich aber miterleben müssen, wie verantwortungslos andere sich in Sachen Stadtsauberkeit verhalten.“