Hagen. . Die neue Gemeindestruktur der katholischen Kirche in Hagen hat jetzt auch den offiziellen Segen des Paderborner Erzbischofs Hans-Josef Becker.

Die neue Gemeindestruktur der katholischen Kirche in Hagen hat jetzt auch den offiziellen Segen des Paderborner Erzbischofs Hans-Josef Becker: Mit Wirkung zum 1. Mai hat er die beiden Pastoralverbünde An der Volme und West zu einem pastoralen Raum zusammengelegt. Der Zusammenschluss führt den Namen Pastoraler Raum Hagen-Mitte-West und umfasst die Pfarreien St. Marien, Herz Jesu Eilpe, St. Josef Altenhagen, St. Bonifatius Haspe, St. Meinolf Ischeland, St. Konrad Westerbauer, St. Michael Wehringhausen, St. Petrus Canisius Eckesey und Liebfrauen Vorhalle.

Neun Geistliche

Sitz ist die Pfarrei St. Marien in der Innenstadt, Dechant Dr. Norbert Bathen wurde vom Erzbischof zum Leiter des Pastoralen Raums ernannt. Ihm stehen acht Priester zur Seite: Peter Niestroj (Haupteinsatzgebiet St. Josef und St. Meinolf), Ralf Vartmann (Herz Jesu), Claus Wiese (Vorhalle), Bernhard Saju (Haspe), Norbert Wohlgemuth (Westen), Thomas Kubsa (Westen) und Knut Johanning. Unterstützt werden die Pastöre von vier Gemeindereferenten und einem Diakon. Dem neuen Pastoralen Raum gehören etwa 26.000 Katholiken an.

Zum Start des neuen Seelsorgeraums lädt Pfarrer Bathen am morgigen Sonntag um 18 Uhr alle Gläubigen zu einer Abendmesse in die Marienkirche ein. Der Dechant betont, dass mit der Zusammenführung noch keineswegs entschieden sei, ob einige der neun Kirchengemeinden ihre Eigenständigkeit verlieren oder gar Gotteshäuser aufgegeben werden müssen. Derlei Fragen würden in den kommenden Monaten diskutiert und schließlich in eine Pastoralvereinbarung, ein seelsorgliches Konzept für den Pastoralen Raum, einmünden.

Auch die anderen Pastoralverbünde bzw. Kirchengemeinden werden zusammengefasst. Den Anfang machten am 1. Februar die ehemaligen Pastoralverbünde Hohenlimburg-Halden und Hagen-Mitte (St. Elisabeth Eppenhausen und Heilig Geist Emst), die zum Pastoralen Raum Am Hagener Kreuz unter der Leitung von Pfarrer Dieter Aufenanger zusammengelegt wurden. Auch hier arbeitet eine Steuerungsgruppe an einer Pastoralvereinbarung, in der Schwerpunkte, Visionen und Chancen der neuen Struktur beschrieben werden sollen.

Probleme im Norden

Dagegen kommt die Gründung des dritten Pastoralen Raumes im Hagener Norden nicht so recht voran. Weil eine Pfarrstelle noch nicht besetzt ist, konnten die Gemeinden St. Johannes Boele, St. Andreas Helfe, Christ König Boelerheide und St. Antonius Kabel bislang nicht mit den Pfarreien aus Herdecke und Wetter fusionieren. Sobald die Personalie geklärt ist, soll das aber nachgeholt werden. Leiter dieses Pastoralen Raums wird auf jeden Fall der Boeler Pfarrer Christoph Schneider sein.

Musik von Haydn und Mozart

Die offizielle Gründung des Pastoralen Raums Hagen-Mitte-West wird mit einer Abendmesse am Sonntag, 1. Mai, um 18 Uhr in der Marienkirche gefeiert. Mit der Messe ist die Eröffnung der Maiandacht verbunden.

Auf dem kirchenmusi­kalischen Programm stehen die Missa brevis B-Dur von Joseph Haydn für Chor, Soli und Streicher sowie Motetten von Wolfgang Amadeus Mozart.

Gründe für die größeren Organisationseinheiten der Kirche sind die schrumpfende Zahl der Gläubigen und der Priester sowie die sinkenden Kirchensteuereinnahmen. Die Zeiten, in denen jede Gemeinde über einen eigenen Pfarrer verfügte, sind längst vorbei. „Als ich vor 20 Jahren nach Hagen kam, hätte ich mir diese Entwicklung nicht träumen lassen“, so Pfarrer Bathen. Bleibt abzuwarten, wie lange die jetzt gegründeten Pastoralen Räume Bestand haben und welche Organisationsformen die katholische Kirche in weiteren 20 Jahren prägen werden. . .