Hagen.

  • Elternbefragung in Haspe start noch im Dezember
  • Entscheidung über Fortbestand der Realschule
  • Schulausschuss entscheidet sich für zwei Fragebögen

Der Schulausschuss brachte am Dienstag den Fragebogen auf den Weg, mit dem der Elternwille zur Gestaltung der zukünftigen Schullandschaft in Haspe erkundet werden soll. Insbesondere geht es darum, ob die Haupt- und Realschule bestehen bleiben oder durch eine Sekundarschule abgelöst werden.

Sitzungsunterbrechung

Nach zehnminütiger Sitzungsunterbrechung und interfraktioneller Beratung entschieden sich die Schulpolitiker dafür, zwei Fragebögen verteilen zu lassen. Mit ersterem sollen die Eltern der derzeitigen Viertklässler an den Hasper Grundschulen sowie der Emil-Schumacher-Schule in Wehringhausen befragt werden, ob sie ihr Kind im kommenden Sommer an der Hauptschule Ernst Eversbusch, der Realschule, dem Christian-Rohlfs-Gymnasium, der Gesamtschule Haspe oder einer der Sekundarschulen in Altenhagen bzw. am Remberg anmelden wollen. Die Eltern der Zweit- und Drittklässler dagegen können wählen, ob ihr Kind einer der bestehenden Hasper Schulen besuchen soll oder aber das Bedürfnis nach Gründung einer weiteren Sekundarschule im Hagener Westen besteht.

Sollte die Umfrage ergeben, dass kein Interesse an einer Sekundarschule in Haspe besteht, wäre das gleichzeitig die Überlebensgarantie für die Realschule, die zwar in den letzten beiden Jahren keine Fünftklässler mehr aufnehmen durfte, deren Eltern sich aber vehement gegen die endgültige Schließung wehren. Nicht zuletzt durch den Zustrom von Flüchtlingen hat sich diesbezüglich auch die Meinung vieler Politiker geändert: „Vor zwei Jahren konnten wir vielleicht noch über die Schließung von Schulen reden, aber in der jetzigen Situation brauchen wir jeden Schulraum“, sagte Thomas Walter (CDU).

Der Zeitplan für die Elternbefragung darf durchaus als ehrgeizig bezeichnet werden, denn diese muss unbedingt vor dem Anmeldeverfahren zum Schuljahr 2016/17, das bereits am 1. Februar beginnt, abgeschlossen sein. Deshalb sollen bereits am morgigen Donnerstag die Bögen an die Grundschulen, die diese dann an die Eltern weitergeben müssen, verteilt werden. Am Dienstag, 15. Dezember, ist um 19 Uhr eine zentrale Informationsveranstaltung im pädagogischen Zentrum der Hasper Gesamtschule vorgesehen, auf der Eltern und interessierte Bürger alle Details zum Verfahren mitgeteilt bekommen. Die eigentliche Elternbefragung einschließlich des Rücklaufs der Bögen endet bereits am 18. Dezember, drei Tage später sollen die Antworten ausgewertet sein.

Sondersitzung

Nach den Weihnachtsferien müssen die Politiker dem Ergebnis dann ihren endgültigen Segen erteilen: zunächst der Schulausschuss in einer Sondersitzung am 19. Januar, einen Tag später die Bezirksvertretung Nord (da auch die Hauptschule in Boelerheide betroffen ist) und am 21. Januar die Bezirksvertretung in Haspe. Wenn der Rat am 28. Januar zur abschließenden, verbindlichen Entscheidung zusammentritt, dürfte schon klar sein, wohin der Weg führt.