Hagen. . Die katholische Kirche in Hagen wird den Prozess der Umstrukturierung fortsetzen und ihre Pastoralverbünde zu drei größeren Einheiten, pastorale Räume genannt, zusammenfassen.
Die katholische Kirche in Hagen steht vor einer grundlegenden Neustrukturierung. Dis bisherigen Pastoralverbünde sollen zu drei größeren Einheiten, pastorale Räume genannt, zusammengefasst werden. Den Auftakt machen die Pastoralverbünde Hagen-West (St. Michael Wehringhausen, St. Konrad Westerbauer, St. Bonifatius Haspe) und Hagen-An der Volme (Liebfrauen Vorhalle, St. Josef Altenhagen, St. Petrus Canisius Eckesey, St. Meinolf Ischeland, St. Marien Stadtmitte, Herz Jesu Eilpe), die alle Gläubigen am kommenden Sonntag zu einer Informationsveranstaltung ins Kunstquartier einladen.
Die vom Erzbistum Paderborn begleitete und forcierte Zusammenlegung soll die neun Kirchengemeinden in einem pastoralen Raum unter der Leitung von Pfarrer Norbert Bathen (64) versammeln. Grund ist die nach wie vor sinkende Zahl an neuen Geistlichen (in den letzten Jahren empfing in Paderborn pro Jahr nur noch eine Handvoll junger Männer die Priesterweihe) sowie die ebenfalls permanent rückläufige Zahl an Mitgliedern und aktiven Christen. „Im Grunde haben wir gemerkt, dass die seit 2001 gegründete Pastoralverbünde noch zu klein sind, um den Personenschwund aufzufangen“, so Bathen. Deshalb müsse die Zusammenführung von Gemeinden und Menschen nun um einen weiteren Schritt ergänzt werden.
In zwei Jahren soll der jetzt eröffnete Diskussionsprozess in eine Pastoralvereinbarung, ein seelsorgliches Konzept für den künftigen pastoralen Raum, münden. Ob dabei einzelne Kirchengemeinde ihre rechtliche Eigenständigkeit verlieren oder gar Gotteshäuser aufgegeben werden, vermag Bathen nicht zu prophezeien: „Solche Fragen sollten auch nicht am Anfang der Debatte stehen, sonst blockieren sie den gesamten Dialog.“
Kerzen als Symbol
Zum Auftakt gibt es am kommenden Sonntag um 15 Uhr einen Gottesdienst in der Marienkirche. Dann werden neun zuvor in den Pfarrkirchen gesegnete Kerzen an der Osterkerze entzündet und als Symbol für die künftige Zusammengehörigkeit auf den Altar gestellt. Als Gegengabe wird Bathen den Vertretern der neun Pfarrgemeinden ein Zukunftsbild-Kreuz überreichen, sodann werden sie neun Fürbitten vortragen. Nach der Messe wird unter der Moderation von Radio-Hagen-Chefin Cordula Aßmann im Kunstquartier diskutiert und eine zehnköpfige Steuerungsgruppe vorgestellt, die den Weg zum pastoralen Raum ebnen soll. Ihr gehören u.a. Wolfgang Herz (Gemeindereferent St. Michael), Ex-Caritas-Geschäftsführer Wolfgang Röspel, Rechtsanwalt Thomas Streppel sowie die Gemeindevertreter Juliane Engler (Hagen-An der Volme), Herbert Bergenthal (St. Bonifatius Haspe), Christina Polinski (Hagen-West) und Christiane Humpert-Henke (Herz Jesu Eilpe) an.
Auch die anderen Hagener Pastoralverbünde werden zusammengefasst: Hagen-Mitte (St. Elisabeth Eppenhausen und Heilig Geist Emst) sollen mit Hohenlimburg und Halden ebenso einen pastoralen Raum bilden wie Hagen-Nord (St. Johannes Boele, St. Andreas Helfe, Christ König Boelerheide und St. Antonius Kabel) mit Herdecke und Wetter.