Hagen-Mitte. . Sinn-Leffers kehrt zurück in die Hagener Innenstadt: Am 17. März wird das Modehaus seine neue Filiale in der Volmegalerie eröffnen.

  • Sinn-Leffers eröffnet Filiale in der Volmegalerie
  • Modehaus wird drei Stockwerke belegen
  • Rückkehr nach Hagen nach vier Jahren perfekt

Als er die alte Sinn-Leffers-Filiale am 3. März 2012 schließen musste, sei das ein sehr trauriger Tag für ihn gewesen, erinnert sich Ercüment Ak. Umso mehr freue­ er sich, dass er nun als Leiter des neuen Modehauses, das am 17. März in der umgebauten Volmegalerie eröffnen wird, nach Hagen zurückkehren dürfe: „Sinn Leffers gehört doch zu Hagen. Wir bringen ein Stück Tradition zurück.“

Tatsächlich ist das Modehaus seit über 100 Jahren in der Innenstadt präsent, 1907 eröffnete Sinn das erste Textilkaufhaus in Hagen. Der Neustart im März soll mit 60 Beschäftigten erfolgen, Sinn-Leffers wird sich auf 5000 Quadratmetern über drei Etagen in den ehemaligen Räumlichkeiten von Saturn und Kaufhof-Sportarena bzw. -kinderwelt ausbreiten. Der Rohbau ist abgeschlossen, der Innenausbau läuft , alle Marketingaktivitäten konzentrieren sich auf den Tag X. Wie es sich für ein breit aufgestelltes Modehaus von heute gehört, bleibt das Untergeschoss für die sogenannte Junge Mode reserviert. „Der Markt hat sich stark verändert, die jungen Leute erwarten ihren eigenen Bereich“, so Ak. In den darüber liegenden Stockwerken sollen alle anderen Generationen (Damen im Erd-, Herren im Obergeschoss) angesprochen werden – und zwar ausschließlich mit Bekleidung; Handtücher und Tischwäsche werden, anders als im alten Haus, nicht mehr verkauft. „Aber den Spagat, 16-jährige Kunden ebenso zufriedenzustellen wie 70-jährige, trauen wir uns zu“, so Verkaufsleiter Ulrich Nellesen.

24. 000 Schreiben

Immerhin verfügt Sinn-Leffers in Hagen noch über 24 000 „lebendige Adressen“. Darunter sind Stammkunden zu verstehen, die eine Einkaufskarte des Modehauses besitzen und demnächst mit einem persönlichen Schreiben in die neue Filiale gelockt werden sollen. Er habe sich im letzten Jahr tagelang ein Bild von der Hagener City gemacht und sei zu dem Schluss gekommen, dass der Standort mit den großen Fensterfronten zum Friedrich-Ebert-Platz hin gerade ideal sei, so Friedrich-Wilhelm Göbel, Geschäftsführer von Sinn-Leffers: „Das ist hier wie am Marienplatz in München.“ Durch die Rathaus-Galerie sei eine neue Einkaufsachse entstanden. Es tue ihm Leid für die Konkurrenz in der Elberfelder Straße: „Aber die beste Lage haben nun mal wir.“

Name bleibt erhalten

Dass Sinn-Leffers vier Jahre lang keine Filiale in Hagen betrieben habe, habe eben genau mit einer fehlenden räumlichen Alternative zu tun gehabt. Mit den Betreibern der Rathaus-Galerie mochte sich das Unternehmen seinerzeit nicht über einen Mietvertrag einigen: „Die Konditionen, die dort aufgerufen wurden, waren nicht tragbar für unser Geschäftsmodell“, stellte Göbel klar.

Obwohl Sinn-Leffers vor drei Jahren von der Nürnberger Familie Wöhrl übernommen wurde, die n 36 Modehäuser vornehmlich in Süddeutschland betreibt, befindet sich der Unternehmenssitz nach wie vor in Bathey.

22 Modehäuser in Deutschland

Sinn-Leffers betreibt derzeit 22 Modehäuser in Deutschland. Zuletzt erwirtschaftete das Unternehmen knapp 300 Millionen Euro Umsatz.

Das Unternehmen wurde zwar 2013 von der Familie Wöhrl gekauft, gehört aber nicht zur Wöhrl AG, sondern ist als Sinn-Leffers GmbH eigenständig geblieben.

Nur in Dresden und Magdeburg gibt es Modehäuser von Sinn-Leffers und Wöhrl.

Auch der Name Sinn-Leffers bleibt erhalten, eine Umfirmierung sei der Kundschaft kaum zu vermitteln, so Göbel. „Dann würden bis zu 15 Prozent Umsatz wegbrechen. Und wir haben nicht vor, einen zweistelligen Millionenbetrag zu verbrennen.“

Tatsächlich beschäftigt Sinn-Leffers in Bathey derzeit noch 80 Mitarbeiter, die gesamte Logistik sowie eine kleine EDV-Abteilung sind dort angesiedelt. Der nebenan betriebene Outlet-Store wird Mitte März geschlossen und nach einem „Face-Lifting“ wenige Wochen später wieder eröffnet.