Hagen. . Es ist ein prächtiges und wunderschönes Gesamtkunstwerk, ein wahrer Augenschmaus: Schneewittchen – das getanzte Märchen der Ballettschule Ivancic.

  • Schneewittchen als getanztes Ballett im Stadttheater
  • Ballettschule ivancic liefert Meisterstück ab
  • Nach umjubelter Premiere noch zwei Aufführungen

Es ist ein prächtiges und wunderschönes Gesamtkunstwerk, ein wahrer Augenschmaus: Schneewittchen – das getanzte Märchen der Ballettschule Ivancic. Am Sonntag wurde im Stadttheater die ebenso glanzvolle wie umjubelte Premiere gefeiert.

Geradezu unglaublich, was die kleine Ballettschule an der Arndt­straße an Großem auf die Bühne bringen kann: Eine Mammutinszenierung mit insgesamt 340 Mitwirkenden, mit einer ausgefeilten Choreographie, von den großen und kleinen Balletteusen (ab vier Jahren bis zum Rentenalter) anmutig tänzerisch ausgeführt. Und dann noch die opulenten und farbenfrohen Kostüme, die romantischen Kulissen – überall ist sie zu spüren, die Liebe auch zum kleinsten Detail.

Konnten sich Vera und Diana Ivancic ein schöneres Jubiläumsgeschenk zum 35. Bestehen ihrer bescheidenen und dennoch so erfolgreichen Ballettschule machen? Mutter wie Tochter steckt das Tanzen „im Blut“: Die Seniorchefin war einst stellvertretende Ballettmeisterin und Trainingsleiterin am Hagener Theater. Tochter Diana ist Lehrerin für Deutsch, Mathe, Sport und hat Ballett auf Diplom studiert.

Und schon sind wir wieder mitten in der Aufführung: Da hoppeln kleine braune Häschen auf die Bühne, flattern graue Täubchen herein, marschieren Ritter in Rüstung und Jäger mit Flinten auf. Füchse, Raupen erscheinen, putzige Fliegenpilze trippeln auf die Bühne, Bäume werden tänzerisch zum Leben erweckt. Wenn die sieben Zwerge auf die Bühne schlurfen und das grazile Schneewittchen becircen, die böse Königin das Spieglein an der Wand befragt – dann fühlen sich die Zuschauer in eine wahrlich feenhafte Märchenwelt entführt.

Wohlfühl-Atmosphäre

„Wir haben unser Leben voller Leidenschaft dem Tanz gewidmet“, erklären Vera und Diana voller Stolz, „künstlerische Aspekte und Pädagogik bilden dabei eine Symbiose.“ Was ihnen besonders wichtig ist: „Jedes Kind soll merken, dass es in die Aufführung involviert ist, seinen Beitrag leistet und eine wichtige Funktion für das Stück hat.“ Besonders die Kleinsten waren sichtlich mit Spaß und Begeisterung dabei.

In der Ballettschule Ivancic herrscht trotz des hohen Anspruchs eine Wohlfühl-Atmosphäre. Das merkt man schon daran, dass viele Ballettschülerinnen (und drei einzelne Ballettschüler) dort über viele Jahre ihrem Hobby nachgehen. Einige Balletteusen sind der Schule sogar von Anfang an, seit 35 Jahren, verbunden. Diana Ivancic: „Wir sind eine richtige Ballettfamilie.“

Es ist schon ein kleines Wunder, wie das gigantische Schneewittchen-Ballett-Projekt, das gut 50. 000 Euro Produktionskosten verschlungen hat, überhaupt auf die Rampe kommen konnte: Mutter und Tochter Ivancic probten mit zwei Angestellten, die bei der Einstudierung halfen, in kleinen Gruppen von Ballettschülern zunächst nur einzelne Elemente, die später zu der grandiosen Märchenshow zusammengefügt wurden. „Tausend kleine Puzzle­teile, die am Ende ein großes Ganzes ergeben.“

Finanzielles Risiko

Die ganze Mühe hat sich mehr als gelohnt – zumindest künstlerisch. Doch die kleine Ballettschule ist mit diesem ehrgeizigen Projekt ein großes finanzielles Risiko eingegangen: „Allein die Anmietung des Stadttheaters hat für die drei Nachmittage 20 000 Euro verschlungen“, verrät die Ballettschulleiterin. Und die schicken Kostüme, geschneidert in Italien, waren auch nicht gerade preiswert. So kostete das Prunkkleid der Königin stolze 1000 Euro.

Feiertags-Aufführungen

Noch zwei weitere Aufführungen des getanzten Märchens „Schneewittchen“ werden im Theater Hagen zu sehen sein.

Am 5. Mai (Himmelfahrt) und am 26. Mai (Fronleichnam). Beginn jeweils um 17 Uhr.

Karten zum Preis von 17 bis 34 Euro gibt es ausschließlich über die Telefonnummer der Ballettschule Ivancic in Hagen: 28155.

Am Ende hofft man, mit „plus minus Null“ herauszukommen. Die Premiere war ausverkauft. Und auch die beiden weiteren Aufführungen dieser hinreißend-bezaubernden Schneewittchen-Darbietung hätten viele Besucher verdient.