Hagen. . Ein Sponsor hat die Namensrechte der zentralen Bus-Haltestelle in Eilpe erworben. „Eilpe – Physiomed“ heißt seither der Stopp im Schatten des Einkaufszentrums.

  • Bushaltestelle in Eilpe nach Sponsor benannt
  • Straßenbahn AG erhält Geld für Vergabe
  • Insgesamt 16 Haltestellen in Hagen betroffen

Der Volksmund spricht immer nur von der Bushaltestelle Eilper Denkmal. Auf den Schildern allerdings stand jahrzehntelang „Eilpe“ zu lesen. Das war gestern. Genauer gesagt im Herbst: Da hat ein Sponsor die Namensrechte des zentralen Bus-Stopps mitten im Stadtteil erworben. „Eilpe – Physiomed“ heißt seither die Haltestelle im Schatten des Rehabilitations-Zentrums im ersten Stock des Einkaufszentrums.

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Für die Politiker im Hagener Süden zumindest kein Grund, in Jubel auszubrechen. „Hinter der Bezeichnung ,Eilpe’ verbirgt sich doch ein vertrauter Ort“, erklärt Bezirksbürgermeister Michael Dahme, „wir sind in der Bezirksvertretung darüber informiert worden. Entscheiden oder mitreden durften wir nicht.“ Die Umbenennung sei als laufendes Geschäft der Verwaltung dargestellt worden.

Gewisse Unruhe

Von einer gewissen Unruhe bei anderen Geschäftsleuten und Bürgern berichtet Dahme. Nicht zuletzt vor diesem Hintergrund, so findet er, könnten die Namensrechte einer Bushaltestelle nicht einfach an den Erstbesten vergeben werden. „Das ist ein intransparentes Verfahren. Ich finde: Da muss Politik mitreden.“

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16 von mehr als 400 Haltestellen im Stadtgebiet sind in den letzten Jahren umbenannt worden. Die Station „Sparkassenkarree“ in der Innenstadt ist wohl das prominenteste Beispiel. „Bauhaus“ in Eckesey hat ebenso eine eigene Haltestelle wie „Mercedes Jürgens“ und „Basse Druck“ in Haspe. „Wir vergeben das Namensrecht an der Haltestelle zeitlich befristet gegen Entgelt an Unternehmen“, erklärt Straßenbahnsprecher Dirk Thorbow, „dabei erhält die Haltestelle den Namen des Unternehmens.“ Für das Unternehmen sei dies eine gute Werbemaßnahme, für die Hagener Straßenbahn eine zusätzliche Einnahmemöglichkeit, die letztlich dazu führe, das Defizit des Verkehrsunternehmens zu senken.

Immer ein Ortsbezug

Thorbow legt Wert darauf, dass die Haltestellen, deren Namensrechte zuletzt vergeben wurden, auch immer einen Straßenbezug im Namen führten. „Der geographische Bezug bleibt so erhalten. Die Kunden wissen, wo sie aussteigen“, so Thorbow, „auch wenn man den elektronischen Fahrplan am PC oder Smartphone nutzt, reicht es völlig aus, den Namen der Straße einzugeben.“ Vereinzelte Ausnahmen gebe es zwar noch, allerdings rührten die aus der Vergangenheit.

Vergeben werden die Namensrechte ausschließlich an Firmen und begrenzt auf drei Jahre. „Eine Prüfung behalten wir uns in jedem Einzelfall vor“, so Thorbow.

Im Falle Physiomed fiel die, sehr zu Freude von Geschäftsführer Christian Hoppe, positiv aus: „Für uns ist das eine Maßnahme, unseren Bekanntheitsgrad weiter zu steigern. Viele unserer Patienten reisen von außerhalb an. Wenn sie nun mit dem Bus vom Bahnhof zu uns kommen, hilft der Zusatz, unser Reha-Zentrum zu finden.“

Über den Preis, den Physiomed dafür zahlen muss, hüllen sich die Straßenbahn und das Unternehmen in Schweigen.