Hagen. . Hagen liegt bei der Flüchtlingszuweisung voll im Soll. Doch nicht alle Städte in NRW erfüllen ihre Quote. Daher sollen im Februar weniger Asylbewerber an die Volme kommen.

Seit der Weihnachtspause hat der Flüchtlingszustrom nach Hagen in den ersten Wochen des Jahres 2016 kontinuierlich zugenommen. Inzwischen kommen schon wieder 100 Asylbewerber pro Woche an der Volme an – aktuell vorzugsweise alleinreisende Männer. Neben der Sammelunterkunft in der Berghofstraße in Altenhagen mit etwa 140 Plätzen ist auch die kurzfristig im ehemaligen Verwaltungsgebäude der Firma Bamberger in Haspe an der Neue Straße hergerichtet Immobilie (120 Plätze) schon wieder fast voll. Doch für Februar, so deutet Reinhard Goldbach, Leiter des federführenden Fachbereichs Jugend und Soziales, die jüngsten Signale aus Düsseldorf, könnte sich für die unter Volldampf agierende Stadtverwaltung eine kurze Atempause abzeichnen.

2000 Zuweisungen pro Woche

Bei einem Gespräch der kommunalen Spitzenverbände im Innenministerium wurde den Städten und Kreisen signalisiert, dass in den nächsten Wochen etwas weniger Flüchtlinge nach NRW verteilt werden sollen als zuletzt. Zudem plane Düsseldorf die Kapazitäten in den Landesunterkünften konsequenter auszureizen und somit etwas weniger Flüchtlinge auf die Kommunen (ca. 2000/Woche) zu verteilen.

Auch interessant

Hinzu kommt, dass es offensichtlich ein erhebliches Ungleichgewicht im Land bei der Verteilung der Hilfesuchenden auf die Kommunen gibt. Maßgeblich ist ein Schlüssel, der sich aus der Einwohnerzahl (90 Prozent) sowie der Gemeindefläche ergibt (10 Prozent). Demnach hat Hagen seine Quote aktuell zu 101 Prozent erfüllt (Stand: Mittwoch). Ganz im Gegensatz zu andere Städten, die sich mit deutlich bescheideneren Quoten bei der Flüchtlingsverteilung zuletzt einen schlanken Fuß gemacht haben.

Stadt will Atempause nutzen

Vor diesem Hintergrund geht Goldbach davon aus, dass im Februar lediglich noch 20 Flüchtlinge pro Woche nach Hagen strömen: „Das ist schon eine ganz andere Schlagzahl. Diese Phase können wir nutzen, um zusätzliche Kapazitäten aufzubauen.“ Denn dass der Druck wieder steigen wird, daran hat im Rathaus niemand einen Zweifel. Allein für 100 alleinreisende Männer werden nach den Unterbringungsregeln für Asylbewerber durchschnittlich 45 Wohnungen benötigt . . .