Hagen. . „Tanz in drei Sätzen“ heißt der erste Ballettabend der neuen Spielzeit. Am Samstag ist Premiere im Hagener Theater.

  • „Tanz in drei Sätzen“ heißt es am Samstag im Theater.
  • Drei Choreographen zeigen ihre Werke.
  • Die Ballett-Tänzer werden live vom Orchester begleitet.

Es handelt sich um eine Premiere im doppelten Sinne: Zum einen präsentiert Hagens ­Ballett-Chef Ricardo Fernando am Samstag zum ersten Mal seine ­14-köpfige Compagnie mit acht neuen Tänzern (plus zwei Gast-Tänzern) dem Publikum, zum anderen setzt sich der erste Ballettabend der aktuellen Spielzeit aus drei Premieren bzw. Uraufführungen zusammen.

Mit „Tanz in drei Sätzen“ ist die Aufführung auf der Hauptbühne des Theaters nicht umsonst betitelt. „Bei Orchestermusik spricht man von Sätzen, und da wir dieses Mal vom Philharmonischen ­Orchester live begleitet werden, ­haben wir uns für diesen Titel entschieden“, erklärt Fernando.

Serie zeitgenössischer Musik

Inhaltlich verbindet die drei Sätze, besser gesagt die drei Choreographien, nichts, musikalisch hingegen schon, wird doch in Serie zeitgenössische Musik vertanzt.

Die erste Nummer des Abends – „Breaking Skin“ des portugiesischen Tänzers und Choreographen Hugo Viera kommt weniger poetisch-romantisch als hart und ernüchternd daher. Es geht um Obsessionen, um Abhängigkeiten von Drogen, Sex, Liebe. Assoziationen zu einem Junkie, dessen Haut aufplatzt und der sich vor Verzweiflung blutig kratzt, werden geweckt. Untermalt wird der expressive, abstrakte Tanz durch gesprochene Texte eines bekannten portugiesischen Dichters – in englischer Sprache. „Es ist eine kontrastreiche Choreographie, denn es wird auch nach Wegen gesucht, die Abhängigkeit zu überwinden“, unterstreicht Viera.

Für die Premiere im Großen Haus gibt es noch Karten

Der zweieinhalbstündige ­Ballettabend (inkl. zwei Pausen) startet am morgigen Samstag um 19.30 Uhr im Großen Haus. Es gibt noch Karten.

Als Gast-Tänzer wurden die Japanerin Kana Mabuchi und der irische Tänzer Eoin Mac Donncha verpflichtet.

Weitere Termine von „Tanz in drei Sätzen“ u.a. am Freitag, 30. Oktober, um 19.30 Uhr sowie sonntags, 8. und 15. November, um jeweils 15 Uhr.

Nach 25-minütiger Umbaupause und Ruhephase für die Tänzer stellt Darrel Toulon in seiner Choreographie „Heavy Lights“ (schweres Licht) Stationen einer Reise mit biografischen Zügen in den Mittelpunkt. Er spielt mit Gegensätzen wie Licht und Schatten, Schwere und Leichtigkeit. Zu Klängen des amerikanischen Rockmusikers Steven Mackey bewegen sich die Tänzer in einer Art Wüstenlandschaft. Hagens Ballett-Chef ist der dritte Choreograph des Abends, der die Nummer „Six Breaths“ auf die Bühne bringt. Seine Compagnie vertanzt sechs Atemzüge – vom ersten Atemholen bis zum letzten Atemzug. „Videoprojektionen nehmen die Idee des Atmens auf, außerdem kommt es zu einem spannenden Dialog zwischen Tanz und Musik“, verspricht Ricardo Fernando eine dynamische und ­poetische Choreographie.

Bandbreite des Orchestereinsatzes

Steffen Müller-Gabriel, Musikalischer Leiter, unterstreicht die Bandbreite des Orchestereinsatzes: „Im ersten Teil spielt das Orchester in großer Besetzung, den zweiten Teil bestreitet ein Quintett bestehend aus E-Gitarre, Flöte, Violoncello, Klavier und Percussion, und die letzte Choreographie ist durch minimalistische Musik geprägt; hier spielen lediglich sechs Cellisten und ein Pianist.“ Peer Palmowski hat ein schlichtes, teils spartanisches, doch nach eigenen Worten sehr spezielles Bühnenbild geschaffen, das mit den dezent-schlichten Kostümen der Tänzer korrespondiert.